Beiträge von -Christian- im Thema „Achtsamkeit für Dummies :-/“

    Für mich war es auch eine wichtige Erkenntnis, dass alle Freude, Spaß und angenehme Gefühle vergänglich sind. Das ist ein ganz normaler Prozess. Jeder Moment der Freude, des Glücks oder des Spaßes ist irgendwann zuende. Wir Menschen sind einfach nicht dafür gemacht dauerhaft Freude zu empfinden. Freude oder Glück ist ja biologisch gesehen eine Art Belohnungssystem, was uns die Natur mitgegeben hat, um uns in unserer Welt zurechtzufinden. Zu viel Freude kann auch durchaus schädlich sein, wie es z.B. bei Drogensüchtigen der Fall ist: erst kommt es zu einem Feuerwerk von Glücksgefühlen im Gehirn und darauf folgt dann der große Kater.


    Aber ich denke, man sollte deshalb nicht in eine gleichgültige, lethargische Haltung verfallen nach dem Motto: "Die Freude ist eh vergänglich, deshalb lohnt sich nicht, dies oder das zu tun." Die Freude ist immer noch Freude und trägt dazu bei, das Leben lebenswert zu machen. Das Wissen, dass die Freude wieder vergeht, kann auch dazu beitragen, dass man sich die Freuden besser bewusst macht, sie intensiver erlebt und auch dankbarer dafür ist. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass ich durch eine achtsame Haltung Freude bewusster erlebe und dankbarer dafür bin. Durch die Achtsamkeit hat sich mein Blickwinkel erweitert und ich sehe mehr Freuden in meinem alltäglichen Leben, z.B. wenn ich eine schöne Blume sehe oder den Gesang der Vögel höre. Dann bleibe ich einen Augenblick stehen und genieße die Eindrücke bevor ich weitergehe.

    Elke:

    Wenn ich "das Leid" überwinde - überwinde ich dann auch "den Spaß"? Bleibt irgendwann nur so ein "Wurschtigkeitsgefühl" und es gibt zwar keine Tiefen mehr (bzw. ich registriere die Tiefen nur noch), aber auch keine Höhen?


    Ich habe noch keinen persönlich getroffen, der das Leid überwunden hat. Also bleibt Beides - das Leid und auch der Spaß :)