Beiträge von Hao im Thema „Mitgefühl“

    Hier wie ich das bisher sehe...


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    Warum soll ich Mitgefühl entwickeln, wenn letztlich doch jeder für sein Karma selbst verantwortlich ist? Also jedes Leid seine Ursache in sich selbst findet.


    Jeder ist für sein Karma und die Ursache dahinter selbst verantwortlich, aber man kann ihnen dabei helfen, es zu ändern, wenn sie es möchten. Wesen der Welt sind miteinander verbunden. Wenn ein Mensch in deiner Nähe unglücklich, wütend oder traurig ist, werden es auch die anderen in der Umgebung. Wenn du einen Menschen mit deiner Hilfe glücklich machen kannst, wirst du selbst glücklich.
    Klingt für mich super in der Theorie und stimmt wohl auch bei Freunden, aber bei Fremden kann ich es mir bislang nur bedingt vorstellen.


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    Und wenn ich damit gutes Karma für mich sammeln will, ist das dann nicht selbstsüchtig?


    Es ist doch schon in dem Sinne als Buddhist selbstsüchtig, dass man erwachen will, dass man damit etwas für sich erreichen will und sein Leiden dadurch auslöschen will. So viele Schulen gibt es mittlerweile, die alle für sich den richtigen Weg dazu kennen.
    Sich durch diesen oder andere Wünsche nicht beherrschen zu lassen, ist wohl das wichtige bei der Sache.


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    Wie geht ihr mit Menschen um, die ihr nicht mögt?


    Oh, die Frage ist echt schwierig. Das ist wohl immernoch meine schwierigste Aufgabe, dafür eine Lösung zu finden.
    Es gibt viele Gründe, eine Person nicht zu mögen, ich nehme mir mal die Streitfrage raus, da es bei mir schnell dazu kommt.
    Besonders, wenn man nunmal Kontakt mit streitfreudigen, oder für einen einfach komplizierten, Menschen haben muss, beispielsweise auf der Arbeit, wo man sogar nur für eine kurze Zeit harmonisch miteinander auskommen muss, dann gestaltet sich das schon wirklich schwierig für mich.
    Wenn es wirklich Momente gibt, wo ich merke, ich bin kurz vorm Austicken, sag ich mir wirklich "stopp!", verlasse den Raum oder zähl langsam bis 10 und suche den Grund in mir und versuche ihn zu löschen.
    Es gibt aber bei mir Momente, da merke ich es zu spät und stoppe mich erst mitten im Satz oder gar nicht. Oder ich denke danach stundenlang darüber nach und mache mich damit unglücklich.
    Das heißt nicht, dass ich nicht diskutiere oder konstruktiv streite, aber wenn ich eine Wand als Gegenüber habe, dann versuche ich es zu akzeptieren.
    Solchen Menschen Mitgefühl entgegen zu bringen, ist wirklich sehr schwer. Wenn sie keine Hilfe wollen, würde man sie ja mit ungewollter Hilfe vielleicht auch unglücklich machen.
    Ich könnte mir daher z.B bislang nicht vorstellen, in ein Kloster zu gehen. Allein die Tatsache, dass ich dann vielleicht eine Person nicht leiden kann (oder die Person mich) und ich dann mit der Person essen, arbeiten, lernen, schlafen muss... Wenn ich jetzt schon auf der Arbeit Probleme habe, wie soll das dann erst werden? :lol: Nein, bislang wäre mir das zu viel.


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    Darf/muss man Abstand nehmen, obwohl sie den Kontakt suchen?


    Ich nehme mir im Alltag den Abstand, den ich brauche, da ich bislang nicht anders kann. Aber wenn das nicht möglich ist, versuche ich mich wie oben beschrieben von innen raus zu stoppen.
    Wenn jetzt aber eine Person, die ich nicht leiden kann, von mir genau umgekehrt denkt, muss ich mich fragen, warum.


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    Macht ihr da Unterschiede, ob man verwandt ist oder „nur“ bekannt, befreundet?


    Da mache ich keine Unterschiede, aber meine Familie ist auch nicht so eng wie manch andere.