Hi, ich hatte diesen Beitrag gerade woanders gepostet, da fiel mir der Titel hier auf und ich schmeiß es einfach mal mit rein
eine kurze Erläuterung von Bhikkhu Thanissaro: No-self or Not-self?
Kleiner Auszug daraus
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Der Buddha unterteilte sämtliche Fragen in vier Klassen:
solche, die eine kathegorische Antwort benötigen (direkt ja oder nein);
solche, die eine analytische Antwort benötigen, worin die Begriffe der Frage definiert und näher bestimmt werden;
solche, die eine Gegenfrage benötigen um den Ball zum Fragenden zurück zu spielen; und
solche, die Beseite gelegt werden müssen.
Die wichtigste Pflicht eines Lehrers ist es, herauszufinden, zu welcher Klasse die Frage gehört, um dann angemessen antworten zu können. Zum Beispiel antwortet man nicht mit Ja oder Nein auf eine Frage, welche Beseite gelegt werden sollte.
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Wenn er tatsächlich rundheraus gefragt wurde, ob es es ein Selbst gibt oder nicht, verweigerte die Antwort. Später gefragt warum, erklärte er, zu meinen es gäbe ein Selbst oder es gäbe kein Selbst bedeutete zwei extremen Arten der falschen Ansicht zu verfallen, die den Weg der Buddhistischen Übung verunmögliche. Also sollte die Frage beseite gelassen werden.
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Statt die Frage nach der Existenz eines Selbst also mit „Nein“ zu beantworten – verbunden oder getrennt, ewig oder nicht – der Buddha wusste, dass es nicht die richtige Fage ist, mit der begonnen werden sollte. Warum? Egal wie man die Grenze zwischen „selbst“ und „anderen“ definiert, die Vorstellung/Ansicht von Selbst hat ein Element der Identifikation und des Anhaftens zur Folge, was in Leid und Stress mündet.
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In diesem Sinne, ist die Anatta-Lehre keine Doktrin des Nicht-Selbst. Stattdessen ist es eine Nicht-Selbst-Strategie, zum Abwerfen des Leids, indem man die Ursache fahren lässt, um so zu höchsten, ewigen Frieden geleitet zu werden. Wenn diese Erfahrung der völligeb Freiheit erst einmal gemacht wurde, wo wäre dann noch ein Interesse daran, wer oder was ihn erfährt oder ob es ein selbst ist, oder nicht.
Schöne Grüße