Beiträge von mukti im Thema „Angst vor Wiedergeburt“

    Monikadie4.:
    accinca:


    Andererseits warum sollte man hier und jetzt an einer geistigen Entwicklung arbeiten
    wenn mit dem körperlichen Zusammenbruch eh alles aus wäre?


    Ganz einfach, weil es schon hier und jetzt etwas nützt, Schaden von anderen und sich selbst abwendet und viel Frieden bringt!


    Also vergänglicher Nutzen auf höherem Niveau?

    accinca:
    mukti:

    Seine Meinung war nur, soweit ich das sehe, dass man sich um Wiedergeburt nicht zu kümmern brauche sondern hier und jetzt an der geistigen Entwicklung arbeiten sollte.


    Andererseits warum sollte man hier und jetzt an einer geistigen Entwicklung arbeiten
    wenn mit dem körperlichen Zusammenbruch eh alles aus wäre?


    Ist mir auch nicht ganz klar wieso das überhaupt kein Thema sein sollte ob mit dem Tod automatisch alles zu Ende ist oder nicht. Es wäre schon eigenartig wenn ein Theravada-Mönch das so sehen würde. Aber ich habe mich mit Ajahn Buddhadasa nicht besonders viel befasst und weiß nicht genau wie er das sieht.

    accinca:
    OlliP:


    Im Text "Anatta und Wiedergeburt" (*) von Ajahn Buddhadasa wird auf S. 11 unten dies gesagt:


    "Also kann man nicht wirklich von körperlicher Geburt als Wiedergeburt sprechen. Von der geistigen Geburt kann man nicht als Wiedergeburt sprechen, weil es die Geburt eines anderen citta ist."


    Das ist eine extreme Ansicht...


    Mir scheint eher dass Ajahn Buddhadasa da immer was angedichtet wird. Es stimmt ja dass weder der Körper noch der Geist wiedergeboren werden, und dass ein neues citta entsteht, weil es eben kein stets sich gleichbleibendes citta gibt. Seine Meinung war nur, soweit ich das sehe, dass man sich um Wiedergeburt nicht zu kümmern brauche sondern hier und jetzt an der geistigen Entwicklung arbeiten sollte.

    accinca:


    Wenn auf ewig nichts gutes verloren gehen könnte - das wäre schön aber auch eine Wunschwelt.


    Es kommt wohl auf die Ausrichtung drauf an. Wenn man Gutes tut um gute Resultate zu erhalten, sozusagen für weltlichen Lohn, dann bekommt man das und es besteht so lange bis sich die Auswirkungen erschöpft haben. Wenn man an der Entwicklung des Bewusstseins arbeitet geht das nicht verloren glaube ich. Der Buddha hatte selbst viele Leben gebraucht bis zum Erwachen. Viele wurden und werden in reichen Herrscherhäusern geboren, aber sehr wenige davon verlassen alles um nach dem "Todlosen" zu suchen. Es bedarf schon einer angeborenen Fähigkeit zur Einsicht um das zu tun.
    Viele haben z.B. im Krieg die entsetzlichsten Leiden erlebt, aber es ist nur wenigen in den Sinn gekommen nach dem Ende des Leids zu fragen. Die Meisten haben nach dem Krieg sogleich mit vollem Einsatz an weltlicher Entwicklung gearbeitet. Andere beginnen ohne Kriegserlebnisse von selber über die Unzulänglichkeit des Daseins nachzudenken und bemühen sich um Erkenntnis und geistige Entwicklung.

    Hallo,


    sascha_108:


    Ein Gedanke den ich nicht loswerde ist folgender: "Was waere wenn ich sterbe, ohne in den Strom eingetreten zu sein?"
    Ich habe grosse Angst davor jeglichen Fortschritt in meiner buddhistischen Praxis zu verlieren und vielleicht Millionen Jahre nicht mehr in Beruehrung mit dem Dhamma zu kommen.


    Wie geht ihr damit um? Gibt es einen Ausweg aus dieser Misere?
    Ich waere sehr dankbar fuer einen Ratschlag.


    Ich glaube nicht dass Fortschritt verlorengehen kann. Es zeigen sich von selber verschiedene Neigungen und Anlagen in der Jugend, Fragen, Interessen und Talente tauchen auf, ohne dass sie einem von außen gelehrt oder eingeredet wurden, oder überhaupt in der Umgebung in der man aufwächst vorhanden waren. Manchmal bringt sie ein kleiner, wie zufälliger Anstoß zum Vorschein, während andere trotz einer bestimmten Bemühung und Gesinnung der Bezugspersonen eine ganz andere Entwicklung nehmen. Man bringt bestimmte Anlagen mit, verfolgt diese Interessen ganz natürlich, und im nächsten Leben wird es genauso sein. Man baut weiter darauf auf was man jetzt getan und erkannt hat und so geht es immer weiter bis zum Ziel.