Beiträge von nibbuti im Thema „Ein wichtiger Unterschied Theravada / Mahayana?“
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Amdap:
Der Trick im Mahayana ist,
dass durch Bodhicitta, die bedingungslose Entfaltung des Erleuchtungsgeistes, die Fokussierung auf die Verwirklichung von Begierdelosigkeit (was in sich allein sehr schwer ist) abgelenkt wird. Du vergisst, dass du dich erst selbst erlösen musst, um andere erlösen zu können, - aber dann, durch eben diese Ablenkung, vergisst du mindestens genauso schnell das Ego, das erlöst werden will, und dadurch kommt auch die Befreiung mindestens genauso schnell.
das ist ein netter Trick Padmadas ist aber entstanden in einer Zeit, als Mayahanis stark an „eigener Befreiung" interessiert waren, obwohl die Lehre des Buddha bereits weitgehend vergessen in dunklen Kellern verstaubte
mit dem Trick kann man die Anspannung & Fixierung auf „Selbst“ etwas lösen
aber es ist nicht die Befreiung des Buddha
Amdap:Dieses Vorgehen wird durch eine andere philosophische Sicht als im Theravada gerechtfertigt, nämlich, indem es heißt, dass wir in Wirklichkeit ja schon von Natur aus befreit sind und alle Phänomene illusionsgleich sind.
Nur unsere Befleckungen hindern uns, hinter diesen Schleier zu blicken.
Es gilt also, durch Übung diesen Schleier zu durchschauen.
demnach wäre jeder Neugeborene befreit, da ein Neugeborener wenig Selbst-Illusion hatdie zugrundeliegende Neigung (anusaya) zur Selbst-Illusion ist aber in jedem Säugling vorhanden & führt erwartungsgemäß zu dukkha
Liebe Grüße
n.
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Buddhaghosa:
Überall in den Lehrreden liest man, dass ein Vollerwachter das Höchste ist und ein einfacher Arahant ihm nachsteht.
... so drücken sich in der Regel putthujjanas aus Bewunderung und Verehrung zum Buddha ausder Buddha selbst hingegen sagt öfters über Mönche & Nonnen, dass was sie sagen ihm in nichts nachsteht
Buddhaghosa:Zwar nicht im Sinne der Überwindung von Gier, Hass und Verblendung, aber in den 3 Wissen und der Entwicklung der Vollkommenheiten (parami).
der Buddha lehrte die Überwundung von Gier, Hass & Verblendung sei das höchste Ziel (Nibbana)die 3 Wissen sind eher ein Bezug auf die hinduistischen 3 Vedas (Wissen), um es den Brahmanen schmackhaft zu machen, und haben darüber hinaus keine besondere Bedeutung
die Vollkommenheiten (parami) sind bei den Mayahanis begehrt
Grüße
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Sherab Yönten:
Elliot hat bereits M 8 genannt:ZitatCunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich. Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.
Sherab Yönten:Es gibt genügend "Mahayana Lehrreden", die eben genau davon handeln.
darüber kann man als Buddhist* hinweg sehen(*Mayahana „Lehrreden“ gelten nur für Anhänger einer bestimmten Sekte und können ansonsten getrost außer Acht gelassen werden, wohingegen die Nikayas oder Agamas inkl. obiges Zitat offiziell von allen buddhistischen Schulen anerkannt werden)
Liebe Grüße -
void:
Theravada geht auf "Nummer Sicher" und versucht sich an genau das zu halten, was Buddha Shakyamuni gelehrt hat. .
Hi voiddas ist eher ein westliches Klischee, weil die ursprünglichen Lehren des Buddha im Theravada noch erhalten sind
in Wirklichkeit machen gerade die Mönche in asiatischen Ländern viele Dinge, die uns befremdlich erscheinen würden, wie rauchen, Geister beschwören, Gebäudeeinweihungen, nach drei Monaten die Robe ablegen und heiraten, usw.
es gibt kaum Theravadins, welche die Lehrreden kennen und verstehen, dazu muss man schon in den Wald gehen
Liebe Grüße