ZitatDas Śūraṅgama Sūtra - speziell Avalokiteśvaras Methode der Meditation über das Hörorgan und Mañjuśrīs daran anschließende große Gātha gegen Ende des vierten Abschnitts (nach Lu Kuan Yous Einteilung) - ist zum Thema Hören / Klang aus buddhistischer Sicht eine eigentlich unverzichtbare Quelle.
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"Wenn man weilt in ewiger Stille,
Donnern Trommeln um den Weltkreis.
Wer sie hört, der ist vollkommen.
Das Auge durchdringt keine Schranken,
Nicht der Mund und nicht die Nase.
Durch Kontakt nur empfindet der Körper,
Gedanken sind wirr und zerrissen.
Doch die Stimme, nah oder ferne,
Kann immer, beständig man hören.
Die fünf andern Organe sind unvollkommen,
Alldurchdringend allein ist das Hören.
Das 'Sein' oder 'Nichtsein' von Laut und Stimme
Registriert das Ohr als 'ist' oder 'fehlt'.
Dort, wo kein Laut ist, wird nichts gehört,
Nichthören ist leer von Natur.
Fehlen des Lauts heisst nicht Ende des Hörens,
Vorhandener Laut nicht des Hörens Beginn,
Gehört wird von dem, was entsteht und vergeht.
Und selbst, wenn im Traum sich Ideen bilden,
Obgleich man nicht denkt - Gehör bleibt bestehen.
Denn die Hörfähigkeit ist jenseits des Denkens
Und reicht hinaus über Geist und Leib.
[...]
Doch trägst Du noch Wünsche im Herzen,
Entsteht dir durch Hören nur Irrtum.
Warum wendest Du nicht nach innen,
Den wahren Geist zu lauschen,
Jenes Ohr, das dem Buddha du öffnest?
Nicht von sich aus ist das Hören,
Es ist bedingt durch den Laut.
Wie nennst du, was losgelöst ist,
Wenn, vom Laut gelöst, du zurücklauschst?
Kehrt ein Sinnesorgan sich zur Quelle,
Werden alle sechs Sinne erlöst.
[...]
Kehrt eins zurück zur Quelle,
So sind alle sechs verschwunden.
Wo alle Einflüsse enden,
Da ist Bodhi verwirklicht."
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