Beiträge von fotost im Thema „Ein westlicher Amitabha Buddhismus“

    Nils:

    ...
    Für viele Christen gilt das vergleichbar in Bezug auf Gott. Und hier beginnt genau das Problem des Christentums mit der wissenschaftlich denkenden neuen Zeit. Die heutige Jugend ist vom Christentum kaum erreichbar. Gleiches gilt sicherlich für einen Amitabha Buddhismus, der keine wissenschaftliche Grundlage hat. Soll diese Religion nicht langfristig untergehen, muss sie umgebaut werden. Darum bemühe ich mich. Ich glaube wie du, dass Amitabha wahrscheinlich keine historische Persönlichkeit ist. Aber irgendjemand hat seine Texte verfaßt. Und es genügt sich auf die Texte zu stützen, weil sie in ihrer Essenz spirituell gut begründbar sind. Die historische Existenz von Jesus wird von Atheisten auch oft angezweifelt. Ich argumentiere dann, dass die Bergpredigt als Grundlage ausreicht. Die Bergpredigt existiert. Und sie wurde von einem erleuchteten Menschen geschrieben. Die Bergpredigt ist eine Anleitung zur Erleuchtung ähnlich wie der Amitabha Buddhismus. Die Bergpredigt basiert auf den beiden Grundsätzen Liebe zu Gott (zum Licht) und zum Nächsten (zu allen Menschen). Der Amitabha Buddhismus beruht auf den beiden Grundsätzen Erleuchtung und umfassende Liebe.


    Grüße Nils,


    Du hast Recht. Die Wahrheit einer Aussage (eines Textes) ist unabhängig von dem historischen Urheber.


    Hier beginnt für mich aber ein ganz erheblicher Unterschied zwischen JC und einem historischen Buddha. Die religiöse Konstruktion um Jesus herum bricht zusammen, wenn eine historische Existenz einer Person als Träger des Gedankens bezweifelt wird.


    Für Buddha ist es eigentlich egal. Die vier edlen Wahrheiten bleiben die vier edlen Wahrheiten.

    Nils:

    ...

    fotost:

    Ich unterstelle, daß das mit Hintergrund der Ausgangsfrage von Nils war. Wie kann man heute Menschen die Kernwahrheit einer alten Lehre zeigen. Hier in Deutschland schaffen es ja noch nicht einmal die zahlenmäßig immer noch starken Christen ihre Lehre zu modernisieren und von Ballast zu befreien.


    Die Christen schaffen es nicht, weil sie zu sehr an ihren Dogmen festhängen. Aber Buddha war kein Dogmatiker, sondern ein Praktiker.


    Christen hängen nicht an Dogmen fest. Sie hängen von ihnen ab, wenigstens in ihrer Eigenschaft als Christ. Der Kern der christlichen Lehre ist rein dogmatisch. Natürlich können Christen ihre Dogmen aufgeben, immer mehr tun es in den Ländern der ersten Welt - nur danach sind sie eben keine Christen mehr.


    Buddha war kein Dogmatiker, richtig. Zugänge zur Buddha-Lehre sind von verschiedensten Ausgangspunkten aus möglich, ohne die Ausgangspunkte verraten zu müssen.


    Zitat

    Der Buddhismus hat von seiner Ausgangslage bessere Möglichkeiten sich an die heutige Zeit anzupassen.


    Irgendwie ja, sonst wäre ich nicht mehr hier. Der Begriff Buddhismus ist vieldeutig. Die Buddha-Lehre? Das, was die bestehenden Schulen jeweils daraus machen? Der real-existierende Buddhismus in Asien oder außerhalb Asiens? Je nach betontem Aspekt sehe ich die Anpassungsfähigkeit sehr unterschiedlich.


    Die Buddha-Lehre braucht keine Anpassung, sie ist universell und perfekt :D - Was Menschen daraus machen oder wie Menschen die Lehre leben muss angepasst werden. Mit den buddhistischen Dogmatikern oder ohne sie..



    PS.: Auch wenn ich nicht 100% mit den von Dir aufgeführten Punkten einer Zusammenfassung der heutigen Glücksforschung glücklich bin :lol: - danke dafür! Es ist extrem wichtig, in einigen Bereichen wie Medizin, Psychotherapie, Seniorenbetreuung und anderen endlich weg zu kommen von einer Betrachtung, die sich komplett auf das Negative konzentriert (Krankheit, Fehlverhalten, Abnehmen von Kompetenzen) und sich mehr um die positiven Chancen kümmert.

    Danke void,


    viel Wahres und Nachdenkenswertes in Deinem Beitrag. Du hast bestimmt Recht damit, daß die Unterschiede über die Jahrhunderte größer sind als die zwischen unterschiedlich geprägten Kulturräumen.


    Ich unterstelle, daß das mit Hintergrund der Ausgangsfrage von Nils war. Wie kann man heute Menschen die Kernwahrheit einer alten Lehre zeigen. Hier in Deutschland schaffen es ja noch nicht einmal die zahlenmäßig immer noch starken Christen ihre Lehre zu modernisieren und von Ballast zu befreien.

    Hallo Nils,


    siehst Du in Deinen Wünschen für diese Richtungen Überschneidungen zu anderen säkularen buddhistischen Tendenzen?
    Ich erkenne die Idee, eine eingeführte Schule Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund zugänglich zu machen und andere Parallelen.