sascha_108:
Meinem Verständnis nach bist Du hier vom Shamata (Objekt: Atem) in Vipassana (Objekt: Betrachtung von Anicca, Anatta, Dukkha) hinübergerutscht, was ich allerdings für positiv und konstruktiv halte. Nur von der Benennung her ist dieses nicht mehr Shamata - und es ist vielleicht auch ganz gut, sich dessen bewusst zu sein. Denn eine Abwendung vom Meditationsobjekt ist ja gegeben. Eine bewusste Grenzlinie zwischen Stillem Verweilen und Analyse halte ich aber für hilfreich, eher als ein unbewusstes Hinübergleiten von einer Methode in die nächste.
ZitatIst es nicht eigentlich das Ziel von Vipassana, eben genau diese 3 Daseinsmerkmale zu erkennen?
Ich weiß nicht, wie es im Theravada ist. Im tibetischen Buddhismus setzt man sich das Ziel von Vipassana vor der Meditation selbst. Es kann auch Themen wie "Leerheit erkennen" oder "Abhängiges Entstehen" oder ähnliches behandeln. Hängt ja aber auch wiederum alles zusammen.
ZitatGestern habe ich allerdings von einem Mönch gehört, dass allein die Betrachtung der Bauchdecke ausreichen kann, um Erleuchtung zu erlangen, eben weil die 3 Daseinsmerkmale da so gut erkennbar sind.
Sowas höre ich zum ersten Mal, aber ich kann mir schon vorstellen, wie es wohl gemeint ist.