Beiträge von Veilchen im Thema „Mitgefühl“

    Guten Morgen Tashili,


    danke dir für deine ermutigenden Worte - ich hoffe, ich mache alles richtig.


    Liebe Grüße und einen schönen Tag
    Veilchen

    bel:
    Veilchen:


    den Unterschied zwischen persönlicher und unpersönlicher? Wiedergeburt kenne ich nicht. Wie kann man denn unpersönlich wiedergeboren werden?


    Haha, das ist auch erst mal gut so, und vor allem wäre es gut, wenn sich auch die anderen jetzt zurückhalten, hieraus einen "Wiedergeburts"-Thread machen zu wollen. :)


    Guten Morgen bel,
    ich verstehe nicht ... warum darf ich das besser (noch) nicht wissen?


    Ich bin gespannt.


    Einen schönen Tag und liebe Grüße
    Veilchen

    Hallo Monika,
    danke für das schöne, einleuchtende Beispiel.


    Hallo bel,
    den Unterschied zwischen persönlicher und unpersönlicher? Wiedergeburt kenne ich nicht. Wie kann man denn unpersönlich wiedergeboren werden?


    Zitat

    Das verstehe ich jetzt grad nicht


    Dann versuch ich es mal zu erklären, wie ich es meine. Also, du schriebst ja weiter oben:


    Zitat

    Niemand wird "rechtsradikal" geboren, es ist eine Art, sich gegen ein Gefühl von Ausgegrenztheit und gesellschaftlicher Isolation zu wehren - man sucht sich in Ermangelung anderer Gemeinschaft, einfach ne eigene Gemeinschaft. Wenn man diese Leute dann deswegen wie ne heiße Kartoffel fallen läßt, wird alles nur noch schlimmer.
    Das angemessene Verhalten kann man auch ganz ohne Buddhismus finden. Dagegen steht, daß man mit sich selbst die größten ungelösten Probleme hat, das führt dann traditionell oft zur Religion - was ja auch eine Art von Abgrenzung - ist, hoffentlich nur zeitweise, wenn man sich das ehrlich eingesteht.


    darauf bezog sich meine Antwort:


    Zitat

    Veilchen hat geschrieben: Und jemanden zu morden – oder ihm den Tod auch nur zu wünschen – ist letztlich eine eigene Entscheidung und darf durch keine Schublade entstehen können.


    Damit habe ich gemeint, dass ich verstehe, dass es Menschen gibt, die sich irgendwelchen Gruppen/Sekten/Religionen oder sonst was anschließend, um nicht ausgegrenzt zu sein, oder um überhaupt irgendwo dazuzugehören, weil sie sonst alleine wären. Aber, ich meine, dass z.B. eine schlechte Kindheit kein Freibrief für allerlei Gräueltaten sein darf. Der Mensch hat doch einen freien Willen – oder nicht? - und muss für sich entscheiden, was er tut und lässt. Das würde aber jetzt auch nicht heißen, dass ich nicht mit einem Verbrecher reden würde oder nicht bereit wäre ihm zu helfen, wenn ich es denn könnte. Aber auf der anderen Seite auch, dass ich meine Grenze kenne und wenn ich merke, dass ich nicht helfen kann – dann das Weite suche.


    Im Moment glaube ich, dass dieses ganze Hinterfragen, warum man Mitgefühl haben sollte, eigentlich überflüssig ist – man hat es doch oder man hat es nicht. Aber ich kann mich irren.



    Liebe Grüße euch allen – ich geh dann mal, sobald ich ein bisschen mehr Zeit als heute habe, nach nebenan den Karma-Thread verfolgen.


    Veilchen

    Guten Abend zusammen


    Lieber Bel :)


    stimmt, da besteht noch viel Bildungsbedarf. Hast du vielleicht einen Tipp für mich, wo ich etwas übers Karma lernen kann?
    Ole Nydahl schreibt tatsächlich in seinem Buch „Wie die Dinge sind“
    Zitat: Töten – bringt immer Leid, und die Eindrücke im Geist wiegen sehr schwer. Buddha warnt sehr vor dem Töten, denn die Folgen sind kurze, schwierige Leben mit vielen Krankheiten >> in einer wenig anziehenden Gegend in einem Land mit vielerlei Krieg und Unglück<<
    Dahinter steht eine kleine 5 – leider habe ich die Fußnote dazu noch nirgends gefunden. Keine Sorgen, auch wenn ich vieles abgenickt habe – so doch längst nicht alles.
    Natürlich hast du recht, dass niemand rechtsradikal geboren wird, genau so wenig wie als Mörder, Räuber oder sonst was. Aber als fühlende Wesen muss man doch unterscheiden können zwischen Gut und Böse. Und jemanden zu morden – oder ihm den Tod auch nur zu wünschen – ist letztlich eine eigene Entscheidung und darf durch keine Schublade entstehen können.


    Liebe/r Sôhei,
    du verzeihst wenn ich auf deinen Kommentar nicht näher eingehe? Ich verstehe kein Wort.


    Liebe Monika,
    danke, deine Worte tun mir gut. Ich meine nicht, dass die Menschen an ihrem Leid selbst schuld sind – aber ich habe es so aufgefasst. Siehe bitte meine Antwort oben an Bel. Ich bin sehr froh, dass ihr hier anderer Meinung seid.
    Und wie und wo finde ich einen guten Lehrer? Ich weiß doch noch nicht mal, in welche Richtung ich gehe. Derzeit stehe ich auf einer großen Wiese inmitten vieler Pflanzen, alles sind gut und wertvoll und locken mit ihrem Duft – da braucht es Zeit, zu verstehen welcher Weg der richtig ist.


    Lieber Ji'un Ken,
    danke auch dafür – auch den neuen Thread werde ich aufmerksam verfolgen.



    Allen einen schönen Abend und herzliche Grüße
    Veilchen

    Guten Abend


    und lieben Dank für die vielen Antworten. Ich merke wie mir beim Lesen und auch bei meinen Antworten an euch einiges klarer wird. Es war also eine gute Entscheidung mich hier anzumelden.



    Liebe Solaris,
    ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich mit meinem Verwandten umgehen soll. Und ich denke, du hast mir da gute Hinweise gegeben. Er will weder meinen Rat noch meine Hilfe, im Gegenteil, ich soll ja so sein, wie er und der Rest der Familie es will. Da ich dem nicht gewachsen bin, werde ich auch weiterhin den Kontakt weitestgehend meiden. Sollte jemand meine Hilfe brauchen, werde ich sie nicht ablehnen.



    Lieber Ji'un Ken,
    erst mal vielen Dank für deine Mühe, mir die Dinge genauer zu erklären. Ich finde das sehr schwierig, alles zu verstehen.

    Zitat


    Warum-Fragen sind Fragen nach einem linearen Ursache/Wirkung Geschehen. Ich mache etwas und löse damit genau das und das aus.


    Genauso hatte ich es verstanden an diesem Tag der offenen Tür in diesem b.Z. Alles ist Ursache und Wirkung.


    Zitat

    Das gibt es nicht.


    Im ersten Moment ein Widerspruch, aber nach deiner Erklärung mit dem Blumenbeet doch auch irgendwie einleuchtend. Die zehn Bilder vom Ochsenhirten habe ich mir kurz angesehen, ich werde sie lesen und daraus lernen. Danke dafür.




    Liebe/r al-Nuri,
    nicht nachdenken zu müssen/wollen ist sehr schwierig (derzeit für mich). Ich halte Mitgefühl für eine Grundeinstellung, allerdings, wie du richtig erkannt hast, weniger für mich selbst, sondern eher für andere. Die Frage nach dem „warum“ entwickelte sich aus der Frage nach dem Karma. Wenn eben, so wie ich es bisher verstanden habe, alles Ursache und Wirkung ist, dann hat jeder sein Karma zu tragen und muss damit fertig werden. Beispiel: Wenn also jemand in einem Leben geplündert, gemordet oder sonst was getan hat und nun in seinem neuen Leben irgendwo auf der Welt – in keiner guten Gegend, unter schlimmen Bedingungen lebt, erhebt sich für mich die Frage: warum Mitgefühl? Wäre es nicht sinnvoller, ihm alles Gute zu wünschen und zu hoffen, dass er in seinem Leben aus den Fehlern des vorherigen gelernt hat und sich weiterentwickelt?
    Nochmal: Ich habe Mitgefühl und Mitleid für arme, kranke, alle Menschen, ich frage mich nur, ob das eigentlich richtig ist?



    Lieber/Liebe °°°,
    eine Übung sollte man sicher aus dem Mitgefühl nicht machen, aber ich bin der Meinung, dass man sich ruhig überwinden darf, freundlichen zu sein, und sein Gegenüber zu verstehen, auch wenn's vielleicht mal schwerfällt. Lächele – und die Welt lächelt zurück.


    Liebe Bel,
    um das alles zu verstehen, muss ich noch sehr viel lernen. Nach euren Antworten, dem darüber nachdenken und nachlesen, habe ich jetzt (im Moment) verstanden, dass man nur bedingt Einfluss auf das Karma haben kann


    Zitat

    Mitgefühl ist also keine Sache des Wollens und Strebens, es ist die natürliche Folge von Klarheit, dem Übersteigen von Begierden und Beurteilungen, meist des Gefühls, daß man besser, weiter, klüger, was Besonderes, usw sei.


    Womit meine Verwirrung weiter zunimmt. Wenn ich z.B. einen Menschen bedauere, weil ich (meine zu) erkenne(n), dass er falsch handelt, habe ich auch im nächsten Moment ein schlechtes Gewissen, weil ich mich frage, woher ich mir das Recht nehme, das zu beurteilen …


    Ich habe mir deine HP angesehen und bin hängen geblieben, sehr interessant und schön.



    Lieber Buddhaghosa/Florian,
    wenn mir auffällt, dass eine Verkäuferin ihre Freundlichkeit nur vortäuscht, überlege ich mir, warum das wohl so ist. Vielleicht hatte sie gerade Ärger mit ihrem Chef oder hat Magenschmerzen – von daher, freue ich mich darüber, dass sie sich dennoch bemüht. Ich teile deine Ansicht.


    Liebe/r void,
    ein schönes Bild von der Blumenwiese, dem ich gerne zustimme. Aber es gibt auch giftige Pflanzen und welche die stechen und es gibt Pflanzen, die nicht nebeneinander gedeihen können … Diese Unterschiede zu erkennen, fällt mir schwer.
    Ein buddhistisches Eichhörnchen möchte ich natürlich nicht werden, ich lerne …


    Liebe/r Spacy,
    ja, das void schön beschrieben. Mir gefällt das auch.


    Liebe/r al-Nuri,
    du schreibst:


    Zitat

    Stimmt. Es gibt jedoch noch die "andere Seite", die der Selbstverkleinerung, ebenfalls aus Meinung und Urteil verursacht, die Mitgefühl ( und Klarheit - auch über eine Sache, eine Situation, eine Person ) zum Schwinden bringt


    ich fürchte fast, auf dieser Seite bin ich derzeit eher. Ich zweifele daran, das Richtige zu tun – mache mir über alles und jedes Gedanken und überlege schon, ob es überhaupt in Ordnung ist ein „guter“ Mensch sein zu wollen … denn gleichzeitig frage ich mich, warum ich das sein will. So edel, ständig an andere zu denken bin ich ja auch nicht. In meinem Kopf ist derzeit Sturm – und ich komme nicht wirklich zur Ruhe. Auch Meditation ist nicht möglich, nur wirre Gedanken. Zu viel für mich. Ich werde versuchen erst mal achtsam zu sein, im Kleinen und hoffen, dass die Ruhe dann wiederkommt.


    Lieber/Liebe Sherab Yönten,
    ja alles Übung – ich werde mich bemühen.




    Vielen Dank euch allen, auch wenn ich derzeit sehr verwirrt bin, bin ich euch wirklich dankbar. Ihr helft mir sehr dabei, das Knäuel zu entwirren – es wird schon.


    Schönen Abend und gute Nacht
    Liebe Grüße
    Veilchen

    Guten Abend,


    @Ji'un Ken
    vielen Dank für deine Antwort. Mir ist schon klar, dass es leichter und besser ist, wohlwollend durch die Gegend zu gehen und ich habe auch nicht vor, das (versuchsweise) zu ändern.


    Zitat

    Und keine "warum" Fragen. Es gibt darauf keine allgemeingültigen Antworten. Du musst deine Antwort für dich in dir finden.


    Kannst du mir das bitte erklären. Das ist ja genau das, was ich bisher tat. Antworten in Büchern und in mir zu finden. Jetzt gehe ich unter Gleichgesinnte, und du sagst, ich darf nicht fragen („warum“ ist ja nur eine Formulierung) Buddhas letzte Worte waren doch (soviel ich weiß) sinngemäß, nur nicht einfach alles glauben, sondern alles hinterfragen. Wie soll das gehen, wenn ich nicht fragen darf? Sicher werde ich Antworten in mir finden – später, wenn ich weiter bin. Jetzt brauche ich Hilfen.
    Mir ist auch klar, dass ich manche Menschen intuitiv ablehne, weil ich ihnen so ähnlich bin und sie mir meine Fehler vor Augen führen. Darum ging es mir aber nicht. Sondern um Menschen, deren Haltung ich ablehne, z.b. Rechtsradikale.


    Vielen Dank für deine Denkanstöße.



    Hao,
    vielen Dank für die ausführliche Antwort. Deine Gedanken zur Selbstsucht kann ich verstehen. Wenn ich es recht verstehe, muss ich erst mal mit mir selbst klarkommen, bevor ich anderen helfen kann. Das geht nur, wenn ich mich auf mich konzentriere – also im weitesten Sinne selbstsüchtig bin. Danke dir.
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    @solaris
    auch dir vielen Dank. Dein Hinweis darauf, dass man Mitgefühl haben kann. ohne helfen zu müssen, hilft mir schon ein Stücken weiter.
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    @Monikadie4
    auch dir vielen Dank für die Beschäftigung mit meinen Fragen.
    Zu 1. hast du einiges gesagt, was ich sacken lassen muss und werde. Auch ich beschäftige mich seit Jahren mit „Sinn des Lebens“ und auch mit dem Buddhismus, allerdings ganz privat, durch Bücher. Erst vor ein paar Wochen bin ich zu einem Tag der offenen Tür in ein buddhistisches Zentrum gegangen und seitdem lässt mich so vieles nicht mehr los.
    zu 2. Eigentlich mag ich erst mal alle Menschen, solange sie mich nicht ärgern. Damit will ich nur sagen, dass ich versuche niemanden von vorneherein abzulehnen. Wenn ich merke, dass es gar nicht klappt, nehme ich so weit es geht Abstand und frage mich, ob das in Ordnung ist, oder ob ich es mir da zu einfach mache. Im Bekannten-, Freundes- und Arbeitskreis ist das kein so großes Problem. Mich beschäftigt derzeit die Frage nach der Familie.
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    @alle
    Und ich habe schon gelernt, dass ich mich doch präziser ausdrücken muss. Ich versuche meinem Möglichkeiten entsprechend, die Menschen in meinem Umfeld zu verstehen. In diesem Fall geht es um einen Verwandten, zu dem ich jahrelang keinen Kontakt hatte. Nun sucht er den Kontakt. Auf seiner FB-Seite sind fremdenfeindliche Sprüche.
    Ich versuche zu verstehen, was mir sehr schwerfällt.
    Einerseits denke ich, es ist Familie, aber ich habe einfach keinen Nerv mich jetzt zu rechtfertigen, warum ich Vegetarier bin, warum ich mich für den Buddhismus interessiere, warum mir Saufgelage mit Schweinsbraten keinen Spaß machen und vieles mehr. Und ich bin mir auch sicher, dass ich die Verwandtschaft nicht zu fremdenfreundlichen Menschen umerziehen kann. Anderseits tun sie mir wirklich aufrichtig leid, weil ich denke (und hier habe ich einfach auch Angst überheblich zu sein), dass sie sich in all den Jahren nicht weiterentwickelt haben. Ich fühle mich dem einfach nicht gewachsen. Zwickmühle – elende.
    Ich war nicht konkret und meinte nicht die Menschen, die einem so täglich begegnen. Ich versuche, in Zukunft genauer zu sein.


    Vielen Dank euch allen, ich freue mich über euren Antworten und die Zeit, die ihr mir geschenkt habt.


    Liebe Grüße
    Veilchen

    Guten Morgen,


    meine erste Frage: Warum soll ich Mitgefühl entwickeln (jetzt nicht falsch verstehen, natürlich empfinde ich es), wenn letztlich doch jeder für sein Karma selbst verantwortlich ist? Also jedes Leid seine Ursache in sich selbst findet. Und wenn ich damit gutes Karma für mich sammeln will, ist das dann nicht selbstsüchtig?


    2) Wie geht ihr mit Menschen um, die ihr nicht mögt? Zum Beispiel weil sie eine Einstellung haben, die ihr nicht teilen könnt. Darf/muss man Abstand nehmen, obwohl sie den Kontakt suchen? Macht ihr da Unterschiede, ob man verwandt ist oder „nur“ bekannt, befreundet?


    Liebe Grüße
    Veilchen