Beiträge von Jojo im Thema „Aachens erster Zen-Meister (Paul Shoju Schwerdt)“

    diamant:

    Das wundert mich, denn ich bin erst seit ein paar Wochen angemeldet.


    Unter diesem Nick.


    Je mehr Dreck du über andere hochwühlst, desto mehr Dreck bleibt an dir kleben.
    Ich habe keine Aktien in der Oi-Saidan-Sangha, deshalb interessiert mich nicht groß, was du hier hochwühlst.


    Was ich nicht abkann, ist dein Dauerauftritt als selbsternannter Polizist.


    Wenn jemand faktisch und nachweisbar illegitim auftritt, dann benutze deine Kompetenz doch und wende dich an die entsprechende Autorität. Das ist in diesem Fall wohl Oi Saidan, oder das Kloster, wo er herkommt. Keine Ahnung. Das weißt du besser als ich.

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    in den Rei-Zentren wird es genau andersherum gehandhabt. Deren Webseiten sind voll mit Verweisen auf Dharmasiegel etc. Und das ist nicht nur der Eitelkeit der Lehrer geschuldet, das wird gemacht, weil man damit bessere Chancen hat, Schüler/innen anzuziehen, als wenn man keine Qualifikation oder Authorisierung angibt.


    Ich hatte mir erlaubt, diesen deinen Absatz in dem Wort „abzocken“ zusammenzufassen. Wenn es deiner Ansicht nach dabei nicht um die Eitelkeit der Lehrer geht, könnte ein anderes Motiv, das du in diesem Absatz unterstellst, Geldgier sein. Was anderes fällt mir dazu nicht ein.


    Einigen wir uns darauf, dass du die Worte lügen, betrügen, täuschen und heucheln benutzt hast?


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    Ich habe einfach mal nach dem Wort "abzocken" mit der Suchfunktion auf den 5 Seiten dieses Threads gesucht - und es gar nicht gefunden.
    Sogar der Ausdruck "Rei-Bande" steht bei mir in Gänsefüßchen. Der Roshi steht bei denen aber nicht in Gänsefüßchen.


    Das ändert überhaupt nichts.


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    Es geht nicht darum, mir zu glauben, du bist auf dem falschen Dampfer.


    Selbstverständlich geht es darum, dir zu glauben oder wem anders zu glauben.


    Wer von uns hier hat den Bock, die Zeit oder die Kompetenz, Dharmasiegel zu überprüfen? Es geht um Glauben, und ich glaube denen, so wie ich jedem Arzt erst mal glaube, dass seine Approbation echt ist, ohne sie bei jedem neuen Arzt sehen zu wollen. Ich halte diese Art von Glauben und Vertrauen für grundlegend.


    Deine Beiträge lese ich hier seit mehr als einem Jahr mit. Ich hatte so meine Einwände, aber dennoch hatte ich auch dir immer eine Art außerkonventionelle Glaubwürdigkeit zugestanden.


    Damit ist es jetzt vorbei, jedenfalls was mich betrifft.


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    Es geht darum zu überprüfen, was andere von sich behaupten, in diesem Fall die "Dharmasiegel". Ich biete dir nichts dergleichen an, oder hab ich je von meinem Dharmasiegel gesprochen?


    Schlimmer. Du behauptest gleich, ohne Umweg über eine Legitimation, dass du erwacht bist. Nicht explizit, aber zwischen den Zeilen. Gleich hier im Thread schon wieder beurteilst du munter das Erwachen anderer Leute.

    In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal einen Beitrag von void hochholen, hier aus dem Thread, einen Beitrag, den ich für absolut zentral halte:


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    Im Zen ist das was bei den Katholen der Ausnahmefall ist, also dass ohne Absprache mit anderen die Lehrbefugnis erteilt, der Regelfall. Und von daher muss man tolerieren, dass das auch zu Entscheidungen führt, die man selber nicht nachvollziehen kann. Die Alternative wäre, das jede Ernennung den Segen des japanischen Hauptteempels und dessen Führung braucht, Im Sinen einer Standartiserung und Hierachiserung wäre damit bestimmt eine Qualitätskontrolle gewährleistet, die viele "seltsame Vögel" entfernt. ( damit will ich in keinster Weise sagen, dass die hier erwähnten Zenlehrer solche wären )


    Aber will man so eine Katholifizierung, die it diesen auch die Vilefalt beschneidet wirklich? Und wenn man das nicht will, muss man dann nicht hinnehmen, das jeamand Nachfolger ernennt, die man selber nicht als geeignet ansehen würde? Muss man das Fehlen eines Papstes als ein Defizit ansehen und sich selber in die Rolle des obersten Glaubenshüter setzten? Weil sonst alles den Bach runtergeht und in Business-Zen und Halligalli-Zen degradiert?


    Ich persönlich finde dieses Durcheinander, das hier herrscht, gut. Nur so entsteht eine authentische westliche Praxis, die nicht an denselben alten Knochen erstickt, an denen schon die Japaner erstickt sind. Muho wird schon seine Gründe haben, warum er lieber auf dem Berg als in Eiheiji praktiziert.


    Wenn dir die Rei-Bande nicht passt, dann geh nicht hin. Das reicht. Eine Praxis, die nicht wirklich ernsthaft ist, verschwindet von selbst. Davon bin ich überzeugt. Dafür braucht es keine Zen-Polizei (danke, lubob!, für diesen treffenden Ausdruck) und keine virtuelle Selbst-Justiz.

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    Du hast also innerhalb weniger Tage die Praxis eines der genannten Lehrer abgeglichen und darum deine Meinung geändert? Wirklich, meisterlich!


    Nein. Ich habe ein Sesshin bei Christoph Hatlapa gemacht, und hatte den Eindruck, dass er ein vernünftiger und integrer Mensch ist.


    Deine Äußerungen hier in diesem Thread über ihn, vor allem Äußerungen wie: Rei-Bande, lügen, täuschen, betrügen, abzocken und so weiter, habe ich mit mit meinem persönlichen Eindruck von ihm abgeglichen.


    Und daraufhin habe ich beschlossen, dass ich denen glaube, und dir nicht glaube.

    Ji'un Ken:

    Beinahe hätte ich es vergessen, hatte die Mail nicht sogar einen Anhang?


    Du weißt doch: wenn jemand sein Zertifikat vorzeigt, handelt er nicht wie ein Richtiger Zen-Lehrer. Ein Richtiger Zen-Lehrer steht doch über sowas drüber.
    Wenn in dem Anhang also ein Nachweis ist, kann er nicht echt sein, oder er gehört zu einer unauthentischen Schule. Fertig. :lol:

    Vor ein paar Tagen wäre ich dieser Hysterie gern auf den Leim gegangen. Nachdem ich in diesem Thread aber die wertvolle Gelegenheit hatte, diesen nicht enden wollenden Legitimitätsfuror mit dem Bild abzugleichen, das ich mir selbst mal von einem der Beschuldigten aus der "nun entlarvten Rei-Bande" machen konnte, habe ich meine Meinung geändert.


    Die Einführungsveranstaltungen unseres Zendo werden von Anfängern geflutet, die auf der Suche nach einem Echten, Richtigen und Wahren Lehrer sind. In unserem Zendo gibt´s aber leider keinen Lehrer, und schon gar keinen authentisch zertifizierten. Das wird ihnen auch gleich gesagt.


    Und dann sieht man, wie ihr Gesicht enttäuscht zusammenfällt. Aus Höflichkeit bleiben sie bis zum Ende des ersten Termins. Und dann wurden sie nie mehr gesehen. Tja, kann man da nur sagen, Ende Gelände, Pech gehabt meine Lieben.


    Die wollen einen Lehrer mit Original-Japan-Stempel, und wenn der Stempel dann da ist, wird er im Internet abgeprüft, und wenn die Hotelbewertungen nicht gut genug sind, zieht man halt weiter.


    Ich selbst bin damals ziemlich naiv ins nächstgelegene Dojo gestolpert und habe dort einfach angefangen – mit dem, was da war. Darüber bin ich heilfroh. Ich bin sehr sehr froh, dass es damals noch kein Internet gab, in dem ich mir „Wissen“ hätte anlesen können, präsentiert von „Experten“ mit chinesischen Schriftzeichen in der Signatur oder so.


    Meine neue Meinung ist: Es reicht einfach nicht, über ein Zendo zu lesen. Lesen ist sogar destruktiv, wenn ich mir diesen Thread hier angucke, in dem jede Basis für jede Art Vertrauen zerstört wird.


    Die unangenehme Wahrheit ist: Wenn man wissen will, wie ein Zendo ist, muss man persönlich hingehen. Blöderweise wahrscheinlich sogar mehrmals. Das ist die Praxis. Hier und jetzt, persönlich, ständig der Veränderung unterworfen.


    Und dann wiederum reicht es, die eigene Birne einzuschalten und die wichtigsten Fragen auszuchecken: Ist mir die Atmosphäre irgendwie unsympathisch? Werde ich zur Teilnahme an Ritualen gezwungen, die ich nicht verstehe oder nicht möchte? Wird mir ein Vertrag aufgezwungen? Wird mir unmäßig viel Geld abverlangt? Wird mir psychische oder physische Intimität aufgezwungen, die mir unangenehm ist? Wird mir Exklusivität abverlangt, d.h. wird ein bestimmter Lehrer in den Himmel gehoben und werden alle anderen Lehrer oder Richtungen abgewertet?


    Wenn ich diese Fragen mit Nein beantworten kann, ist der Laden in Ordnung, egal ob ein Goldenes oder Grünes Zertifikat an der Wand hängt oder nicht. Sitzen kann man da allemal. Was will man mehr, am Anfang? Und um die naiven Anfänger geht es den besorgten Experten hier doch, oder?


    Die Fähigkeit, selbst zu beurteilen, was gut für einen selbst ist und was einen weiter bringt, wächst mit der Zeit. Und auf diese Fähigkeit kommt es an: auf nichts und gar nichts anderes.

    Dieser Furor, den ich hier sehe, stößt mich schwer ab.


    Man kann sich darüber lustig machen, wenn Leute kenntnislos handeln.
    Eine ganz andere Sache ist es, jemandem Betrugsabsicht zu unterstellen.
    Ich habe mal ein Sesshin von Christoph Hatlapa besucht und habe ihn als jemanden erlebt, der aufrichtig sein Bestes tut. Seine Richtung und seine Methodik sind nicht mein Ding, aber an der Aufrichtigkeit seiner Praxis habe ich persönlich keinen Zweifel.


    Die anderen, von denen hier die Rede ist, kenne ich nicht; aber nach dem, was hier in diesem Thread jetzt abgelaufen ist, möchte ich mich ab sofort auch über sie jedes Urteils enthalten, bis ich sie persönlich kennen gelernt habe; einschließlich Paul Schwerdt aus Aachen.


    Wenn das, was z.B. Hatlapa tut, falsch sein sollte, erwarte ich von seinem Lehrer Oi Saidan (oder von seinen Assistenten), dass er ihn unmissverständlich darauf aufmerksam macht. Man kann natürlich argumentieren, dass der Lehrer seinerseits nicht voll informiert ist, was hier in Deutschland abläuft – dann aber ist die Unkenntnis auf beiden Seiten, und muss auch auf beiden Seiten behoben werden. Das nennt man Lernprozess.


    Hohn, Spott und Erniedrigung sind in keinem Lernprozess hilfreich. Sie dienen nur der Selbst-Bestätigung und zeugen von ausgiebiger Selbst-Gerechtigkeit.
    Das Ganze erinnert mich an unsere kriegstraumatisierten Nachbarn, die die Polizei holten, wenn jemand das Radio zu laut aufdrehte. Da fehlt jede Verhältnismäßigkeit.

    Aiko:

    Und - hatte er behauptet er habe die Berechtigung?


    Nein. Aber ich wusste damals nichts von Berechtigungen, und natürlich habe ich ihn anfangs für einen Meister gehalten. Wenn er auf seine Grenzen hinwies, hielt ich das für buddhistische Uber-Bescheidenheit. Und von diesem Meister, für den ich ihn gehalten habe, habe ich was gelernt. Hätte ich gewusst, dass er kein Meister war, hätte ich mich vielleicht geweigert, von ihm zu lernen.


    Manchmal kann eine Täuschung ganz nützlich sein.


    Zitat

    Danke Jo Jo - hier ist eine aktuellere Fassung in deutsch:
    https://beingwithoutself.files…-zweifel-2014-11-17-2.pdf


    Ich weiß. Aber der Originaltext ist ein Knaller. Die Übersetzung bringt´s zwar leidlich rüber, kommt aber eigentlich nicht richtig mit.

    Dazu fällt mir Jeff Shores Vortrag zu Boshan ein. Beide Seiten.
    https://beingwithoutself.files…m/2011/07/great_doubt.pdf
    Es scheint alles immer wieder zu kommen, und ein ewiges Thema zu sein.


    "7. Die Krankheit des Schauspielerns


    Wenn du in deiner Zen-Praxis den Zweifel nicht entfachen kannst, denkst Du vielleicht: „Augen sehen, Ohren hören, die Zunge spricht, die Nase riecht, die Hände greifen, die Füße laufen. All dies ist die wahre Natur des spirituellen Selbst!“ Dann glaubst Du, Du seist erleuchtest und fängst an, Leute mit durchbohrenden Blicken anzusehen, sie zuzutexten, auf dieses zu deuten und gegen jenes zu treten – und denkst dabei, all dies sei die Verkörperung des Buddha-Dharma. Auch dies ist nur Dein schwankender Geist; es ist nicht Zen.


    Seit jeher wird so etwas als vorübergehender Wahnsinn betrachtet, es ist so, als würdest du den formellen Stuhl des Meisters besteigen, mit einer einschüchternden Grimasse, festgefroren im Gesicht. Was wird Dir das angesichts des Todes nutzen? Noch schlimmer sind jene, die diesen Krempel an nachfolgende Generationen übertragen und ohne die geringste Scham die Spenden jener annehmen, die ihnen vertrauen. Werden sie nach dem Dharma gefragt, schreien sie oder lachen laut auf. Sie haben sich selbst nie wirklich erforscht, das heißt, sie können ihre samsarische Lebenswurzel nicht durchtrennen. In dieser Situation werden auch unzählige gute Taten zum Werk des Teufels. Und all das, weil sie nicht erkannt haben, dass sie mit ihren Errungenschaften weit vom Ziel entfernt sind.[...]


    9. Die Krankheit der Selbstverliebtheit


    Wenn du in deiner eigenen Praxis unfähig bist, den Großen Zweifel zu entfachen, verfällst du vielleicht in selbstverliebtes und wildes Verhalten. [...] Du prahlst in der Öffentlichkeit herum und bildest dir ein, die große Sache aufgelöst zu haben. Siehst Du einen ehrenwerten Lehrer eine Meditationshalle eröffnen, Regeln für die Sangha verlesen, Zazen praktizieren, den Namen Buddhas anrufen und andere tugendhafte Dinge tun, lachst Du höhnisch und verfluchst ihn. Weil Du unfähig bist, wahrhaftig zu praktizieren, störst Du jene, die dazu in der Lage sind. Unwissend, wie man ernsthaft die Sutren rezitiert, seine Religion ausübt oder seine Fehler bekennt, behinderst Du die Anderen. Du unterbrichst jene, die sich ernsthaft erforschen und bist unfähig dazu, es selbst zu tun. Du kannst keine eigene Meditationshalle eröffnen und legst Dich deshalb mit denen an, die es tun.


    Du unterbrichst jene, die das wahre Dharma lehren, und bist unfähig dazu, es selbst zu tun. Siehst Du einen verdienten Lehrer, wie er vor einer großen Versammlung einen Dharma-Vortrag hält, ersinnst Du komplizierte Fragen und ergehst Dich in albernen Diskussionen, gibst einen Zen-Schrei von Dir oder verteilst Klapse. Ein echter Lehrer erkennt solche Dinge als Gespenster, die in deinem Kopf ihre Spielchen treiben. Wenn er keine Nachsicht zeigt, fängst du an, Gerüchte in die Welt zu setzen: „Er versteht das Dharma-Gesetz nicht, wie schade!“


    Dein schwankender Geist ist davon wie besessen: Machst Du so weiter, schlägst Du teuflische Wege ein und begehst ernsthafte Verfehlungen. Sobald Dein gutes Karma verbraucht ist, wirst Du in die Hölle unablässigen Leidens fallen: „Auch gute Absichten haben schlechte Folgen.“ Ach!"


    Ein kleines Schlupfloch läßt Boshan uns aber offen:


    [...] Wenn Du wahrhaftig den Weg suchst, so vertraue ich darauf, dass Du solche Ansichten verwerfen wirst. Dann kannst Du Dich mit anderen in der Sangha auf die Suche machen und gemeinsam daran arbeiten, die wichtigen Dinge im Auge zu behalten. Auch wenn Du den Weg nicht erkennst, wirst Du doch letztlich nicht auf so einen schlechten Pfad abgleiten. Wenn Du auf dem Weg bist, musst Du Dich vor diesen Gefahren in Acht nehmen."


    Mein erster Lehrer hatte nicht die geringste Berechtigung zu irgendwas. Trotzdem hat er 30-40 Jahre lang ein Dojo offen gehalten. Er war immer da.