Beiträge von Lirum Larum im Thema „Buddhismus und Alkohol + Gesellschaft“

    Mit Angst vor Verhungern hat es bei mir nichts zu tun, auch nicht Angst vor dem Verlust von Genuss. Ich möchte mich einfach nicht so viel mit Essen befassen. Eine einfache Bewusstheit über die Ernährung reicht mir - und dann ist aber auch gut.

    Ah, okay - das versteh ich dann.

    Jeder hat seinen eigenen Weg und das ist gut so. Ich meine, es ist gut, wenn man selbstständig einen Weg findet, mit dem man klarkommt.


    Ich persönlich trinke keinen Alkohol und das auch ganz strikt. Mir gibt das Freiheit, weil ich keine inneren Diskussionen mehr darüber habe, ob und wieviel ich wohl trinken soll. Es ist auch ein wunderschönes Gefühl, auf Parties bei Mineralwasser zu bleiben. Das beste Getränk ist das.

    Auch meide ich strikt Cannabisdämpfe. Passiv mitrauchen kommt für mich nicht in Frage - nicht aus Prinzip, sondern weil ich davon beeinträchtigt werde.

    Andere Leute haben sowas nicht, verstehen es nicht, aber das ist mir ja egal. Ich muss auf mich selber aufpassen, wie ich kann.


    Vegan zu leben, andererseits, würde mich persönlich zum Durchdrehen bringen. Zu viele Regeln. Ich glaube, ich würde eine Essstörung entwickeln. :rose:

    Okay, das macht Sinn und war mir soweit klar, aber wenn ich die Tugenden tatsächlich sehr straff lebe, laufe ich doch permanent in kleine Fallen, in denen mit Alkohol fast untergeschoben wird oder ich ihn zu mir nehmen muss, wie im Falle von Medikamenten. Wie handhabt ihr das denn?

    Wozu "straff leben"? Soll das Sicherheit geben?

    Prinzipien müssen ja einen Zweck erfüllen und sind nicht Selbstzweck. Ziel ist ja ein klarer Geist, Freiheit von Sucht und die geistige Freiheit, sich auf den Dharma zu konzentrieren. Ich glaube, der ewige Druck ob hier und da ein Mü von irgendwas drin ist, lenkt nur vom Wesentlichen ab.

    Und wenn man krank ist, nimmt man natürlich die notwendigen Medikamente. Alles andere macht überhaupt keinen Sinn.

    Ich meine, die Wirkung, nicht der Stoff, ist das Relevante. Somit geht es um die eigene Geisteshaltung und die persönliche Disposition.


    Alkohol ist auch in reifen Bananen, in Kinder Pingu und wird auch bei manchem Obst und Schokolade beim Verdauungsprozess im Körper hergestellt...

    Ein Alkoholiker bekommt aber keinen Rückfall, wenn er eine Banane isst - wenn er sich bewusst, um Alkohol zu konsumieren, Mon Cerie kauft, dann schon...


    Bei Nichtalkoholikern kommt es auf diese Mikromengen Alkohol überhaupt nicht an.

    Mein Vater war Alkoholiker.
    Als sein Spross, war mein Blick auf den Alkohol niemals "entspannt" und es gab Phasen in meinem Leben, wo ich ein Abrutschen in den Alkoholismus an mir selbst beobachten konnte. Dieses Abrutschen funktioniert sehr fies, nämlich schleichend.
    Ich konnte den Absprung immer vor dem Abgrund schaffen - und hab dann trotzdem ein paar Jahre später das nächste Hineinschliddern doch wieder nicht sofort bemerkt. Aus der "Gesellschaft" gab es da keine Hilfe, weil die Sensibilität für das Problem nicht vorhanden ist. Eher wurde ich nur ermutigt, mein Trinkverhalten als "normal" einzustufen.


    Das fünfte Sila "Kein Alkohol" ist für mich eine große Hilfe. Alles Herumhantieren mit dieser Droge ist für mich einfach nur eine potentielle Gefährdung - kein Ausdruck von "Freiheit".
    Die klare Entscheidung "kein Alkohol" ist für mich eine große Erleichterung, ein guter Halt. Keine inneren Diskussionen mehr.
    Das ist eine Befreiung. :)