Elke:Alles anzeigenMühsam nährt sich das Eichhörnchen. Ich habe nach wie vor meine Probleme mit dem Thema „Achtsamkeit“. Es ist, als müsste ich um jeden Moment der Achtsamkeit „ringen“ und das bei einer „Religion“, wo es nicht ums Kämpfen, sondern ums Loslassen geht. Ich bin wohl von Natur aus ein zerfahrener, zerstreuter, oberflächlicher, undisziplinierter Mensch.
Auch in der Meditation ist so, dass ich irgendwie immer noch am Anfang stehe, was die Qualität meiner Versenkung betrifft. Wenn ich von Anfängern hier lese, die nach zwei Wochen Meditation schon „begeistert“ sind und von „Erfolgen“ sprechen…Immer wenn mein Wecker läutet, bin ich grade mitten drin im Grübeln oder ich werde im wahrsten Sinne des Wortes „geweckt“. Was mir besonders schwer fällt ist, mich zu zentrieren, wenn ich emotional sehr aufgewühlt bin. Da lasse ich die Meditation oft ganz sausen und lenke mich lieber anderweitig ab. Ich weiß, ein Fehler.
Veränderungen bemerke ich schon, nämlich, dass mir schneller auffällt, wenn ich im Alltag in Grübelfallen tappe. Und dass mir bewusst ist, warum ich manche Dinge tue. Aber ich tue sie trotzdem. Und wenn ich vor etwas große Angst habe oder mir viele Sorgen mache, übe ich die Beobachterrolle. Das hilft schon, aber ich frage mich, ob ich mich dabei nicht irgendwann "verliere". Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine.
Es geht alles sehr langsam bei mir und manchmal frage ich mich, was ich da tue. Und zugleich weiß ich, dass es meine einzige „Chance“ ist. Das ist erschreckend und befreiend zugleich.
Wenn mir das so geht, das ich mich nicht zentrieren kann, achte ich auf meine Fußsohlen. Ich meditiere im Gehen. Nach der Erfahrung im Zazen geht das in Sekunden und schafft Ordnung. Wenn ich ein wenig Zeit habe gehe ich einfach weg. -()-