Beiträge von void im Thema „Brad Warner“

    Sudhana:

    Nicht, das ich das nun nach- oder vorrechnen will. Aber zumindest für Zuisse kannst Du im Eiheiji und Sojiji nicht mit einem selbstgenähten O'Kesa aufschlagen. Das musst Du bei einem offiziell lizenzierten Schneider kaufen und alleine dafür kommst Du unter 3.000$ nicht davon. Und ohne Zuisse wird Deine Dharmaübertragung bei der Sotoshu Shumucho nun mal nicht registriert (so viel zum "selbst darauf Wert legen" - genau darum ging es ja bei Warner).


      “The Yen Buddhists are the richest religious sect in the universe. They hold that the accumulation of money is a great evil and a burden to the soul. They therefore, regardless of personal hazard, see it as their unpleasant duty to acquire as much as possible in order to reduce the risk to innocent people.” (Terry Pratchett, Witches Abroad )

    blue_apricot:

    @ Void:

    Zitat

    Abschleppen ist da also das Prinzip


    Das seh ich überhaupt nicht so. Ich erleb das ganz anders. Mich schleppt hier niemand ab. Im Gegenteil. Also ich red hier von Zendo und auch von eingeladenen Lehrern oder Vorbildern. Letztens WE war ich einmal bei Chamdrul Rinpoche und der schleppt auch niemanden ab rsp. "holt jemanden t.


    Es ist doch das Wesen eines Bodhisattva, andere aus dem Samsara zu befreien. Und oftmals, ist es es ja so, dass man so ego-mässig denkt, dass es extrem hilfreich ist, wenn da jemand anderes da ist, der das nicht tut, um einem überhaupt die Option vor Augen zu führen, dass es auch anders geht. Das meine ich mit "abschleppen". Und es ist doch nur dann negativ, wenn man es nicht als Starthilfe betrachtet, sondern als Ersatz für eigenens Handeln. Und das liegt ja an jedem einzelnen.

    blue_apricot:

    @ Aiko:

    Zitat

    Dazu braucht es auch Kostüme und eine Kunstfigur, so als Alleinstellungsmerkmal. Es braucht aber auch eine Institution - hier das, was so als Buddhismus daher kommt - und in diesem Rahmen macht man dann seine Events und seine Veranstaltung. Die vor sich dahin dümpelnden Gruppen ohne Lehrer brauchen dann wieder solche Vögel, die wiederum gerne mal für einen Tag oder auch zwei vorbeifliegen,


    Wenn ich sowas und all das andere von Dir lese, stellt sich mir oft die Frage, ob du über dein eigenes Zendo, das du auf und abgeschlossen hast, je hinausgekommen bist; habt ihr niemals ein "Vorbild" eingeladen ? Warst du bei Sesshin ? Warst du mal mit langjährigen Mönchen und Nonnen in der Praxis zusammen - und das hätte dann so eine Meinung hinterlassen ? Das wundert mich. Du siehst nur von außen so über das Net und Lektüre auf die "Zustände" in den Zendo ? Anders kann ich mir diese verbalen Kreationen nicht mehr erklären.


    Mir kommt das ein wenig vor, wie wenn die eigene Autobatterie leer ist und man sich von einem anderen Wagen abschleppen lassen muss. Da ist es ja hoffentlich so, dass dann irgendwann der eigene Motor anspringt und zum "Selbstläufer" wird. Aber was wenn er nicht anspringt? Macht es dann Sinn, sich mal von diesem und mal von jenem abschlleppen zu lassen. Das ist die Gefahr von der Aiko spricht.


    In der "Satsang-Szene" ist es ja so, dass da immer wieder Meister vorbei kommen, von deren Chrisma und persönlicher Ausstahlung man sich inspieren lässt, bis die Kraft ein wenig nachässt und man sich die nächste Kraftquelle suchen muss. Abschleppen ist da also das Prinzip.

    diamant:

    Warner kennt sich aber leider auch nur schlecht im Zen aus. In Japan machen viele Roshi eine universitäre Ausbildung durch, und die wissen dann auch, wenn sie Yoka Daishi sagen, dass das ein Chinese gewesen sein muss, ohne zu raten (so wie ich es kürzlich von ihm hörte). Warner kommt bei solchen Sachen ins Schwimmen und kann darum leicht von jedem Buddhologen, der ein bisschen reden und schreiben kann und flippig ist, in die Tasche gesteckt werden. Nishijima hat Leute unverantwortlich früh mit Titeln geschmückt, ohne auf einen solchen Hintergrund Wert zu legen, wohl, weil er ihn selbst nicht hinreichend hatte.


    Die Bedeutung von Brad Warner liegt ja nicht so sehr darin, dass er viel Ahnung hat. Sein Ansatzpunkt ist dass, ein ganz normaler, in der Subkultur und Popkultur sozialisierter Amerikaner und gleichzeitig sowas "exotisches" wie Zen Priester ist. Das ist ja auch das Strickmuster und Erfolgsrezept seiner Bücher: Er nimmt einen buddhitisches Konzept - das für den Laiern erstmal abgehoben und weltfremd wirkt - und erläutert es in in einem alltäglichen, poppigen Kontext. So nach dem Motto: "Das Maha Paranirvana Sutra wurde mir erst bei einer bestimmten Folge der Simpsons klar ." Andere Zen-Meister die womöglich gar keine Simpsons Folgen ( aber dafür womöglich Yoka Daishi ) kennen, können das nicht leisten.


    Durch seine Verankerung in der Popkultur kann Warner, denen die dort stehen einen Zugang und einen Einstieg bieten. Er ist also ein guter Lehrer für den "Einsteigerkurs" wären Fortgeschrittene vielleicht ein anderes Qualifikationsprofil brauchen.