Angulimala:Alles anzeigencck123:Alles anzeigenHallo Freunde,
bei der klassischen Schützeranrufung wie sie in den Diamantweg-Zentren verwendet wird gibt es von Lama Ole auf seinen Vorträgen die Auskunft, dass es sich um die Anrufung des Kraftfelds von Mahakala Bernagchen handelt. Beim Lesen des Texts fällt jedoch auf, dass es noch eine ganze Menge anderer Schützer gibt die im Gebet erwähnt werden:
- Namthöse: Vaishravana - nördlicher Himmelswächter und Reichtumsaspekt
- Dorje Legpa: ein eidgebundener Schützer, der bei den Kagyüs als Buddha betrachtet wird
- Shing Kyong: Wächter des Reinen Landes Dewachen
Wisst ihr etwas über die anderen drei erwähnten Buddhas bzw. warum sie in der Anrufung vorkommen während andere (4-armiger Mahakala, 6-armiger Mahakala) dort nicht erwähnt werden obwohl sie Kagyüschützer sind?
- Singön
- Ngag Dag
- Karnag Dorje
Einweihungen auf den 4-armigen und 6-armigen Mahakala sind eigentlich recht häufig, zu den täglich angerufenen Schützern ist mir jedoch noch nie eine Einweihung untergekommen? Diese sind allesamt recht unbekannt scheint mir.
LG
Chris
Hi cck123,
ich denke, hier kommen zwei Dinge zusammen:
Zum einen die Sutra/Tantra-Ebenen und zum anderen die Traditionen.
Zu den Traditionen lässt sich sagen, das Lama Ole in den Diamantwegszentren einen gewissen Stil pflegt, indem er "nur" die Dinge einbringt, die im Auftrag des 16. Karmapa liegen. Das ist durchaus sinnvoll, denn sein Auftrag ist es, den Diamantweg gesellschaftlich stabil zu etablieren. Erst von da aus, können dann nach und nach die anderen Dinge wachsen und nachkommen. Ohne Fundament, kein Gebäude.
Die Mahakala-Puja ist eine Kurzform. Es gibt eine wesentlich längere, in der auch noch viele andere Schützer erwähnt werden. Die kurze Anrufung fasst lediglich die wichtigsten zusammen. Daher ist diese Praxis alltagstauglich. Der Diamantweg ist eine Schule für Laienverwirklicher. Also Menschen, die völlig im Leben stehen.
Einweihungen auf den zweiarmigen Mahakala wurden früher oft von den alten Rinpoches gegeben, die zu Besuch waren in den Diamantwegszentren. Hier treffen dann die Traditionen zusammen:
Viele Einweihungen sind sog. "Segenseinweihungen". Die ohne weiteres genommen werden können. Andere, wie zB die vom zweiarmigen Mahakala sind meistens an diverse Samayas, d.h. Gelübde gebunden, zB, dass sie täglich praktiziert werden müssen, oder soundso viele Mantras am Tag rezitiert werden müssen.
Das ist in unserer Welt nicht ohne weiteres möglich, sodass die Leute reihenweise ihre Gelübde/Versprechen brachen. Das kann aus vielerlei Hinsicht unangenehm sein. Vor allem aber, wird dadurch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verletzt. Die umfangreichere Formen für die Praxis setzen dann eher ein Leben im Kloster oder Zurückziehung voraus. Und dort werden diese Dinge auch des Öfteren gegeben. Das ist dann einfach eine andere Strömung in Karmapas Karma Kagyü Schule.
Diese kurze Form der Puja wirkt als tantrische Praktik/Übertagung.
Den Text zu lesen, ist die Sutraebene. Die Kraft in den den Silben und die Wirkung auf die Energien im Körper sind tantrisch. Da geht es nicht um die einzelnen Namen oder Abläufe, sondern wie üblich um die mühelose Vergegenwärtigung. So wird das Kraftfeld aktiviert und arbeitet durch und für uns. Es ist eine gesungene Meditation.
Die genannten Schützer sind stellvertretend für alle anderen. Man muss sie nicht kennen, um in ihrem Krafkreis zu sein. Das funktioniert übrigens auch bei anderen Praktiken so. Mantras werden eigentlich sehr selten übersetzt. Das ist immer die Sutra Ebene. Auf tantrischer Ebene passieren ganz andere Dinge. Hier geht es um Vertrauen und Offenheit. Man kann die Übersetzungen mal lesen wenn man das mal wissen will. Aber für die Meditation hat diese keine Bedeutung, ob man die Übersetzung kennt, im Diamantweg.
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