Beiträge von Monika im Thema „Drei Daseinsmerkmale - Weltlich / Spirituell“

    Andi:

    ...
    Als Werner Heisenberg den Durchbruch zu seiner Atomtheorie fand ist er "zutiefst erschrocken".
    Er schreibt in seinem Tagebuch: "Ich hatte das Gefühl, durch die Oberfläche der atomaren Erscheinungen hindurch auf einen tief darunter liegenden Grund von merkwürdiger innerer Schönheit zu schauen".
    Heisenberg fühlt sich schwindelig und kann vor Erregung nicht schlafen, er kommt sich vor wie der glücklichste Mensch auf Erden.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg


    Quasi wie eine Erleuchtungsbeschreibung :D


    Hi Andi,
    für mich klingt das wie "Flow". Es ist mit der Zeit ziemlich ernüchternd, wenn sich solche Momente wiederholen und ich feststellen kann, dass sie nur ein chemischer Prozess samt Ausschüttung von Hormonen ist wie bei der "Liebe auf den ersten Blick". Mit Erleuchtung hat das für mich nur insofern zu tun, als sich bestimmte Bereiche "erhellen" können, aber nicht dauerhaft erhellt bleiben müssen. Die durch Siddharta erlangte Befreiung und Erleuchtung hat m.E. ein ganz anderes "Kaliber", ist bis in die kleinste Zelle durchdringend und dauerhaft. So mein Verständnis davon.
    _()_ Monika

    Zitat

    Wiedergeboren wird Leiden - und da Leiden ohne Bewusstsein nicht möglich ist, wird natürlich auch Bewusstsein wiedergeboren. Und Körper-Geist und der ganze Kram, der dazu gehört.
    Der Buddhismus ist für mich ein Denksystem, das mit einem zutiefst menschlichen Problem versucht zurecht zu kommen - ein guter Ansatz.
    Die Logik dieses Denksystems hat mir sehr geholfen und wenn man das versteht, ist das menschliche Problem weg. Da es aber immer wieder kommt, wie der Staub, der sich immer wieder auf die Schränke legt, ist man eben ständig am putzen, d.h. die Praxis als beständige Übung ist unabdingbar notwendig. Und dann ist die Praxis, also diese beständige Übung eben nichts anders als dieser 8-Punkte-Katalog - und da ist man dann für den Rest des Lebens beschäftigt, weil ja Triebe halt auch wie die Haare nachwachsen.
    Mein Ziel ist ziemlich einfach - ich will meinen Dachboden und meinen Keller aufräumen. Also ganz materiell.


    Danke Aiko, so einfach und klar. Um es in den Worten meines Mannes zu sagen: "Nun sind die Fenster geputzt und jetzt regnet es wieder." Meine Antwort: "Ja, es ist wie mit Allem. Nun sind die Zähne geputzt und wir essen wieder."
    Wir haben übrigens gerade den Keller pikobello aufgeräumt und entrümpelt. Ein wunderbares Gefühl von Aufgeräumtsein.
    Eine ständige Wiederholung jedweder Übung bis ans Ende des Lebens. Wichtig erscheint mir dabei, dies widerstandslos zu akzeptieren - oder aber sogar den Widerstand zu akzeptieren.
    _()_ Monika