Beiträge von Hotei im Thema „Japanische Rituale übernehmen - Für was?“

    @ HUND:


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    Danke für deine Antwort. Das die Rituale und Handlungen im "Dojo" alle ihren tieferen Sinn haben, war mir schon bewusst. Auch deutete ich es an mit der Verbeugung, das mir klar ist, das alles eine Spiegelung der "Buddhanatur" ist.


    Verbeugung.Also immer wieder achtsam verbeugen,dann weiss ich das einfach SO,genauso ist es mit Niederwerfungen.Glaubst du ich verfluche die nicht?-dass ich mir sage:mann,das ist was für die Asiaten,das haben die eh intus,aber nichts für mich...- WENN ich darüber nachdenke.Es sind aber nicht die Niederwerfungen ein Problem,das Problem ist das WARUM-DARUM-DENKEN, das PROFITdenken und alle FÜR-und WIDER-Empfindungen die damit auftauchen.


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    Nur geht es mir persönlich nicht DARUM. Sondern wieso man in einem anderen Kulturkreis andere Kulturformen übernimmt, WAS hat es mit dem eigentlichen Buddhismus zu tun? Ich sehe einfach keinen Sinn dahinter.


    Was wäre denn die Alternative? Wäre ein Friseursalon geeigneter oder eine Hütte an der Ostsee ?Wie beliebt es? Bist Du nicht auch kulturell geprägt und siehst "diese andere Kultur" von dieser Warte aus.Sozusagen: Du pflegst unerkannt ein " Bekenntnis zur heimischen Kultur"? :D


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    Und ich selber bin mehreren Kulturen aufgewachsen und Riten, auch wenn ich immer eher mein Leben lang ins "Atheistische" tendierte, bin ich jüdisch geprägt aus familiären Kreisen, und ich kenne es ganz gut, wie Menschen sich an Riten und Formen klammern.


    ja, das ist eine Prägung und da hast Du eine gewisse Abneigung gegen entwickelt.Aber mit ZenBuddhismus hat das erstmal nichts zu tun.Da klammert man sich ja auch gar nicht an Riten und Formen,Dass heisst es bleibt oft nicht aus,aber auch das entsteht,vergeht...mit Achtsamkeit.



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    Es ist das selbe wie, plötzlich fangen deutsche Muslime an mit arabischem Akzent zu reden? Ist das nicht lächerlich?

    Nein,gar nicht. Sie sind ja bikulturell, meistens sprechen sie sowieso ein Gemisch(zuhause nur arabisch, türkisch) und sie fühlen sich AUCH fremd, und in der gefühlten Fremde vermisst man halt Schwarzbrot.Alles menschlich.


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    Und was hat das mit Islam zu tun?

    ja, der Koran ist halt auf arabisch geschrieben und wer ihn studieren will sollte arabisch lernen.Wer die Sutren wirklich studieren will, sollte halt Sanskrit lernen.Für die Muslime ist Arabisch halt DIE heilige Sprache.



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    Es ist eigentlich nicht schlimm, ich empfinde es nur als Falsch, als nicht richtig. Ich verstehe einfach nicht wieso man denn Buddhismus nicht einfach auf das zuschneiden sollte was er im Endeffekt ist:


    Andere empfinden es als Richtig.


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    Meditation und Textstudium.


    Buddha hat keine Texte studiert, aber einen Orden gegründet mit x Vorschriften. Und nun ?


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    Ohne alles andere. Klar dürfte auch eine Lehrer-Schüler Beziehung sein und klar könnte eine Buddha-Statue im Raum stehen. Aber diese komplette ÜBERNAHME von irgendwas uns "EXOTISCH" erscheinendem, grenzt doch irgendwie an Lächerlichkeit. Und ich wette viele praktizieren Buddhismus weil sie denken sie tun was außergewöhnliches und exotisches.


    Das sind Deine persönlichen Ansichten. das sind ein haufen Vorstellungen. Für mich gibts kein Exotisch und auch kein Geheimnissvoll z.b.Und "lächerlich" ist eine Empfindung, kommt aus einem Vergleich, einer Unterscheidung.Vielleicht ist ja Zen Buddhismus auch nichts für Dich.Als ich das erste mal einen Zendo,einen Tempel betreten habe,dachte ich: irre schön! wie schön ist das denn ? schon die Architektur! der Garten! die "gesänge". Wow,coole Sache ! :P


    Gruß
    Hotei

    Die Formalien des ZenBuddhismus gehen auf die Kultivierung der Paramita zurück und die wieder auf die drei Übungsfelder des achtfachen Pfades.Die Formalien födern die Kultivierung der Haltung ( Geist-Körper-Herz) durch bloße Anschauung und Nachahmung.Wer mit der rechten Ansicht ( Vergänglichkeit-Karma-Wiedergeburt) eine Zendo betritt hat den "Affen" schon halb im Sack, kommt von sich aus zum rechten Glauben ( Vertrauen/ "Sraddha" ) und von da zur rechten Gesinnung,von da zur rechten Haltung, von da zur rechten Achtsamkeit, von da zur rechten Sammlung,von da zur rechten Weisheit- Kultivierung des Herzgeistes(bojjhanga)-(im Idealfall) Wer an der rechten Ansicht zweifelt,hat nun Gelegenheit den Affen in einem "geschlossenen "Raum" hinterherzujagen,dem helfen die Formalien zu einer intuitiven Kontemplation der Lehre und Zuflucht und von da aus im Zusammenklang...s.o.,es gibt ja "hierzulande" auchh mengenweise Säkulare in den Zendo,das merk ich,da fehlen wesentliche "esoterische und exoterische" Elemente.Die kulturelle Prägung ( Sprache,Kleidung,Einrichtung) ist Sache des Landes der Herkunft der Tradition,sie gehören eben zu diesem gewachsenen Übungssystem des Landes und sind dann ausserhalb soübernommen um den Zusammenklnag der Elemente nicht zu stören.Das kulturelle Beiwerk ist eine Art Kajüte auf dem Boot,Das religiöse Beiwerk ist der Aufbau,die Gelübde der Bug,die Achtsamkeit der Anker,die Rezitationen die Ruder usw.usf.Ein unvollkommenes Bild mit dem Boot,es soll nur verdeutlichen dass alle Elemete des ZenPraxis ihren tieferen Sinn haben.Es ist nicht notwendig das im einzelnen zu beleuchten,man kommt von irgendwann von allein drauf,auch ob der Zen-do aus ner guten Werktsatt stammt.