mukti:Ein kultivierter Raucher hat mehr davon als ein Kettenraucher, er raucht genussvoll und unter weniger Zwang und leidet obendrein weniger unter Gesundheitsschäden.
Wenn man sich seine Zwänge frei(!) aussuchen kann, verlieren sie ihren Zwangscharakter. Wenn mein Nachbar beim Zazen ein Raucher ist, dann rauche ich gewissermaßen unter dem Zwang dieser Nachbarschaft. Den Geruch, den er über seinen Atem und evt. auch seine Kleidung an die Luft des Raumes abgibt, den wir teilen, ist ein solcher Zwang; er ist mein Preis des gemeinsamen Zazen mit ihm. Und so teile ich achtsam und wach seinen Tabakgenuss - ohne mehr davon zu wollen. Ich will auch nicht weniger davon, aber ich halte diesen Genuss für verzichtbar und es würde mich für meinen Nachbarn freuen, wenn wenn er diese ungesunde Anhaftung lösen könnte. Aber das ist kein Anspruch von mir, den ich an ihn stelle - nur von meiner Seite fehlender "Willen zum Genießen" und Mitgefühl mit meinem Nachbarn.
mukti:Besonders schlau ist demnach das Motto 'Genießen ohne Anhaften'.
Das ist natürlich der klassische Selbstbetrug der Genießenden, oft genug bestenfalls "Sati ohne Sampajañña". Der Ansatzpunkt ist hier die Natur des "Genießens". Ist dies der letzlich leidhafte Versuch, einer Begierde nachzugehen bzw. ein Mangelgefühl zu ersticken (diesen Zusammenhang von Hin- und Abneigung bezeichnet man als "Sucht") oder ist das mittlerer Weg - Akzeptanz dessen, was ist, wie es ist, ohne Hin- und Abneigung?
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