prathiba:Alles anzeigenLiebe Mitpraktizierende!
Zentrales Anliegen des Buddhismus ist ja alle Begierden loszulassen. Eine Grundlage der buddhistischen Ethik ist auch Gleichmut, der auch als „Nicht-Unterscheidung“ bezeichnet wird. Daraus würde ich schlussfolgern: Wenn ich mit dem „buddhistischem Blick“ auf einen männlichen oder weiblichen Körper schaue, da überhaupt keine Anziehung ist. Warum ist da keine Anziehung? Weil ich die Körper nicht nach meinen persönlichen Vorlieben unterscheide. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Frauenkörper schaue, sehe ich Haut, Frauenbrust, Schamhaare. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Männerkörper schaue: Sehe ich Penis und Männerbrust. Daraus ergibt sich aber noch keine Anziehung. Oder?
Die Frage ist nun woraus ergibt aus buddhistischer Sicht sexuelle Anziehung/Begehren? Ist es die Summe von Erfahrungen und Bewertungen? Oder ist es ein rein biologisches Phänomen?
Freue mich über Antworten.
LG Prathiba
Ich würde nicht sagen,dass "der Buddhismus" ein zentrales Anliegen hat ( wenn doch, dann ist es der Schutz, die Erlösung ), Aber wenn der Mensch vernünftig verstanden hat, dann wählt er Meditation und weise Kontemplation, so wie Buddha. Denn das Begehren ist etwas das mit der Wurzel ausgerissen werden muss und das ist unmöglich über den Verstand zu tun: "Dies ist der Augenblick,da er als Adam (Eva )sich selbst stirbt. Er steht nun der äußersten Leere gegenüber,kennt nichts, das ihm gegenüber steht..." (Suzuki). Der "buddhistische Blick" kann also nur einer der Leerheit sein, der ebenso unmöglich durch Nicht-Anhaftung realisiert werden kann. "Die Anziehung" halte ich für ein biologisches, körperliches Element, aber auch ein psychologisches, eine Skandha-Sache,sie wird durch Lust angeregt. Ob man ihr nun folgt oder nicht,das kommt auf die Vernunft, aber viel mehr noch auf die meditative Stabilität, die Leerheitsverwirklichung an.Es heisst: "Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach". Doch "das Fleisch" kann begeistert werden und dann nimmt man es als das wahr was es ist: ein "Knochensack", ganz elementar, aber vorallem als: Nicht- Mein, Nicht-Selbst.