Beiträge von VOOM108 im Thema „Sutra versus Tantra“

    bel:

    was mir nicht einleuchtet: was machte es für einen Sinn sich über etwas zu äußern, das man überhaupt kennt.


    Das scheint ja in allen Richtungen irgendwie zu passieren. Womöglich hat das was mit der von mir bereits erwähnten "systemischen Selbstreferenzialität" zu tun...

    boehnchen:
    VOOM108:

    Egal, was vorher gebraucht wurde


    das ist eben nicht egal. darum geht im gesamten buddh. Stufenweg.


    Und du bist ein Narr, wenn du dem Anfänger das schwerste Gladiatorschwert einfach vor die Füße wirfst. Es ist in beinahe hundert Prozent der Fälle unpassend.
    (Und all die Nihilismusunfälle die zur Zeit so zahlreich kursieren, basieren darauf.)


    Du missverstehst mich da grade: An dem Punkt, wo man das Ziel erreicht hat, ist es egal. Vorher natürlich nicht. Da braucht jeder genau das, was er braucht. Deswegen bin ich ja so ein Fan der Vielfalt der Wege im Buddhismus... :)

    Ich kann nur wieder darauf hinweisen, dass Dzogchen und Mahamudra in ihrer reinen Form alle Methoden, Rituale und stufenweisen Wege usw. usf. hinter sich lassen, selbst wenn diese im Einzelfall notwendig waren, um an dem Punkt zu kommen, das tun zu können. Auch Begriffe wie "Meditation" und "Kontemplation" werden in den einschlägigen Texten abgelehnt. Und zwar teilweise wortwörtlich. Und auf der Ebene, und nur auf der Ebene, sehe ich zwangsläufig Zen, Dzogchen und Mahamudra auf einer Ebene, denn: Ein Buddha ist ein Buddha ist ein Buddha. Egal, was vorher gebraucht wurde, um sich selbst und alle Wesen als Buddha zu erkennen.


    Aiko:

    Was glaubst du, weshalb ich hier mich aus dem Fenster hänge? Aber ich vermag es nicht - euch zu helfen.


    Aiko:

    Ich bin nicht in diesem Forum um irgendwem zu helfen.

    Zitat

    Hier in einem Internetforum kannste doch nur Gedanken verstehen, aber keine Verhaltsweisen.


    Das kommt auf die Beobachtungsgabe an. Muster, Reaktionen auf bestimmte Themen und Auslöser usw. usf. Ich hab da einiges an Übung, aber ich habe mir auch angewöhnt, lieber erstmal nachzufragen, bevor ich erste Eindrücke gleich für die Wahrheit halte.


    Zitat

    Die Sache ist hier außerdem schon reichlich geklärt - auch wenn du meine Gedanken dazu nicht verstehst. Das macht doch nichts.


    Gut, geklärt ist immerhin, dass wir uns gegenseitig nicht verstehen. Denn ich habe nie das Gefühl, dass Du auf das antwortest, was ich schreibe und meine. Ich verstehe teilweise schon, wie Du denkst, aber da wo Du Urteile über mich abgibst oder mich in irgendwelche Schubladen steckst, da passt es einfach nicht, und das wundert mich, weil man das erkennen könnte, wenn man wollte, meine ich zumindest.


    Wenn Du bei der Sache bleiben würdest, hätten wir einfach verschiedene Meinungen. Mit dem persönlich werden hast Du angefangen, und zwar sehr unfreundlich und mit starken Worten, die sehr aggressiv wirken, selbst wenn man nur die Worte als Grundlage nimmt. Da ich mich aber in jenen auf mich gemünzten Bildern nicht mal ansatzweise wiederfinde, habe ich keinen Grund, das auch persönlich zu nehmen. Von daher magst Du es gewohnt sein, dass man auf Deine Angriffe mit Gegenangriffen reagiert, was die Interpretation erklärt. Ich kann Dir aber nur nochmals versichern, dass meine Absichten rein dem Verständnis dienten.


    Zitat

    Aber ich vermag es nicht - euch zu helfen. Ihr seid zu. Ihr wisst Bescheid und wollt anderen "helfen" - weil das eure Vorstellung vom Bodhicitta ist.


    Kennst Du diese Übung, einen Satz in der Perspektive umzudrehen. Das kann sehr spannend sein:
    Aikos Spiegelbild sagt: "Aber ihr vermögt es nicht - mir zu helfen. Ich bin zu. Ich weiss Bescheid und will anderen "helfen" - weil das meine Vorstellung von Bodhicitta ist."

    Zitat

    Und nein - ich sagte doch, dass ich mich nicht angegriffen fühle - aber fühle, dass du mich angreifen willst.


    Interessant; und ich will Dich nicht angreifen, also stellt sich die Frage, wo das Gefühl herkommt.


    Mir fällt jedenfalls auf, dass Du mich offenbar lieber missverstehen als verstehen willst und das, was ich sage ganz schön verdrehst...


    Zitat

    Was ist denn persönlich werden anderes, als eben jemanden ergreifen wollen.


    Entscheidend ist die Motivation dahinter. Die kann ganz verschieden sein, Sympathie z.B.,
    oder, wie hier, Zusammenhänge und Verhaltensweisen verstehen wollen ganz neutral usw.

    Zitat

    Wenn du mal zurückgehst auf den link, den ich zur Frage von Bakram gepostet habe und dann deine Antwort damit vergleichst, dann hast du die Begriffe magisch und mystisch drauf. Du bezeichnest dich ja auch als Mystiker.


    Bezeichnungen sind Schall und Rauch ;) Wem sag ich das... Ich muss da irgend ein Wort für finden, dass ich an keine Schule, Richtung, Religion usw. gebunden bin und nicht in einer einzigen Tradition stehe, sondern das Gemeinsame, die Essenz, in allen spirituellen Ausformungen suche und finde. Dabei gibt es Traditionen, die mir aus verschiedenen Gründen näher sind als andere, weswegen auch in der Lage bin, mich da hinein zu versetzen und mich innerhalb dieses Systems zu bewegen.


    Mein Standpunkt ist dabei aber nicht beliebig, weil es meine Augen bleiben, die sehen, egal welche Farbe die Brille hat, die ich aufsetze. Und ich verwechsle nicht die Brille mit meinen Augen. Die Bewusstheit in dem, was sieht, bleibt beständig. Eine Identifikation mit den gesehenen Objekten findet nicht statt.


    Zitat

    Du kannst mich auch nicht angreifen, obwohl du laufend persönlich wirst und es also auf diese Weise versuchst.


    Fühlst Du Dich angegriffen? Klar werde ich in gewisser Weise persönlich, aber ich greife Dich nicht an. Woher kommt also bei Dir dieser Eindruck? Obwohl ich Dir sage, was meine Absichten sind, bleibst Du bei dieser Haltung. Und schlägst weiter um Dich. Ist Dir eigentlich bewusst, wieviele persönliche Angriffe Du in diesem Thread schon verteilt hast? Und die sind wirklich unmissverständliche Angriffe.

    Das ist nicht als Angriff gemeint, sondern als Versuch, den Verlauf der Unterhaltung zu verstehen, wo er auf sachlicher Ebene nicht mehr passt. Es macht nicht so viel Sinn, Energie in eine Diskussion zu stecken, wenn das was man sagt gar nicht beim Anderen ankommt und man den Eindruck hat, dass die andere Person gar nicht mit einem redet und an einem vorbei redet und immer im eigenen Bild von der Sache bleibt. Das muss ja irgend eine Ursache haben, und da versuche ich einfach die Zeichen zu deuten, die mir zur Verfügung stehen. Du reagierst auf alle Personen und Argumente hier in gleicher Weise, wohingegen ich mich jedem Gesprächspartner auf andere Weise zuwende und öffne. Das lässt darauf schliessen, dass ich weniger projiziere. Gar nicht geht ja eh nicht, aber ich sehe immerhin schon mal nicht überall die gleichen "Gespenster".

    Zitat

    Ich weiß nicht, wie du dazu kommst, dass ich diesen Dingen Bedeutung beimesse? Ich diskutiere doch genau darüber, dass das keine Bedeutung hat.


    Es gibt keinen Grund etwas schlecht zu machen, dem man keine Bedeutung zumisst. Was Du sagst und was Du tust passt nicht überein.
    Wenn Du dem wirklich keine Bedeutung zumessen würdest, würde es keine Verärgerung auslösen, sondern Gelassenheit.


    Zitat

    Das ist für dich, der dem Bedeutung beimessen will natürlich erst einmal nicht annehmbar.


    Da irrst Du. Ich brauche selbst keine Einweihungen und gebe auch keine. Wenn ich damit umgehe, dann spiele ich damit, verwende es so wie es gedacht ist, so wie ein Arzt vielleicht ein Placebo gibt, in dem Wissen, dass es dem Patienten nutzt, der da gerade vor ihm sitzt. Nur darauf kommt es an.


    Zitat

    Die Frage ist doch - woher kommt Anhaftung? Doch nicht aus einem Symbol oder einem Ding, sondern aus der Unwissenheit bzw. Verblendung.


    Die Anhaftung ist der Ausgangspunkt, sie ist einfach da. Und dann gibt es verschiedene Methoden, damit umzugehen. Übrigens kommt die These mit der Anhaftung ja von Dir. Das ist ein wenig wie bei den Hexen, die einem erst erklären, dass man verflucht ist, und dann anbieten, den Fluch wegzuhexen.


    Die Frage hier ist: woraus schliesst Du, dass Rituale und Einweihungen per se Anhaftung, Missbrauch, Lug und Trug bedeuten? Die Konsequenz, mit der Du das allem und jedem unterstellst, kann ich nur auf einer ganz persönlichen Ebene interpretieren. Und je mehr Du das vehement von Dir weist, umso stärker wird dieser Eindruck. Dann ist es allerdings fast unmöglich, darüber sachlich zu reden, weil Du dann gar nicht mit uns redest, sondern mit einem von Dir selbst in den Raum projizierten Trugbild. Wo sich ein Kreis schliesst. ;)

    Zitat

    Symbol ist leer. Es gibt keine Farbe, keinen Klang, kein Gewand, keine Handlung - kein Ritual - alles leer und ohne Bedeutung.


    Für jemand, der diesen Dingen keine Bedeutung zumisst, misst Du ihnen aber (im negativen Sinne) ganz schön viel Bedeutung zu!
    Was denn nun, haben sie keine Bedeutung? Dann können sie auch nicht schaden.
    Können sie schaden? Dann haben sie eine Wirkung, also können sie auch nutzen...
    Wenn sie die Kraft haben, Anhaftung zu erzeugen, haben sie im richtigen Kontext auch die Kraft, Anhaftung umzuwandeln... ;)


    Mit dieser Logik arbeitet Tantra z.B. auch, man symbolisiert die Neurose, und dreht ihre Bedeutung um.
    Ultimativ dadurch, dass man sie auf ihre Leerheit hin untersucht.
    Erkenne ich die Gottheit als leer, ist auch die Neurose leer.

    Zitat

    Ich könnte deshalb statt Buddhaformen auch einfach 5 verschieden bunte Hosenknöpfe visualisieren. Diese könnten die tantrische Realität genauso gut symbolisieren ohne zu sehr Abzulenken. In erster Linie geht es dabei schliesslich um eine Charakterisierung von psychisch/seelischen Qualitäten. Am besten wäre es natürlich wenn man diese sogenannt tantrische Realität bei sich ganz direkt erkennen könnte ohne dem Umweg einer komplizierten Visualisierung.


    Es ist tatsächlich so, dass bei den Nyingmapas und im Bön auch vermehrt mit farbigen Energiekugeln und Silben gearbeitet wird, statt mit Buddhaformen, um die gleichen Qualitäten zu vergegenwärtigen.


    Ich unterscheide die Information der tatsächlichen Energiequalität grundsätzlich von der kulturellen Ausdrucksform, zu der auch Buddhas gehören. Aber ein weiterer Hintergrund der Praxis, Buddhas zu visualisieren, hat etwas mit den menschlichen "Spiegelneuronen" zu tun. Wenn wir einen Menschen oder eine menschliche Form mit bestimmten Merkmalen und Attributen sehen, drückt das Knöpfe bei uns im Geist. Und nur um diese Knöpfe geht es letzten Endes.

    Bitte nochmals beachten, weil sich das hier gerade in eine andere Richtung einschiesst:


    Weiter oben haben wir über eine mögliche Vergleichbarkeit von einer "Inspiration durch den Meister" im Zen und Dzogchen geredet, auf der nicht-tantrischen Ebene. Die man im Dzogchen durchaus auch Einweihung nennt, auch wenn es mit der tantrischen Einweihung, die hier jetzt in den Fokus geraten ist, wenig bis gar nichts zu tun hat. Dass aber Tantra und Zen nicht unter einen Hut zu bringen sind, ist schon von Anfang dieses Threads an geklärt.


    Dzogchen ist eben gerade auch eine Nicht-Methode, die die Rituale und Methoden des Tantra teilweise sogar ins Lächerliche zieht und wieder verwirft. Weil man nichts braucht ausser sich selbst und diesen Moment im Jetzt. Wenn ihr wirklich auf einen Punkt kommen wollt, dann vergleicht einen Longchenpa-Text wie den, den Gambhiro hier schon teilweise eingestellt hat, mit Zen-Schriften.


    Ansonsten kommen wir in so eine Situation wie in diesem Bild:
    Es gibt zwei gleich hohe Türme, einer hat einen Aufzug, der andere eine Treppe. Oben sind die Türme übrigens mit einer Brücke verbunden. In einer Argumentation über die Aussicht von diesen beiden Türmen nutzt es wenig, wenn man die Aussicht von der obersten Plattform des einen Turms mit der Aussicht aus dem Aufzug des anderen Turms vergleicht. Das sind einfach verschiedene Kategorien.

    Wobei der Begriff verschiedene Bedeutungsnuancen haben kann, die mehr oder weniger "magisch" oder "mystisch" sind. Im Tantra ist vielleicht der Begriff "Ermächtigung" noch passender. Die Bedeutung im Tantra und im Dzogchen / Mahamudra ist etwas verschieden. Im Tantra wird man zu einer bestimmten Praxis ermächtigt, dazu gehören auch ganz pragmatische Komponenten wie Erklärungen usw. Solche Ermächtigungen sind meistens rituell. Die Einweihung in die Natur des Geistes im Dzogchen oder Mahamudra ist nicht unbedingt ein ritueller Akt, sondern vielmehr eine Inspiration, die ganz spontan entstehen kann oder die selbst im Rahmen eines Rituals auch durchaus nicht stattfinden kann. Genauso wie sich hier eigentlich von Anfang geklärt hat, dass Zen und Tantra nicht in einen Topf passen, ist völlig klar, dass eine rituelle tantrische Einweihung oder Ermächtigung keine Entsprechung im Zen hat. Alles was ich zu einer möglichen impliziten Inspiration durch den Meister geschrieben haben bezieht sich au dieses Prinzip der Einführung in die Natur des Geistes, die in einem Ritual stattfinden kann oder auch nicht, und die ohne Ritual stattfinden kann oder auch nicht, und die sogar ohne einen äußeren Lehrer stattfinden kann oder auch nicht. Es ist ein Potential, das im Band zwischen Lehrer und Schüler liegt, aber auch in der Beziehung des Schülers zu seinem eigenen "inneren Guru", für den der äußere Lehrer immer Projektionsfläche und Spiegel ist.


    Wenn man also hier nicht genau unterscheidet, geht die Diskussion an einander vorbei.

    Zitat

    du denkst, dass die einführung in rigpa eine einbildung ist? mein lieber freund, du sprichst hier gegen meine erfahrung - aus deiner nicht-erfahrung, oder wie?


    Du redest ja aber jetzt nicht von JMR mit der Einweihung, sondern Deine Erfahrung bezieht sich, wenn ich mich recht erinnere, auf HP?!

    Zitat

    Wenn du nicht die gleiche Auffassung vertritts - dann willst du andere doch nur irreführen.


    Man könnte auch die Haltung als Grundlage nehmen, anderen erstmal gute Absichten zu unterstellen, bis das Gegenteil bewiesen ist ;) (Ich fahre damit sehr gut, denn dann bin ich meistens in guter Gesellschaft...)


    Zitat

    Mein Eindruck gründet sich darauf, dass du dieses Zitat in deutsch und englisch ohne Kommentierung postest. Hier und in deinem Forum, zu dem du verlinkst. Das ist einfach nur Werbung, wie das Aufhängen eines Plakats an der Autobahn.


    Für diesen Hinweis möchte ich Dir danken, denn das kann natürlich, auch wenn nicht so beabsichtigt, auch bei anderen so ankommen, da man die von mir erwähnte kritische Grundhaltung ja nicht kennen kann, wenn man mich nicht kennt. Dass ich den Text nicht unkritisch nehme, zeigt die Diskussion hier ja deutlich, daher habe ich nun "drüben" einen Kommentar hinzugefügt und auf diese Diskussion hier verlinkt :)

    Für mich ist ein Text grundsätzlich eine Diskussionsgrundlage, ich bin es nicht anders gewohnt. Ich übernehme keinen Text unkritisch, egal von wem er stammt. Sogar als ich noch einen direkten tibetischen Lehrer hatte, dem ich vertraut habe, habe ich Texte nicht unkritisch übernommen und ihm teilweise auch direkt meine Meinung gesagt. Ich gehe eigentlich davon aus, dass das guter buddhistischer Stil ist, immerhin hat Buddha selbst darum gebeten, alles selbst zu überprüfen.


    Warum der Text in deutsch und englisch hier im Bön-Forum steht kann man dort leicht nachlesen: es wurde die Qualität der Übersetzung angezweifelt, weil KY nicht einverstanden mit dem Inhalt war. Also musste nochmals das Original her, weil da genau das gleiche drinsteht. Dieser Vorgang ist dort ja auch genau dokumentiert.


    Im verlinkten Forum ist der Text schlichtweg leider noch nicht diskutiert worden, weil da einfach nicht so viel los ist. An anderen Diskussionen dort kann man aber erkennen, dass ich zwar viel schreibe, aber niemandem meine Sichtweise aufdränge sondern andere Auffassungen gerne respektiere.


    Zitat

    Klar - immer gut, wenn sich noch ein paar finden, die einen bestätigen, dass man auch im Recht ist. Ich brauch' das nicht.


    Ja, verdreh Du nur alles ;) Hier sind einige Leute mit sehr verschiedenen Meinungen, die sich zumindest darüber einig sind, dass es angenehm ist, sich trotzdem respektvoll austauschen zu können. Wenn Dir das nicht gefällt, könntest Du Deiner inzwischen 3. Ankündigung, hier jetzt fertig zu sein, auch endlich mal Taten folgen lassen, dann können wir uns vielleicht auch wieder auf die Sache fokussieren (wenn da überhaupt noch was offen ist...). Es ist jedenfalls nicht gerade konsequent, zu verkünden dass man mit dem Thema durch ist, dann aber trotzdem immer wieder dem Drang nicht widerstehen kann, das letzte Wort (Recht?) haben zu müssen ;)

    Aiko:

    Mein Eindruck von dir ist, dass du die gleiche Auffassung vertritts und das gleiche Modell - er ist gewissermaßen Vorbild.


    Dann ist Dein Eindruck falsch, und dass ich nicht die gleiche Auffassung vertrete, dafür braucht man keinen "Eindruck" sondern kann einfach lesen was ich schreibe.
    Was für ein "Modell" das sein soll und wie Du auf "Vorbild" kommst, ist mir ein Rätsel. Wenn das Du das nicht schlüssig erklären kannst, nicht dass mich das interessiert, ist das eine komplett konstruierte ad personam-Attacke die das ansonsten konstruktive und respektvolle Diskussionsniveau in diesem Thread leider etwas absenkt.


    Ich weiss nicht, was dieser persönliche Angriff gegen mich bringen soll, ich trenne jedenfalls immer zwischen Inhalt und Person und habe genauso wenig ein Problem damit, richtige Aussagen einer "falschen" Person als solche anzuerkennen wie einem Menschen, den ich persönlich schräg finde, zuzugestehen, das er recht hat, wenn das so ist.


    Diese Diskussion hier ist über weite Strecken alles andere als Zeitverschwendung gewesen. Wie man sieht, bin ich nicht der Einzige mit dieser Meinung, Du aber so ziemlich der Einzige mit Deiner, in dieser Hinsicht ;)

    Zitat

    Und ihr wollt hier weismachen, das sei ernst zu nehmen? Luftnummern.


    Wer sind diese "ihr", die das weismachen wollen? Wir pflücken doch alle den Text und seine Thesen mehr oder weniger auseinander und vesuchen, den Inhalt sachlich zu untersuchen...


    Ein bischen Hintergrund, wie es zu diesem Thread gekommen ist:


    Ich habe den Beitrag im Bön-Forum ursprünglich deswegen eingestellt, weil KY vorher schon öfter JMR als "Freund und authentischen Bön-Lehrer" bezeichnete, dessen Teachings man ernst nehmen könne. Nun steht in diesem Text aber teilweise genau das Gegenteil von dem, was KY immer vehement als "ultimative Wahrheit" verteidigt. Daher wollte ich ihn mit diesem Widerspruch konfrontieren und sehen, wie er darauf reagiert. Es kam so, wie ich es "befürchtet" hatte ;) (Das kannst Du im Bön-Forum anschauen)


    Aus diesem Zusammenhang hat bel den Aspekt aufgegriffen mit dem Sutra und Tantra und Zen und wir haben uns geeinigt, das hier zu diskutieren, weil das mit Bön nichts mehr zu tun hatte.Ich erkläre das deswegen, weil ich den Text nicht eingestellt habe, weil ich den Autor selbst toll oder authentisch finde; und ich stehe, wie man hier in der Diskussion sieht, auch nicht hinter allem, was da drin steht. Ob JMR ein Fake ist oder nicht kann ich nicht beurteilen und ich habe auch gar keine Lust mich so ausgiebig mit ihm zu beschäftigen, um das heraus zu finden.


    Ich weiss nicht, ob es notwendig ist, sich hier auf den Autor einzuschiessen. Wenn wir Thesen aus dem Text sachlich und differenziert diskutieren, wie wir das hier getan haben, stellt das für mich die Person des Autors in den Hintergrund. Ich würde ihn maximal als Autor im wissenschaftlichen Sinne betrachten, mit einer eigenen Meinung, die ich teilen kann aber nicht muss, aber auf keinen Fall als Lehrer oder gar Meister. Das mag jemand anders anders empfinden, Gänsehaut der Inspiration stellt sich bei mir jedenfalls nicht ein.

    Zitat

    Und da gibt es eben Richtungen, in denen das gar nicht reflektiert wird. Und dabei werden die selben Vokabel benutzt, wie Segnen, Einweihungen, Mystiker - aber das sind diese Leute, die eine Religion verlassen haben und nun genau das gleiche behalten haben. Sie haben nur das Gebäude gewechselt. Sie machen aber im neuen Gebäude den gleichen Mummenschanz - wo bleibt da der Verstand? Das verstehe ich nicht. Aber ich muss nicht alles verstehen.


    Könntest Du diese Kritik konkretisieren, welche Leute oder Gruppierungen Du meinst? Ich kann keinen Bezug herstellen, ist das eine Erfahrung von Dir, die Du im Hinterkopf hast?


    Ich habe die Begriffe ja lediglich im Kontext und in der Bedeutung des tibetischen Buddhismus, Tantra, Mahamudra, Dzogchen verwendet. Von irgendwelchen Leuten, die "eine Religion verlassen haben" und "im neuen Gebäude den gleichen Mummenschanz" machen, weiss ich nichts.

    Zitat

    Das Problem ist eben, dass ein Verblendeter, Unwissender einen Wissenden nicht erkennen kann


    Das Problem wird auch in den anderen Traditionen so erkannt.
    Interessant finde ich darüber hinaus, ab welchem Punkt ein Wissender einer Tradition einen Wissenden einer anderen Tradition als Wissenden erkennen kann... Buddha zu Buddha, klar, keine Frage, aber bis dahin könnte es ja immer zumindest zu subtilen Wahrnehmungsschleiern kommen.

    Ich denke diese "systemische Geschlossenheit und Selbstreferenzialität" der verschiedenen Traditionen ist einer der Gründe, warum es relativ wenig Diskussionskultur zwischen den Praktizierenden verschiedener Traditionen gibt, was das Verhältnis von Praktizierenden und Forumskultur im Vergleich zu anderen Themen sehr verändert. Will sagen, in Bezug auf die Anzahl von Buddhisten in Deutschland gibt es relativ wenig Foren, in denen was passiert. Die meisten sind klein und sind einer bestimmten Tradition zuzuordnen. Buddhaland bildet da eine Ausnahme, aber auch hier zeigt sich, dass die Kommunikation zwischen den Systemen meistens schwierig bis explosiv ist. Mir fällt das leichter, über den Tellerrand zu schauen, weil ich mich als Mystiker nicht dauerhaft innerhalb eines Systems bewege. Mit dieser Einstellung wiederum bilde ich aber gewissermassen auch mein eigenes System ("Outsider") das mit den anderen maximal strukturell gekoppelt ist - solange ich nicht bereitwillig zeitweise in eines der Systeme, die ich besser kenne, so weit eintauche, dass ich als Teil des Systems wahrgenommen werden kann...