Beiträge von sascha_108 im Thema „Bin ich auf dem richtigen Weg?“

    kongjiazhong:


    Je tiefer man schaut, desto mehr sieht man, z.B. den Auftritt des Bala Bala Galagoda Atthe Gnanasara, des sympathischen Ehrwürdigen mit Brille, ab 3:06 Min http://www.youtube.com/watch?v=iaBTTG7uZTA


    Kongjiazhong


    Naja ok, Mönch sein macht einen ja nicht automatisch zum besseren Menschen. Ich hätte vielleicht "fortgeschrittene Praktizierende" sagen sollen.


    @alle
    Danke für eure Worte. Ich kann nicht auf alles eingehen, aber ich lese jedes Kommentar und versuche es zu beherzigen.
    Ich glaube als ich den Post vorgestern Abend erstellt habe, hat mich einfach der Frust gepackt und den wollte ich loswerden. Die Meditation hat mal wieder nicht funktioniert, das Wetter ist deprimierend, ich war müde und naja...


    Gestern Abend war ein Neuanfang. Dieses mal aber mit viel mehr Metta.

    boehnchen:
    sascha_108:


    Einen Meilenstein, wie etwa ein Jana, vermisse ich bis heute.

    das ist relativ einfach. den müsstest du dir einreden. aber dazu bist du offensichtlich nicht bereit :->)


    Das verstehe ich nicht. Kannst du das genauer erklären?



    boehnchen:


    (...)
    (P.S.: und danke für dein offenes posting)


    Ich bereue es mittlerweile. Der einleitende Satz ist auf viel Ablehnung gestoßen.
    Scheinbar hab ich ein riesiges Ego, dass zwei Sitze im Flugzeug buchen muss.


    In Zukunft werde ich nicht mehr so offen sein und naiv sein.


    Edit:
    boehnchen
    Du hast es eigentlich ziemlich gut beschrieben, wenn auch überspitzt. Wenn du gewisse Ziele im Leben hast (und in meinem Fall war eins der größten Ziele, mein Studium zu schaffen) und du sie tatsächlich erreichst, dann aber feststellen musst, dass das nichts bedeutet, ist das unglaublich frustrierend. Mein erstes extremes Erlebnis dieser Art war, als ich gemerkt habe, dass mein Gamer PC mich nach 2 Wochen schon nicht mehr interessiert hat, obwohl ich lange daurauf gespart habe. Ähnlich geht es mir jetzt und ich hatte gehofft, dass das durch mein Posting klar wird. Naja....aus Fehlern lernt man.


    Lieber kongjiazhong, wenn ich folgendes geschrieben hätte:


    "Meine Freundin hat mich verlassen, meine Katze tot, meine Lieblingsserie wurde abgesetzt und ich habe meinen Job verloren und bin trotzdem nicht glücklich. Ich habe das Gefühl ich bin auf dem falschen Weg und bitte hiermit um Hilfe."


    wäre der Diskussionskern ein ganz anderer gewesen. Ich habe aber geschrieben, dass es mir eigentlich total super gehen müsste, weil in meinem Leben gerade alles gut läuft. Das entspricht den Tatsachen und sollte nicht mein Ego polieren. Wenn das anders gewirkt hat, dann bitte ich um Entschuldigung.


    Leider nagt z.Z. der Zweifel an mir. Ich kann nichtmals ein Buch lesen ohne an Buddhas Aufruf zur Ernsthaftigkeit zu denken. Das frisst Stück für Stück Energie und ich frage mich, was ich eigentlich falsch mache.


    Woher kommt diese Feindseligkeit? Neid, Eifersucht? Glaub es oder nicht, aber Erfolg im Leben zu haben macht nicht automatisch glücklich.
    üpoi hat scheinbar sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Man tötet das Glücksgefühl ab, weil man ja irgendwo mal gelesen hat, dass Sinnesvergnügen ja was schlechtes sind.


    Jojo gelernt habe ich von Büchern und Videos, d.h. ohne Lehrer oder Gruppe.


    EDIT:
    Jojo Das ich meine Gedanken hier öffentlich poste ist nicht ganz uneigennützig. Ich erhoffe mir ja auch davon, dass ich von euch etwas lernen kann. Ich mache scheinbar etwas fundamental falsch, sonst wärst du ja von üpoi's Antwort nicht so "geschockt" gewesen, die meinen Erfahrungen sehr nahe kommt.


    Hallo Ji'un Ken, danke für deine Antwort. Vielleicht habe ich es falsch formuliert. Ich will nicht wissen, ob ich den buddhistischen Weg weiter gehen soll, vielmehr bin ich mir nicht sicher, ob er das überhaupt ist. Wenn mir nun jemand sagt, dass er oder sie das auch durchgemacht hat, alles bestens, dann freue ich mich, weil das wohl so sein muss, bevor es besser wird.


    mukti:

    Hallo sascha,
    Loslösung hat nicht Frustration zur Folge, sondern Freiheit, Weisheit, Glück und Frieden. Frustration entsteht immer nur aus Begehren und Anhaftung. Es dauert aber gewöhnlich sehr lange, völlige Befreiung zu erreichen. Ich denke daher man muss weder ein hausloser Bikkhu werden noch ein Materialist, sondern kann gemäß seiner Situation langsam und stetig weitermachen, den eigenen Mittelweg finden.


    Schöne Grüße,
    mukti


    Ja da hast du Recht. Ich begehre das Begehren. Ich bin traurig darüber, dass ich nichts mehr finde, dass mir wirklich Spaß macht, weil ich sofort das schlechte darin sehe: Sinnesvergnügen, Gefahr der Anhaftung, etc., gleichzeitig aber nicht den Ausgleich finde, den man hat, sobald man tiefere Meditationszustände erreicht.


    Raphy Danke für die Antwort, du hast mir einigen Stoff zum Nachdenken gegeben. :)

    Hallo liebe Mitbuddhisten,


    ich möchte diejenigen unter euch, die den Weg schon ein Stück gegangen sind, fragen, ob ich denn in die richtige Richtung gehe. Dazu möchte ich euch kurz das letzte Jahr meines Lebens beschreiben, da ich im letzten Dezember auf den Buddhismus gestoßen bin und ich finde, dass das ein guter Zeitpunkt ist, um das Jahr Revue passieren zu lassen.


    Dieses Jahr könnte vom weltlichen Standpunkt aus nicht besser laufen. Ich habe mein Studium mit Sehr Gut abgeschlossen, habe mit einer einzigen Bewerbung einen tollen Job gefunden und ziehe demnächst mit meiner Partnerin in eine schicke Wohnung. Mein "Ich" vor einem Jahr (Prä-Buddhimus Ära) hätte sich darüber vielleicht noch gefreut, aber meinem aktuellen "Ich" ist das alles fast schon egal. Das aktuelle "Ich" sieht das alles, zuckt mit der Schulter und meint "ich sterb ja sowieso". Versteht mich nicht falsch, das sind keine Depressionen, eher eine Gleichgültigkeit. Als mein Computer kaputt gegangen ist war mir das ähnlich egal, das "wäre ja sowieso irgendwann passiert". Und genau diese Einstellung frustriert mich! Ich kann mich für nichts mehr begeistern. Das Essen ist fad, weil es weder gut noch schlecht schmeckt, kein Computerspiel kann mich mehr fesseln und staunen lassen und selbst einen tollen Sonnenaufgang quittiere ich mit "sehen....sehen....sehen....". Wann kommt denn das weise buddhismus typische Lächeln, dass ich immer an den Mönchen sehe?


    Ich werde nun sehr viel seltener aggressiv und bin allgemein viel ruhiger geworden, meint meine Freundin. "Ganz daneben wirst du dann ja wohl auch nicht liegen", meint mein Verstand. Der folgende Gedanke ist dann: "Moment mal. Bist du eigentlich wirklich ruhige geworden oder hast du nur riesige Angst davor, dass das eines Tages auf dich zurückfällt?"
    Der Zweifel wird immer größer. Sollte das nicht genau andersherum sein?


    Ich verstehe immer besser wie die Dinge laufen. Ich beobachte Gefühle, wie sie kommen und gehen, selbst der Zweifel und die Angst. Ich zerlege den Bussitz in seine Bestandteile und sehe den Sitz plötzlich gar nicht mehr. Ich habe eine gute Vorstellung davon, was Meditation ist. Ich erreiche auch teilweise ganz angenehme Zustände, die mich tatsächlich zum Lächeln bringen, auch wenn ich nicht verstehe, warum. Einen Meilenstein, wie etwa ein Jana, vermisse ich bis heute. "Du übst jetzt schon ein ganzes Jahr lang. Hast du dich wirklich genug bemüht, das Jana nicht zu wollen, damit du das Jana erreichst? Meditierst du überhaupt genug?"


    Ich erlebe hier täglich einen Kampf zwischen meiner "denkenden" Seite und der Seite, die loslassen will von dieser kaputten Welt. Leider habe ich das Gefühl, dass ich immer mehr Dinge freilege, die ich überhaupt nicht sehen will.


    Soll ich vor oder zurück?