Beiträge von void im Thema „Ein westlicher Amitabha Buddhismus“

    Nils:

    Der Amitabha Buddhismus beruht auf vielen Dogmen, die sehr spekulativ sind. Die Menschen im Westen denken überwiegend wissenschaftlich und undogmatisch.


    Für mich ist das hauptsächlich eine Folge der Moderne. Ein moderner, japanische Wissenschaftler denkt wohl nicht viel anders als ein moderner Deutscher. ich glaube, dass die Gleichsetzung von "Moderne" und "Westen" und von "Osten" und "Tradition" schon lange nicht mehr passt, wenn sie es je getan hat.


    Redet man von "westlicher und östlicher Kultur" so bewertet man die Unterschiede sehr hoch und neigt dazu die Gemeinsamkeiten zu negieren. Ich habe das Gefühl, dass der Graben der zwischen uns und unseren Urgrosseltern liegt viel grösser ist als der, der uns von Japan trennt. Bei uns pilgerte man ja vor 200 Jahren ja genauso fromm nach Altötting wie man in Japan zu buddhitischen Stätten pilgerte. Heute haben wir dagegen in beiden Ländern eine moderne Ordnung, die Kirche und Tempel zur Folklore und Hobby macht. ( Gottseidank auch deswegen, weil viele der unmenschlichen Härten der vormodernen Zeit ihren Schrecken verloren haben und man dauernd Kinder an Krankheiten verlor.) Japan und Deutschland sind beides Industrienationen und auch unser moderner Lebensstil gleicht sich. Hier wie dort gibt es Universitäten, Computerfirmen, Fast-Food Restaurants, Popkultur und einen Trend hin zur Säkularisierung.


    Hier und dort leeren sich die Kirchen und dort die Tempel. Bringt es was, eine goldene Statue von dem einen leeren Gebäude in das andere zu tragen? Als religiöser eine Art religiöser Schüleraustausch? Ich meine. Wenn es In Japan nur wenige begeistert, warum sollte es dann dann eine Belebung des Glaubens bewirken?