Namaste!
Hallo Roth,
Roth:
Kennt jemand Fachliteratur (in westlichen Sprachen), die sich speziell mit den Ursprüngen des Amitābha-Kultes in Indien nach Möglichkeit auch in systematischer, nicht bloß historischer Hinsicht befasst, d. h. mit der Frühzeit, nicht mit den hochentwickelten Ausprägungen wie den verschiedenen "Amidismen" in Japan?
Schwierig-schwierig!
Zuerst mal würde mir natürlich die Primärliteratur einfallen, also die Drei Sutren des Reinen Landes, aber auch in anderen Sutren, etwa im Lotos Sutra, im Lankavatara Sutra und im Surangama Sutra wird Amitabha/Amitayus erwähnt.
In Shinran Shonin's Shoshinge heißt es:
"Der Bodhisattva Nagarjuna verglich die schwere Übung mit den Mühen einer Reise über Land, die leichte Übung des freudvollen Vertrauens aber mit einer angenehmen Schiffreise.
„Wer sich an das Hauptgelübde des Buddha Amidas erinnert, der erreicht von selbst und augenblicklich, die Stufe, auf der ihm die Erlangung der Buddhaschaft sicher ist. Darum sollte man nur – gut und immerzu – den Namen des Tathagata anrufen und so die Güte des großen mitfühlenden und allumfassenden Gelübdes vergelten.“
Der Bodhisattva Vasubandhu verfasste Abhandlungen und lehrte: „Nehmt Zuflucht zum Tathagata des Ungehinderten Lichts!“
Auf Grundlage der Sutren enthüllte er die Wahrheit und warf Licht auf das Große Gelübde des horizontalen Überschreitens.
Weil Amida die Kraft des Grundgelübdes allen fühlenden Wesen zuwendet, um sie zu erretten, darum, so erklärte Vasubandhu, empfängt man das Einfache Herz.
„Wer in das Große Schatzmeer seiner Verdienste einkehrt, wird sicherlich Einlass erhalten in die Schar der Großen Versammlung. Er wird die Lotosblumenspeicherwelt erreichen und augenblicklich den Körper der Dharmanatur der Soheit verwirklichen. Lustwandelt er dann wieder im Wald der Leid verursachenden Faktoren, besitzt er die göttlichen Fähigkeiten; tritt er wieder ein in den Garten von Leben und Tod, so zeigt er sich den Wesen in einer an sie angepassten Gestalt.“
Dem Ursprungslehrer Tan-luan war Kaiser Wuti von Liang stets zugewandt und verehrte ihn als Bodhisattva.
Nachdem er vom Tripitaka-Meister Bodhiruci in der Reinen-Land-Lehre unterrichtet worden war, verbrannte er achtungsvoll die die Sutren der Bergeinsiedler und wandte sich dem Land der Höchsten Freude zu."
Vielleicht findest Du was, wenn Du in den Schriften von diesen dreien, also Nagarjuna, Vasubandhu und Bodhiruci nachsiehst oder damit googlest.
Ansonsten ist Volker Zotz' "Der Buddha im Reinen Land" wirklich eine gute Wahl. Da geht es im ersten Drittel um die indischen Wurzeln des Amitabha-Buddhismus und auch um Nagarjuna und Vasubandhu.
< gasshô >
Benkei
Namu-Amida-Butsu