Beiträge von Quauru im Thema „Leere als Meditationsobjekt?“

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    Eine Konzentration auf "leeren Raum" als Objekt ist ausdrücklich möglich, wenn auch für die wenigsten Personen geeignet. Hat mein Lehrer so erklärt. Im Kursus war eine Frau, die klagte über Gefühle der Enge, wenn sie den Fokus auf ein gegenständliches Objekt hielt - und er empfahl ihr persönlich den "leeren Raum".


    Zitat

    Eine Konzentration auf "leeren Raum" als Objekt ( eigtl "objektloses Shamata" )
    ist nicht: "Konzentration auf die Gedankenleere". Diese Sichtweise ( Denkweise) ist eben ein Missverständniss, was aber leider häufig anzutreffen ist.


    Das Missverständnis beginnt zum Beispiel dort wo aus "leerer Raum" eine "Konzentration auf Leerheit" gemacht wird, dann ist man eben schnell dabei Formationen zu verdrängen um in ein "Nichts" zu schielen. Jiun Ken:

    Zitat

    Und "Gedankenleere" hat nichts mit Leerheit zu tun.

    = Genau !


    Vielen Dank - jetzt weiß ich schonmal, dass es prinzipiell möglich ist, den leeren Raum als Objekt zu wählen. Nun ist meine Sorge natürlich, dass ich den Fehler begehe und den leeren Raum mit der Gedankenleere gleichsetze. Gibt es denn irgendwelche Indikatoren, die mir die Unterscheidung im Erleben ermöglichen?


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    Wenn Du tatsächlich die aufkommenden Gedanken "vertreibst " und daraufhin eine Gedankenleere entsteht, die schnell tiefer und intensiver wird, klingt das für mich nach übermäßiger Konzentration. Meines Wissens nach ist das nicht nicht die Buddhistische Meditation. Denn, wie sollte man die Funktionsweise des Geistes erkennen können, wenn kontrolliert eingegriffen wird. Dann is ja nichts mehr da, was beobachtet werden könnte, wenn es so zwangsweise 'stillgelegt' wurde. Das wäre ja Gedanken anhalten wie Luft anhalten. Oder?


    Was verstehst du bitte genau unter übermäßiger Konzentration? Das klingt für mich danach, dass man auch zuviel Konzentration ansammeln kann? Bezüglich des Gedankenvertreibens - natürlich treten Gedanken ab und an auf, die beim Gewahrenden direkt verschwinden; es ist aber nicht so, dass ich großartig Energie darauf verschwende, keine Gedanken entstehen zu lassen.

    Vielen Dank für eure Anteilnahme, insbesondere dir itssead für die Mühe, die du dir gemacht hast. Der Link ist sehr interessant für mich. :)


    Was mir noch unklar ist - gibt es einen Unterschied, wenn ich mich auf die Gedankenleere konzentriere oder einfach nur in ihr schwelge, ihr aber natürlich gewahr bin?
    Ist es denn generell einfacher sich auf die Leere zu konzentrieren, als beispielsweise auf den Atem? Während es mir zuweilen echt schwer fällt die Konzentration auf den Atem zu halten, fällt es mir relativ einfach, meist ohne jegliche Anstrengung mich auf die Leere zu konzentrieren. Oder ist es bei mir einfach der Ausdruck sagen wir mal einer zufällig gestalteten Disposition, dass mir das eine einfacher gelingt, als das andere?


    Ji'un Ken:

    Moin Quauru,


    hast du die Möglichkeit vor Ort mit einer Gruppe zu üben?


    Ich bin kürzlich nach Frankfurt gezogen und ich habe in Erfahrung gebracht, dass dort das Tibeshaus ansässig ist. Also natürlich ist es besser - gerade als Anfänger - unter Anleitung resp. Hilfestellung zu meditieren, aber darf ich fragen, warum du gerade danach gefragt hast, ob ich mit einer Gruppe vor Ort üben kann?

    Hallo :)


    Ich meditiere seit einigen Monaten eine halbe Stunde täglich und versuche mittlerweile die Dauer sukzessiv zu erhöhen. Demgemäß bin ich noch ein Anfänger. Langfristig gesehen würde ich gerne mein Hauptaugenmerk auf Vipassana-Meditation legen. Um eine klarere Einsicht von der Wirklichkeit zu erhalten, möchte ich meine Konzentrationsfähigkeit schulen, weswegen ich kürzlich begonnen habe, Samatha-Meditation auszuüben.
    Nun zu meiner Frage: Mir fällt es schwer für längere Zeit mich auf meinem Atem zu konzentrieren. Ich habe Probleme einen engen Fokus zu bewahren. Wenn ich mich allerdings darauf konzentriere, aufkommende Gedanken zu vertreiben und mein Bewusstsein auf die daraus resultierende Gedankenleere lenke, vermag ich relativ konstant auf dieser zu bleiben, wenngleich der Fokus tendenziell weitergefasst ist. Ich erlebe diese Art der Meditation weitaus intensiver, als ob ich in tieferen Konzentrationszuständen bin. Ist diese Gedankenleere ein geeignetes Meditationsobjekt für die Samatha-Meditation? Betreibe ich überhaupt noch Samatha-Meditation, zumal mir der Unterschied zur Zen-Meditation, mit der ich mich nur rudimentär auskenne, nicht geläufig ist. Vielen Dank für eure Antworten.