Beiträge von Anandasa im Thema „Anhaftung beenden“

    accinca:

    Was du schreibst das ist wahr und auch richtig aber z.B. wie viele
    Raucher kennst du oder hast von ihnen gehört, oder gibt es wohl
    auf der Welt, die das Anhaften am rauchen durch anatta überwunden haben?


    Meine Kaffee- und Eis-Sucht ist auch weiterhin unverändert ;-). Problem ist, dass so eine Ahnung von Anatta für ein paar Sekunden anhält und dann ist man von Wut/Ärger/Gier wieder eingeholt worden und man ist so wieder rausgeflogen ... Ich denke es ist einfacher zu versuchen ein gutes Karma zu erzeugen als so eine Art Anatta-Erfahrung ein bisschen dauerhafter halten zu können.

    Ein Weg Anhaftungen abzubauen ist der Anhaftung dessen Gegenteil entgegen zu stellen und das ist Anatta. Erkennt man, dass es kein Selbst gibt, gehen die Anhaftungen von selbst zurück, da man ihnen nicht mehr gegenüber anfällig ist.


    Aber wie praktiziert man Anatta? Ich habe das jetzt so angefangen, dass ich einfach um einen Einstieg zu bekommen vom Extrem ausgehe, dass ich aus nichts bestehe als aus einem Geist und nur das eine Ziel habe mit Hilfe meines Herzens gutes Karma zu erzeugen (also Metta). Das stelle ich mir beim Meditieren so vor und versuche es nach dem Meditieren so weiter zu machen. Ich habe auf diese Weise schon lichte Momente gehabt und viele Dinge sind mir schon viel leichter von der Hand gegangen als früher, weil Anhaftungen, Wut und Ärger zurückgehen. Anatta und Metta scheinen sich gegenseitig zu bedingen. Ohne Anatta gibt es kein Metta. Die Ich-Sucht setzt sofort wieder ein und zerstört das Metta.

    Zitat

    Setzt du da nicht ein imaginäres Soll mit dem Ist gleich?
    Altruismus ist dumm - weil er relativ ist.


    Altruismus hört sich vielleicht theatralisch an, hat aber nichts mit großem Helfer-Syndrom zu tun. Nehmen wir an ein Mann ist unermesslich reich. Ihm ist aber bewusst, dass er trotz seines Reichtums nichts zu essen hätte, wenn nicht Bauern ihr Feld bestellen würden. Dies allein führt dazu, das er geistig gesund bleiben wird und einen Blick für andere Menschen behalten wird. Ich habe mal in einer Bank gearbeitet (nicht im Bankgeschäft selbst). Einige der Bänker hatten in ihrem Wertesystem nur das Geld. Es war ziemlich erschreckend das zu sehen. Sie waren eigentlich lange vor der Pensionierung im Kopf schon tot. Das kleine bisschen Altruismus, dass man andere Menschen braucht auch wenn man schwer reich ist, macht schon einen riesen Unterschied.

    Ein Weg um Anhaftung zu beenden ist mehr Altruismus. Weil man dann mehr an andere denkt, lässt man die eigenen Anhaftungen los. Das Problem ist zu glauben durch ein Mehr an Altruismus würde man verlieren. Deswegen will man an den Anhaftungen festhalten. Nur verliert man in Wirklichkeit nicht, weil das bisschen Altruismus kaum was kostet und die Reduzierung der Anhaftungen aber sehr viel bringt.

    Zitat

    also: genuss is super und genusssucht doof


    Ich habe es so verstanden, dass es keinen Genuss gibt, sondern z.B. beim Essen nur die Wahrnehmung von Geschmack. Dann kommt es nicht zum genuss und kann auch nicht zur Genusssucht kommen.