Beiträge von Monika im Thema „Geschmack am Leben geht verloren“

    Hallo Andreas,
    ich kann Karma Pema nur beipflichten. Das Leben als Haushälter im Einklang mit der Lehre ist aus meiner Sicht viel schwieriger, aber auch sehr lehrreich. Wir können alles zum Gegenstand unserer Achtsamkeit machen und uns dabei selbst immer besser kennenlernen. Wir werden ständig konfrontiert mit unseren eigenen Befindlichkeiten, Abneigungen und Sehnsüchten.


    Dein Bedürfnis nach Abkehr von diesem Leben verstehe ich sehr gut, auch ich meinte vor Jahren, ich müsste mich von allem trennen, was das normale Leben ausmacht. Das Gegenteil ist jedoch der Fall - jedenfalls für mich, denn das muss jede/r für sich selbst herausfinden. Sich hinzugeben an die Aufgaben, die man vor Jahren freiwillig übernommen hat, ist auch eine Möglichkeit, die eigene Ich-Losigkeit permanent vor Augen zu haben und sich ständig darin zu üben.


    AndreasLang:

    Es fällt mir jetzt sehr schwer eine passende Arbeit zu finden. Einen Arbeitsplatz wo man als Buddhist hineinpasst, wo man auch glücklich sein kann? Oder muß man in der heutigen Zeit das schon streng trennen?. Was könnte das Richtige für mich sein? Was glaubt Ihr, in welchen Bereichen kann man beruflich glücklich werden?


    Was machst Du beruflich?
    Du möchtest eine Arbeit, bei der Du als Buddhist glücklich sein kannst? Es geht um "rechten Lebensunterhalt" - von Glück sprach der Buddha nicht.
    Durch einen Zenspruch habe ich das mal spontan begriffen: "Ich trage Wasser, ich hole Brennholz"
    Ich war von einem Moment zum anderen plötzlich glücklich und habe nie wieder das Bedürfnis gehabt, meine Arbeit zu wechseln. Es war meine Erfahrung vor 25 Jahren, und die ist natürlich nicht wiederhol- und auch nicht übertragbar.


    Zitat

    Wiedergeburt oder Karma bereits abgeklärt sind. Der Geschmack an der Lehre und Leere immer größer wird ..... man am liebsten in den Lebensstand der Entsagung eintreten möchte, sich vollkommen den Lehren hingeben möchte.


    Wiedergeburt und Karma sind bereits abgeklärt? Wie geht das bzw. was bedeutet das?


    Deine Sehnsucht nach vollkommener Hingabe an die Lehre verstehe ich, aber vielleicht vergeht sie wieder, weil Du einen Sinn in Deinem Leben als Haushälter wiederfindest, oder irgendwann stellst Du diese Frage nicht mehr, sondern handelst entsprechend, wenn Deine Familie versorgt ist. Es ist ebenfalls keineswegs leicht, in die Hauslosigkeit zu gehen. Überall triffst Du auf Menschen, die u.U. nicht mit Dir übereinstimmen, deren Art und Weise Dir vielleicht nicht gefällt, die sich nicht konform mit der Lehre verhalten. Das gibt es auch im Kloster.
    Abneigung - Zuneigung ...


    Ich wünsche Dir, dass Du inmitten der derzeitigen Unvermeidbarkeit Deines Lebens Frieden findest.
    _()_ Monika