Beiträge von Nils im Thema „Shinjin“

    kanshiketsu:
    Nils:


    Ich habe nur behauptet völlig unerleuchtet zu sein.


    Hier zum Beispiel:
    "Im Alter von 33 Jahren lag ich im Bett, als plötzlich während einer Meditation eine warme Licht-Energie erwachte und in der Mitte meines Körpers bis in den Kopf hinein aufstieg. Plötzlich gab es einen Umschwung und ich wurde ins Paradies entrückt. Ich lebte für kurze Zeit in einer Dimension aus Frieden, Liebe und Glückseligkeit. Ich war zur Erleuchtung gelangt."
    Quelle: https://sites.google.com/site/nilshorn2/christentum


    Das stimmt so. Das ist meine Erfahrung, die ich gemacht habe. Aber jetzt bin ich völlig unerleuchtet. :lol:


    bel:

    Und dann diese Belehrungen, was denn eigentlich "Erleuchtung" sei. :lol:


    Keine Belehrung. Ich stelle einfach nur meine Erfahrungen zur Diskussion. Man darf doch hier wohl sagen, was man erfahren hat. :lol: Ob das jetzt eine Erleuchtung oder ein Anflug von Wahnsinn bei mir war, darf jeder selbst entscheiden. :lol: ich fühlte mich jedenfalls daraufhin zur Lehre von Buddha hingezogen. Ich fand seine Lehre als passend für mich.

    Benkei:

    Der wesentliche Unterschied zwischen Nils und Hakuyu ist aus meiner Sicht (neben vielen anderen) der, dass Hakuyu wohl nicht behauptet hat, Zen-Meister zu sein und er wollte auch keinen Weg zur Erleuchtung weisen.


    Ich habe nie behauptet ein Zen-Meister zu sein. Ich habe nur behauptet völlig unerleuchtet zu sein.

    Benkei:

    Das hat void sehr gut erkannt, dass man da einen Unterschied zwischen dem Nenbutsu nach Shinran (Jôdo Shinshû; hierzu gehört in diesem Zusammenhang auch der Begriff "Shinjin") und dem Nenbutsu nach dem Mantrayana (Mikkyô, in Japan meist in Shingon Shû oder Tendai Shû; aber auch in anderen Traditionen) machen muss. Auch das Nenbutsu der Jôdo Shû, welche sich "nur" auf Hônen Shonin beruft, nicht aber auf Shinran Shonin, sondern Hônens andere Schüler, ist nicht dasselbe Nenbutsu wie das der Jôdo Shinshû. Und Nils' Nenbutsu ist auch nicht das Nenbutsu von Shinran, denn Nils "nutzt" es immer noch um etwas zu erreichen. Und im Gegensatz zu Hônen nutzt er es in Verbindung mit diversen Yoga-Übungen und anderen Praktiken, was kaum den Ratschlägen Hônens entspricht, die er im "Senchaku Hongan Nembutsushū" an seine Schüler übermittelt hat. Auch "mein" Nenbutsu ist natürlich weder das von Shinran noch das von Hônen.


    So ist es. Sehr gut. Wir nähern uns der Erleuchtung von verschiedenen Seiten. Aber es gibt Überschneidungen. Mein System ist es überwiegend im Sein zu leben (im Nichthandeln, Nichtwollen, Geschehenlassen, im Fließen mit den Dingen, in der Überlassenheit an Buddha Amitabha und seine Führung) und etwas auch im aktiven Handeln. Es ist gut, dass jeder seinen persönlichen Weg hat. Die Erleuchtung ist individuell zu erreichen oder geschehen zu lassen.


    Benkei:

    Und wenn jemand dann meint, er müsste diesen, seinen eigenen Weg, an die Öffentlichkeit bringen und anfangen zu lehren, dann sollte er bitteschön auch deutlich machen, wo sich seine eigene Lehre von denen der Alten Meister unterscheidet und sich nicht auf diese berufen oder gar suggerieren, dass er in deren Tradition steht.


    Gut. Ich mache es hiermit deutlich. Ich empfinde mich als verbunden mit der Tradition, deren Zentrum die Erleuchtung und die Lehre Buddhas ist. Aber ich bemühe mich mit vielen anderen um die Entwicklung eines undogmatischen westlichen Buddhismus.


    brigittefoe:

    ..nu finde ich Dich hier . . . und muellst hier rum
    das ist unerträglich


    Ich empfinde das als Beleidigung. Ich mülle hier nicht rum, sondern bemühe mich ernsthaft zu diskutieren.

    Jinen:

    Hoffnungslosigkeit ist Erwachen.


    Das ist natürlich Unsinn. Erwachen bedeutet erleuchtetes Sein. Da gibt es keine Hoffnungslosigkeit. Da gibt es nur Frieden, Liebe, Glück, Wahrheit und Einheit.


    Jinen:
    al-Nuri:


    Die Leute glauben ja, daß Amida existiert und das Gelübde geleistet hat.


    Nein. So langsam kann ichs singen. Shinran: "Amida ist kein Wesen. Und das reine Land ist kein Ort, sondern nirvana."
    "Der höchste Buddha ist gestaltlos und wird, weil er gestaltlos ist, Jinen (von selbst so) genannt. Wenn dieser Buddha in Gestalt gezeigt wird, nennt man ihn nicht Höchstes Nirvana.[...] Amitabha Buddha ist das Mittel, durch das wir veranlasst werden, Jinen zu erkennen." Das nembutsu ist kein Mantra. Es ist Namensrezitation. Es ist eben nicht die magische Kraft der Silben, die etwas bewirkt. Daher ist ja auch ein einziges nembutsu ausreichend. mantras dagegen brauchen ständiges rezitieren. Mantra wäre Ich-Praxis.


    Es nützt nichts, wenn du es singst. Alles nur falsche Töne. Vielmehr halb falsch und halb richtig. Erleuchtung ist über allen Worten. Das kann man als Nichterleuchteter nicht begreifen. Amitabha ist reines Sein (Nirwana). Und gleichzeitig ist er auch ein Wesen, das anderen Menschen auf dem Weg der Erleuchtung hilft. Das glauben sicherlich auch 99 % der Amitabha-Anhänger. Sonst wäre das ganze Gelöbnis von Amitabha sinnlos. Er zeigt uns den Weg des Bodhisattva. Auch Shinran war kein Atheist. Er glaubte an den Buddha Amitabha und das Reine Land nach dem Tod. Er hat Amitabha nur auf seine Weise definiert, wie es ihm persönlich auf seinem spirituellen Weg hilft. Amitabha kann man auf verschiedene Weise sehen. Und erfassen kann man ihn erst, wenn man ihn verwirklicht hat. Und dann ist man erleuchtetes Sein und gleichzeitig ein handlungsfähiges Wesen.


    Sag mir ein einziges Nembutsu und zeig mir dann deine Erleuchtung. Das wird in fast keinem Fall funktionieren. Das Nembutsu ist ein Mantra. Und es funktioniert auf verschiedene Weise. Wer die Erleuchtung kennt, den erinnert es immer wieder an die Erleuchtung und bringt ihn dahin zurück. Wer die Erleuchtung nicht kennt, der kann mit dem Namen Amitabhas erleuchtete Eigenschaften verbinden und sich so langsam zur Erleuchtung entwickeln. Und wer weder die Erleuchtung kennt, noch die Kraft hat beständig an sich zu arbeiten, der bekommt durch das Anrufen Buddha Amitabhas Hilfe von höheren erleuchteten Wesen. Diese erleuchteten Wesen haben ein Einheitsbewusstsein und sind letztlich alle Buddha Amitabha. Und das Gute ist: Es gibt sie. Es gibt erleuchtete Wesen die uns helfen. Das ist nicht nur die Lehre des Dalai Lama und des Mahayana Buddhismus, sondern auch meine persönliche Erfahrung.

    boehnchen:

    Hey Nils, nimms nicht zu persönlich; es wird immer so viele Meinungen wie Menschen geben; und jeder Mensch ändert die nochmal fast jeden Augenblick . . . :->) Kann sein der Jinen wird eines tages dein größter Fan


    Danke für dein Mitgefühl. Gerne darf Jinen auch eines Tages mein größter Fan werden. :lol: Grundsätzlich lasse ich jedem Menschen seine persönliche Meinung und seinen Weg. Auch Jinen darf seinen Weg des atheistischen Shin Buddhismus haben. Mein Weg ist es für die Liebe und Harmonie in den Religionen und unter den Religionen einzutreten. Das ist keinesfalls ein erfolgloser Weg. Der Dalai Lama praktiziert es. Der Neohinduismus praktiziert es, beruhend auf dem erleuchteten Yogi Ramakrishna. Letztlich sehe ich es wie Jack Kornfeld. Wir brauchen alle Ansätze. Damit wir diskutieren können. Damit jeder seinen Weg finden kann. Und damit wir uns weiter entwickeln können. Aus der Sicht der Erleuchtung ist auch mein Weg nur ein Konzept, aber ein sehr gutes. :badgrin:

    Jinen:

    Ich sage doch nur, das dein Mix aus Glauben an den einen Gott, an ein Selbst, aus positiven Denken und Glücksversprechungen nichts mit Buddhismus und erst recht nichts mit Jodo Shinshu zu tun hat, sondern eher ihr Gegenteil ist.


    Das sehen meine Freunde in der Jodo Shinshu erheblich anders.


    Jinen:

    Sicher ist dein Weg für dich ein Halteanker. Aber er ist halt kein Buddhismus (aus meiner Sicht auch kein Yoga, ich denk nicht mal, das er als guter Esoterikmix durchgeht). Aber er mag als Beruhigungspille ja funktionieren. Vielleicht führt er ja auch zu Endorphinausschüttung. Da hab ich ja nichts dagegen. Aber das ist halt nix, was mich interessiert. Der Weg des Jodo Shinshu ist aber ein komplett anderer. Das zu sagen wird ja wohl erlaubt sein. Namu Amida Butsu


    Du darfst sagen, was du willst. Am besten wäre natürlich eine konstruktive Diskussion. Wenn du mir unterstellst kein Buddhist zu sein, erinnert mich das an eine beliebte Diskussion unter sektiererischen Christen. Jeder behauptet nur er sei ein Christ und der andere sei der Teufel (der Anti-Christ). Besonders witzig wird es wenn du meinst, dass ich noch nicht einmal ein Yogi bin. Das sehen "alle" meine Yogalehrer-Kollegen anders. Aus meiner Sicht verkörpert Buddha Amitabha den Weg der Liebe. Davon spüre ich im Moment bei dir noch wenig. Dazu gehört, dass man sein Gegenüber achtet.

    boehnchen:

    Grüß Dich Nils, sag NIls, was geht denn hier ab? Da wollen dich eine Menge auf einen anderen Weg bringen; einen neuen und verbesserten Weg. Disneyworld oder Disneyland? Freilich ist beides Phantasie. Aber Verwirrung kann große Kreise ziehen.


    Grüß dich Boenchen. Ja, was geht hier ab? Einige Menschen denken, dass ihr Weg der einzig wahre ist. Und sie meinen mein Weg ist schlecht und ich sollte ihren Weg gehen. Jeder kann nur für sich selbst erspüren und entscheiden, welcher Weg für ihn richtig ist. Mein Weg ist jedenfalls für mich genau richtig so. Und natürlich liegt die Erleuchtung über allen Wegen und beinhaltet alle Wege.


    Erleuchtung ist über allen Konzepten. Aber man kann sich entscheiden ein bestimmtes Konzept zu verfolgen.


    Danke für deine erheiternden Worte. Sie sind natürlich ein Spiegel deiner selbst. Du interpretierst in mich etwas hinein, was du selbst gerne sein möchtest. Dein Grad an innerer Klarheit entpricht deinem Ego.


    Man kann mich nicht ernst genug nehmen. Ich bin bedeutend. Wer wollte das ernsthaft bestreiten? Jedes Wesen ist bedeutend. Die erleuchteten Meister opfern ihr Leben um uns zu retten. Der Dalai Lama rettete sogar eine Ameise. Er hielt sie für so bedeutsam, dass er als höchster tibetischer Meister sich zu ihr herabbeugte.


    Was ist Wahrheit? Was ist die Lehre des Buddhas? Können wir sie als unleuchtete Menschen wirklich begreifen? Warum sollten wir dann einen Menschen beleidigen, der eine andere Meinung als wir selbst vertritt? Vielleicht liegt ja gerade in dem Chaos meiner Webseite ein tieferer Sinn verborgen. Genau betrachtet ist auch der Buddhismus sehr vielfältig und chaotisch. Und doch erkenne ich eine tiefere Gemeinsamkeit. Sogar zwischen dem Selbstkraftweg des Buddhas und dem Nichtselbstkraftweg Shinrans. Es ist ein Irrtum, dass der Weg Shinrans einfach ist. Er erscheint einfach, aber er ist sehr schwer zu gehen. Es geht um die Auflösung des Egos.

    Benkei:

    Für uns als nicht Shin-Buddhisten können diese Konzepte zwar interessant sein, aber wirklich etwas bringen tun sie uns eigentlich nichts, weil bei uns ja immer noch - zumindest ein Funken - Vertrauen und Hoffnung in die Eigene Kraft oder "Eigenkraft" gesetzt ist.


    Nach meiner Erfahrung steht die Erleuchtung über allen Konzepten. Und genau deshalb können alle Konzepte an einem bestimmten Punkt für uns hilfreich sein. Wenn wir zur Erleuchtung gelangen wollen, müssen wir alle Konzepte übersteigen. Dabei kann auch der Weg der Jodo Shinshu hilfreich sein. Aus meiner Sicht finden wir nur dann unseren Weg zur spirituellen Selbstverwirklichung (das meint das Wort Erleuchtung), wenn wir mit Weisheit und innerem Gespür vorgehen.

    Benkei:

    Zu diesem Thema lese ich gerade "Rennyo - The Second Founder of Shin Buddhism" von Minor L. Rogers und Ann T. Rogers. Dort heißt es in Honnyo Shonin's "Brief der Entscheidung":
    "Die Bedeutung von „Glaube“ [Shinjin] ist, dass wir einfach den Geist der Selbst-Kraft der diversen Praktiken und Disziplinen ablegen und uns mit eins-gerichtetem Herzen und standhaft Amida Tathagata zuwenden uns in der allerwichtigsten Angelegenheit zu errettet, in der Hingeburt im Reinen Land."


    Shinjin ist folglich das Ablassen jedweder zielgerichteten eigenen Anstrengung und der feste, unumstößliche und einheitliche Glaube, dass mich Amida Buddha bereits durch sein Höchstes Gelübde errettet hat. Dann ist das Nenbutsu nur noch Ausdruck der Dankbarkeit für die (bereits erfolgte) Errettung durch Amida.


    Lieber Benkei, vielen Dank für deine Ausführungen. Ich versuche deine Gedanken in mein Denksystem zu übersetzen. Shinjin ist danach das Üben des Nichtübens. Es ähnelt dem Weg der evangelischen Christen, die einfach nur beten und alles andere Gott überlassen. Das Üben des Nichtübens könnte man auch die Praxis der Egolosigkeit nennen. In der Erleuchtung hat sich das Ego aufgelöst. Wir leben in der Einheit und alles geschieht von alleine. Diese Einstellung kann man auch gezielt üben. Das scheint der Weg der Jodo Shinshu zu sein.


    Dieser Weg ist scheinbar dem Weg des Buddha genau entgegengesetzt. Buddha lehrte das bewusste Bemühen, das zielstrebige Üben. Das ist im Schwerpunkt auch mein Weg. Aber manchmal ist es auch richtig für mich den Weg des Loslassens alles eigenen Wollens, der Überlassenheit an das Leben und des einfachen Glaubens an die Rettung durch meine Meister (Gott, Buddha Amitabha) zu gehen. Mein Weg ist es zu spüren, was gerade richtig für mich ist. Aber für manche Menschen könnte auch nur der Weg der Egolosigkeit (der Überlassenheit, des Vertrauens) oder nur der Weg des zielstrebigen Übens richtig sein.

    Shinjin ist die Essenz des Amitabha Buddhismus. Aber der Begriff ist schwer zu fassen. Was ist Shinjin für euch? Im Moment diskutiere ich gerade in Facebook in der Jodo Shinshu Gruppe über Shinjin. Ich möchte euch die wesentlichen Erkenntnisse weitergeben.


    Nils: Was haltet ihr von Takamaro Shigaraki? Aus meiner Sicht zentriert er den Shin Buddhismus auf die Frage der Erleuchtung. Wir sollen Vertrauen in den Buddha Amitabha entwickeln und uns so durch dessen Kraft zur Erleuchtung hin entwickeln lassen. Ziel des Shin-Buddhisten ist es Shinjin zu entwickeln, das Vertrauen in den Buddha Amitabha. Shigaraki versteht dabei Shinjin als Erfahrung der Klarheit des Geistes. Ich würde das als Erwachen bezeichnen, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollständigen Erleuchtung. Demgegenüber wird für Shigaraki die Frage des Weiterlebens nach dem Tod bedeutungslos. Ebenso die Frage des Paradieses nach dem Tod. Shigaraki ist tendenziell ein atheistischer Buddhist, der sich am Erkenntnisstand der heutigen Wissenschaft orientiert.


    Thomas: Lieber Nils! Ziel der Shin Buddhisten kann es nicht sein Shinjin zu "entwickeln" weil man darauf keinen Einfluss hat. Wir übersetzen das was dabei passiert auch sinngemäß als "geschenktes Vertrauen". Das untrerscheidet Shigaraki sehr klar von den anderen Formen des Vertrauens (siehe sein Buch). Wenn man es aber erlebt hat es schon mit Klarheit des Geistes zu tun.


    Nils: Hast du es erlebt? Und wie würdest du es beschreiben? Ich meine, dass es mit Shinjin wie mit der Erleuchtung ist. Man kann sie nicht entwickeln. Man bekommt sie geschenkt. Aber man kann den Boden dafür verbereiten, zum Beispiel dadurch, dass man sich mit Buddha Amitabha verbindet oder meditiert.


    Chisho Frank: Shinjin oder auch Anjin ist Gewissheit, Vertrauen, das keinen Zweifel in sich trägt. Als Menschen ist uns dies so gut wie unmöglich zu bewirken und darum braucht man im Shin auch keinen Boden zu bereiten. Genau das Gegenteil ist der Fall. Solange ich glaube, dass ich auch nur das Geringste tun könnte, um, was auch immer zu erhalten, solange ist ein Geschenk wie Shinjin völlig unnötig. Ob man Shinjin hat oder nicht, diese Frage stellt sich nicht. Wenn dann hat Shinjin mich und nicht umgekehrt. Das vertrauende Herz, welches die Gewissheit zur Hingeburt in sich trägt, kommt uns von der Gelübdekraft des Hongan entgegen und umfasst uns, sobald wir LOSLASSEN und die andere Kraft machen lassen. Jedenfalls wird es so klassisch in Shin-shu gelehrt.


    Thomas: Shinjin ist etwas das ich mir bei allen andern vorstellen kann, bloß nicht bei mir. Und wenn einer sagt ich habe es ! dann bin ich vorsichtig. Ein bekannter Shin Lehrer sagte: "Einer in der Sangha sollte Shinjin erfahren haben." Und ? jetzt ? sollen wir suchen, sollen wir sagen vielleicht bin ich es ? Nein , vergiss das alles. Ein guter Freund lag im Sterben, er war Shin Buddhist und hat aus Liebe zu seiner Frau die Religion gewechselt. Dort hat man ihm verboten Kontakt mit uns zu haben. Er rief mich an, wollte mich sprechen und sagte, als ich an seinem Bett saß : "Ich sterbe, sie haben mich aufgegeben, sie geben mir noch 2-3 Tage. du sollst wissen, dass ich an Amida denke. Bei seiner Beerdigung sagte der Christliche Priester bei seiner Ansparache in meinem Beisein mit süffisantem Lächeln : "Er hat sogar mal den Buddhismus ausprobiert" Ich muss oft an ihn denken. Er hat mir gezeigt es gibt nur ein Shinjin, mit vielen Gesichern.


    Nils: Dann ist Shinjin doch einfach nur ein gewisser Glaube an den Buddha Amitabha. Das finde ich am praktischten.


    Chisho Frank: Ich möchte jetzt mal eine Sache erzählen, die Helga Moser erzählt hat und die mich tief beeindruckt hat. Also; da gibt es die alte Nachbarin, die jeden Tag in die Messe geht und tief in ihrem Glauben an Gott verwurzelt ist. Sie ist alt und lebt dennoch ganz alleine in ihrer Wohnung. Noch kann sie alles alleine schaffen, doch wer weiß, wie lange noch. Kinder und Nachbarn machen sich Gedanken, "Was, wenn einmal etwas passiert?" "Sie mag stürzen oder noch schlimmeres und keiner bekommt es mit". Alle machen sich Sorgen um die alte Dame, nur sie selber sorgt sich gar nicht. Ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut, den Helga von der alten Dame wiedergab, aber es war so etwas wie: "Der Herrgott wird schon auf mich aufpassen und wenn es soweit ist, dann ist der Herrgott auch für mich da und wird es richten. Worüber soll ich mir also Sorgen machen?" Das ist Shinjin in seiner reinsten Form , wie ich finde. Glauben, der zu Vertrauen wird und Vertrauen, welches zur Gewissheit wird. Kein Zweifel und ohne Bedenken, tief im Herzen und einfach nur so. Shinjin !!!!


    Nils: Dann sind wir uns ja alle einig. Heute brach übrigens für kurze Zeit mein Shinjin weg. Da wußte ich, was Shinjin ist. Als es wieder auftauchte. Und ich dankte Buddha Amitabha für seine Existenz. Wir sind alle sehr gesegnet, wenn wir an Amitabha glauben und ihm vertrauen.