Beiträge von Bodhidasa im Thema „Kai“

    Die Zehn Kai habe ich mit den folgenden Worten kennengelernt, es sind quasi Gathas - und sie erscheinen mir durchaus buddhistisch, denn ich bin mir sicher, auch der Buddha hat sie verwirklicht:


    * Nicht töten, jedes Leben, alle Wesen respektieren. Es handelt sich nicht nur um körperliches Handeln. Man kann auch mit dem Blick töten, mit dem Wort, dem Gedanken. Die Zazen-Übung läßt einen verstehen, daß der Himmel und die Erde dieselbe Wurzel haben, daß alle Wesen ein einziger Organismus sind. Durch dieses Verstehen verschwindet jedes Verbrechen, aller Hass, alle Eifersucht, aller Unwille.


    * Nicht stehlen, sich nichts aneignen, was uns nicht gehört. Alles ist eins, einen Teil für sich nehmen zu wollen heißt, sich von der Ganzheit trennen. Durch Zazen wird uns klar, daß sogar unser eigener Geist nicht in Beschlag genommen werden kann. Alles gehört zur Ganzheit, von der wir selbst ein Teil sind. Letzten Endes kann man nichts besitzen, nicht einmal den eigenen Körper.


    * Nicht lügen, vor allem nicht sich selbst belügen. Zazen ist ein stilles Bekenntnis. Es läßt einen sehen, was wahr ist.


    * Keine schlechte Sexualität haben, nicht pervers sein. Zen verbietet die Liebe nicht. Man muß die wahre Liebe finden. Pervers sein heißt, den Menschen als Objekt zu sehen. Im Zazen entwickelt sich ganz natürlich die wahre Liebe zu allen Lebewesen.


    * Sich nicht berauschen, keine Drogen nehmen. Sich nicht vergiften durch Egoismus. Das heißt auch, sich keinen Täuschungen hinzugeben. Die Zazen-Übung ist ohne Illusion.


    * Nicht kritisieren, nicht schlecht reden, um sich selbst aufzuwerten. Es heißt: Kritisieren ist wie gegen den Wind spucken. Leute, die so handeln, sind bei den anderen nicht beliebt. Aber positive Kritik, um zu helfen, kann gut sein. Im Zen sind die anderen, man selbst, Buddha, Gott, in Einheit.


    * Sich nicht bewundern und dabei die anderen verachten. Sich nicht vergrößern. Im Zazen gibt es keinen Unterschied zwischen Innen und Außen. Die Einstellung wird bescheiden.


    * Nicht geizig sein, gierig, sondern die Hände öffnen, geben. Wenn wir geben, können wir das ganze Universum erhalten. Durch Geiz erhält man nichts. Das ist Mushotoku, ohne Ziel, ohne Begehren.


    * Nicht wütend werden, nicht besessen sein. Allerdings kann wütend werden ein Mittel sein, den anderen zu helfen, sie den Weg zu lehren, jenseits von Gefühlen von Liebe oder Hass.


    * Keine Blasphemie, nicht die drei Schätze kritisieren, den reinen Geist (Buddha), die Lehre (Dharma), und die, die den Weg praktizieren (Sangha). Das bedeutet: aufhören mit unserem Ego, unseren persönlichen Ansichten und dem kosmischen Leben folgen.



    Mögen die Zehn Kai verstanden werden und helfen.