Toller Hinweis, void, danke.
Noreply: ich verstehe die Worte "Gott, Herr, Vater" usw. im Christentum als reine Metaphern.
Ich verstehe "Gott" nicht als imaginäres Wesen. Das Wort ist für mich eher die christliche Entsprechung für das buddhistische Wort "Leerheit".
Deswegen heißt für mich "Dein Wille geschehe" nicht, meinen Willen an ein imaginäres Wesen abzugeben, sondern schlicht "Do not pick and choose." (ich sag´s lieber auf Englisch, weil es für mich annehmbarer klingt als die deutsche Übersetzung)
Irgendwann habe ich mal gelesen: Die verschiedenen Religionen sind wie verschieden geformte Schöpfkellen, die aus demselben Brunnen schöpfen.
Das gefällt mir.
Um das Christentum so verstehen zu können, musste ich allerdings den Umweg über den Buddhismus gehen. Vorher habe ich mich jahrelang als Atheistin bezeichnet.
Durch den Buddhismus konnte ich mir das christliche Metaphernsystem völlig neu aufschlüsseln. Und ich kehre inzwischen oft zu christlichen Begrifflichkeiten zurück. Ich bin damit aufgewachsen und sie sind mir vertraut. Und meine nicht-buddhistische Umgebung versteht sie leichter als die buddhistischen Begrifflichkeiten.
@ void: "dein Reich komme" konnte ich mir bisher nicht erschließen. Deshalb ist dein Beitrag für mich sehr interessant. Allerdings wirft er für mich auch eine Frage auf. Deinem Beitrag zufolge fand die Entwicklung hin zum radikalen Idealismus/Utopismus weit nach Christus statt. Das Vaterunser stammt aber angeblich von Jesus Christus selbst ("so lehrte er die Jünger beten"). Steckt darin also vielleicht doch etwas anderes als ein einfacher Utopismus?