Beiträge von Lux im Thema „H. Gunaratana- Die Praxis der Achtsamkeit. Verständnisfrage“

    Hallo,


    es gibt was die Praxis der Jhanas betrifft unterschiedliche Lehrmeinungen und –wege. Die natürlich diskutiert werden, hinsichtlich der Vor- und Nachteile. Die Sammlungszustände für sich werden auch nach verschiedenen Charakteristiken beschrieben. Unterschieden wird von absorbierend, über tief bis flach, die Intensität und die Vereinnahmung der Empfindungen spielt eine Rolle, die entsprechenden Sinnestätigkeiten innerhalb der Sammlung ist ein Thema und die Verweildauer und Stabilität sind u.a. Merkmale der Sammlungszustände.
    Es gibt zwei Hauptrichtungen, die einen nehmen das Jhana als Meditationsobjekt, die anderen das Nimitta. Das Nimitta wird hierfür entwickelt, stabilisiert und gehalten als Objekt für die Jhanas. Zugang kann wie besprochen das atomisieren der Atemreibung auf der Haut der Oberlippe darstellen, was zunehmend immer subtiler wird, auch aufgrund des zurückgehenden Atemvolumens. Daneben gibt es u.a. den Zugang über das verfolgen des Atems ohne punktgenaue Fokussierung bis zum Eintritt des Jhanas oder zum Nimitta. Das Jhana kann als Objekt auch wenn es anfänglich eher schwach ist, vertieft werden, ist in den Lehrreden weiter beschrieben.


    Was die Jhanas betrifft gibt es eine Menge Auseinandersetzungspotenzial. Überhaupt sind viele Fragen zum Beispiel zur Intensität der Sammlungsstufen oder Zustände von Ichlosigkeit nur für einen selbst klärbar oder muß in Bezug gesetzt werden zu den Lehrüberlieferungen. Alles in Allem, sind die persönlichen Ressourcen nicht zu vernachlässigen und es ist im Auge zu behalten das die Praxis der Jhanas eine dualistische Übung der Meditation ist die zu einem nichtdualistischen Geistes- oder Bewustseinszustand führen soll, der dann zu einer selbstbefreienden Übung wird die zwischen Meditation und Nichtmeditation immer weniger unterscheidet (nach meiner Meinung). Hierfür sind natürlich auch die anderen Pfadglieder zu entwickeln. Insgesamt stellt sich die Frage, entwickeln sich meine weltlichen und überweltlichen Bestrebungen durch die Jhanas und wie wirkt sich das aus.


    Grüße


    no name

    Hallo Rolf,


    es geht um die fokussierte Konzentration, der Atem (oder der Hautkontakt des Atems) kann im Bereich der Nasenlöcher oder im Bereich der Oberlippe dabei immer feiner betrachtet werden. Irgendwann sollte sich eine mühelose Konzentration oder Fähigkeit einstellen, der Bewegung des Atems über einen längeren Zeitraum zu folgen. Das könnte jetzt aus verschiedenen Perspektiven noch länger ausgeführt werden. Was er mit "Zeichen-Objekt" meint, ist das Nimitta, er formuliert es hier ungenau, spielt im Zusammenhang mit dem zitierten Text aber auch kein große Rolle. Er spricht es ja wörtlich an, wenn man längere Zeit dem Atem folgt entstehen angenehme Gefühle unterschiedlicher Intensität auf körperlicher und/oder geistiger Ebene. Manche Praktizierende haben visuelle Effekte die im Geist entstehen, zum Beispiel Licht in unterschiedlichen Varianten. Andere Praktizierende haben überhaupt keine visuellen Eindücke aber die meisten haben iwann diese angenehmen Empfindungen mit den es dann in Richtung Jhana geht. Was ja auch das zweite Buch von Ihm ist, "von der Achtsamkeit zur Sammlung"


    Nein die Empfindung an der Nasenspitze ruft keinen Form-Eindruck im Geist hervor. Diese Form der Atembetrachtung, mit diesem kleinen Fokus ist nur die Methode von der er schreibt um diese Zustande zu erleben. Manche erleben diese Zustände eher mit einem breit gefächerten Fokus. Wie auch immer.


    no name