Beiträge von void im Thema „Bewertung und Verhältnis von Theravada- und Zen-Tradition“

    Ich glaube, man verfällt leicht in ein Denken, in dem man Mahyana und Thervada polar gegenüberstellt.


    Es gibt aber noch eine andere Sichtweise. Als Zen in China an Bedeutung gewann, war das gegen was es sich positionierte ein überwucherndes, ins philosophische abdriftender Mahyana-Buddhismus. Eine unbüerschaubare Anzahl von Sutren mit abgedrehten metaphysischen Konzepten und synkretischen Konzepten, die Buddhismus und chinesische Tradition miteinander verbanden.


    In diesem Kontext war Zen ein "Back to the roots". Eben weg von den bombastischen Konstrukten hin zum Kern und zur Praxis. Zur Meditation, zum Alltag, zum Einfachen.


    Und von daher ein Schritt der in die Nähe des Theravadas führt, dem das barocke Mahayana-Pantheon mit seinen metahpysischen Schörkeln von Anfang an suspekt war.


    Auf der anderen Seite ist es aber so, dass im Thervada das Schriftstudium sehr wichtig ist, weswegen der Fokus auf die Praxis von dort aus so wirken kann, als habe man das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

    Ich habe folgenden interessanten Text gefunden: Theravada in Japan


      During the medieval period,Theravada was often misunderstood as simply a “wrong dharma” and one of the twelve vows of
      Yakushi Nyorai was to lead all “Hinayanists” to Mahayana. The Tipitaka was not published in
      Japan until 1669, centuries after the formative Kamakura period. This publication was done by
      True Pure Land priests


    Ich finde das interessant, weil ich angenommen hatte, dass der Tipitaka in Japan erst durch die westliche Buddhismuskunde bekannt wurde. Mich überrascht auch die Verbindung zwischen "Reinem Land" und Thervada ein wenig.



      There was an extended inquiry into Theravada by Japanese Buddhist reformers during the Meiji period, but it ended up having more of an impact on the United States than on Japan. The famous Zen teacher Sōen Shaku ( 釈宗演 ) made an often overlooked trip to Sri Lanka from the years 1887 to 1890. During his studies there, he was ordained as a Theravada monk with the name Pannaketu. His disciple Kōnen Shaku ( 釈興然 1849–1924) also went to Sri Lanka and received the Buddhist name Gunaratana. Kōnen was more interested than Sōen in bringing Theravada to Japan, and he founded the Shakuson Shōfu Kai ( 釈尊正風会 ), or “Shakyamuni True Way Society”, in Japan. Kōnen and Sōen both met the Sri Lankan Maha Bodhi Society founder Anagarika Dhammapala in 1893; Dhammapala also visited Japan in 1889, 1902, and 1913.
      The Shakuson Shōfu Kai imported five Theravada monks from Sri Lanka, but it did not take root in Japan, nor Dhammapala's visits did not have much of a lasting effect. Satō Tetsuro of the current Japan Theravada Buddhism Association theorizes that Meiji period Japanese were firmly attached to their own traditions and there was a prejudice against “Hinayana Buddhism.


    Dann muss es doch von Sōen Shaku oder seinen Nachfolgern Texte zum Verhältnis zum Theravada geben, oder?


    Und wie sieht es in Vietnam aus, wo ja Thiền und Thervada in enger Nachbarschaft lebten?


    Un in welcher Form wird der thervada Buddhismus an Zen Unis wie der Hanazono gelehrt?


    Im Jahr 2012 besuchten Thervada Mönche die Hanazono-Universität. https://www.facebook.com/shimada.yushi/posts/383064468407135 und meditierten dort im Zendo.


    Viellechit versteht man sich dort am besten. Im Schweigen, im Meditieren, im Praktizieren.