Beiträge von void im Thema „Liebe als Schutz“

    Losang Lamo:

    Also ist Bestechung hier als Beispiel unangebracht. "Ich tu mal so, als ob ich die Nichtfüßler liebe.", wird nicht funktionieren. Also geht es nicht darum, so zu tun als ob man liebt bzw über Metta verfügt, sondern ob man die Sache lebt und absolut für voll nimmt.
    Stark.
    Denn die Lösung des Problems, durch giftige Schlangen bedroht zu sein, liegt eben nicht darin, alle zu töten(*), sondern das Gegenteil zu tun. Das ist praktizierte Gewaltfreiheit von vor 2000 Jahren.


    Wahrscheinlich ist das ein Beispiel dafür, wie vorbuddhitisches Gedankengut integriert wurde. Und da ist es ja schön, wenn man von einer traditionellen Bestechungslogik (Ich buckle vor eurem Chef, so dass ihr mich nicht beisst) hin zu einer Logik des Mitgefühle und der Anteilnahme übergeht.

    Losang Lamo:

    Ich hab hier was im Palikanon gefunden, das klingt ganz schön "mahayana". :lol:
    Nein, regt Euch gleich wieder ab, Ihr üblichen Verdächtigen. Es IST nicht Mahayana, denn es ist ja nur von der Liebe zu auch den schrägsten, gefährlichsten Kreaturen die Rede, nicht aber von dem Wunsch diese auch zu befreien... Allerdings, finde ich, ist es von diesem umfassenden Metta hin zu umfassendem Mahayana-Bodhicitta nur noch ein winziger Schritt.


    Tolles Sutra!
    Khuddaka-Pātha - Kurze Texte, Anhang "Schlangensegen":
    http://www.palikanon.com/khuddaka/khuddaka.htm#Anhang%201


    Es geht nicht um Mitgefühl mit kleinen gefährlichen Kreaturen, sondern um die Besänftigung erhabene Schlangengottheiten (Nāgās) . Das ist einfach eine Kategorie der altindischen Götter die für Regen, Überschwemmungen und eben auch ihre kleinen giftigen Vettern zuständig sind. Über die "Virūpakkhos" heisst es unter Digha Nikāya 20:



      «Im Westen thronend kam von dort
      Als Herrscher Virūpakkho her,
      Der Schlangengeister Oberhaupt,
      Der Große König, hochberühmt.

      «Auch dessen Söhne, viele gar,
      Dem Götterfürsten gleich an Kraft,
      Mit Macht begabt, in lichtem Glanz,
      Gar schön zu schauen, reich an Ruhm:


    Der Text handelt von einem Fest, bei dem die "alten Götter" den Buddha preisen. Dadurch wurden sie quasi in den Buddhismus adoptiert wurden. Noch heute zieren die Nagas in Thailand die Tempel:



    Man segnet also nicht kleine Tiere sondern mächtige und prächtige "Drachenfürsten". So wie man ja auch eher wichtige Beamten besticht statt ohnmächtige Habenichtse.