Beiträge von void im Thema „Dennis Scheck über Ajahn Brahm (Peter Betts)“

    blue_aprico:

    Warum sollte sich ein gebildeter und emphatischer Mensch auch solchen ....archaischen (?) Gepflogenheiten beugen ?


    Die Argumentation geht darauf zurück, dass Buddha eine Sangha gegründet hat und es extrem wichtig, die Einheit dieser Sangha zu bewahren. Und es deswegen besser ist sich in Detailfragen, der Mehrheit anzupassen satt eine Spaltung zu riskieren.


    Wenn in der Poltik, jedesmal, wenn man sich zofft die unterlegnede Minderheit einen eignen Staat aufmacht hätte man bald einen zerissenen Staatenteppich, der nichts mehr stemmt. (Bundeswehr teilt sich wegen G36! Berlin teilt sich wegen Flughafen! Deutsche Bahn erwägt nach Streik Teilung des Streckennetzes) Aber so ist es nicht: Unterlegende Fraktionen orden sich - auch wenn sie inhaltlich recht haben - unter. Weil ihnen die Eineheit des Ganzen wichtiger ist, als die konkrete Detailfrage.

    blue_aprico:

    Der Ausschluss der Frauen von der Vollordination in Thailand bzw. thailändischen Sangha ist bekanntlich nur politisch-kulturell "begründet" und es wäre gerechtfertigt wenn Ajahn Brahm und andere diese Vorwände nicht gelten lassen, ebenso, dass sie, wenn sie selber durch fadenscheinigen Argumente zu "Ausgestoßenen" werden, es ablehnen würden Robe und Name abzulegen.


    Ich finde die Stellungnahme, die Raphy gepostet hat (http://www.dhammapala.ch/Testv…n/Texte/Stellungnahme.pdf), sehr interessant. Da kommt doch gut rüber, dass so eine Sangha-Struktur eine unglaublich, alte, Struktur ist , die weil sie selber uneinheitlich und trotzdem auf Kompromiss bedacht ist, sehr träge und langsam ist. Und das auch gerade bei einer Frage wie der Bhikkuni-Ordinationen, die seit Jahrhunderten gültige Strukturen in Frage stellt. Man sieht sich auf einem guten Weg dorthin, wofür die uralte Rienseschildkröte aber noch ein paar Jahrzehnte braucht.


    Weil man die Einheit der Sangha als viel wichtiger als Detailfragen ansieht, sieht man sich von Ajahn Brahm der die Sangha vor vollendete Tatsache stellt, zutiefst verraten und vor den Kopf gestossen. Gleichzeitig denkt man als alte Rieseschildkröte aber nicht in Monaten sondern in Jahren und Jahrzehnten. Ich denke, man will ein Schisma vermeiden und setzt darauf, dass sich das irgendwie einrenkt und man mittels irgendwelcher theoretischer Kniffe und Vermittlungen wieder zu einer Eineheit kommt. Von daher macht es einerseits Sinn, Ajahn Brahm spüren zu lassen, dass er sich in einem Zustand der "Entfremdung" befindet. Weil man ihn aus diesem Zustand aber andererseits als "reumütigen Sünder" wieder zurück haben will, macht es überhaupt keinen Sinn auf ein Niederlegen der Robe oder anderer die Kluft verschärfenden Massnahmen zu drängen.

    sinn-los:

    Weshalb erlauben die Moderatoren dem User diamant, forumsöffentlich solche Falschbehauptungen aufzustellen?


    ich habe einen Artikel von Kester Ratcliff unter [url=http://www.buddhistchannel.tv/index.php?id=8,8676,0,0,1,0#.VVDQVpM5uPU]http://www.buddhistchannel.tv/…8676,0,0,1,0#.VVDQVpM5uPU[/url] gefunden. Nach dem was er schreibt, ist die Sache komplizierter.


    Er sagt, dass "traditionelle Linien" (nikayas, paramparas) innerhalb des Vinaya keinen Status besitzten. Die nächstbeste Übereinstimmung zum Konzept der Ordinationslinien sind die unterschiedlchen Samvasas, die aber so defineirt sind, dass man ein signifikant anderes Verständnis von Dhamma und Vinaya hat.


    Weil es im Vinaya also gar keine Linien gibt - so Ratcliff - ist nicht wirklich definiert, was es bedeutet, da aus einer rausgeschmissen zu werden. Man kann es auf zwei Arten sehen. Als ein wirkliches Schisma, wo man den anderen quasi als Ketzer an der Sache sieht ( und nicht mehr als richtigen Mönch ) Oder man willl mit dem anderen einfach nichts mehr zu tun haben, und toleriert ihn als Mitgleid von einem anderen Club.


      Lastly, the question of 'schism' - the current conflict over the bhikkhunis' ordination is coming close to the full technical definition of a schism (sanghabheda) in Vinaya, but it is not there yet: one side has declared explicitly that they consider the other faction to be of different communion (nānasanvāsa), with potentially valid grounds, but they have not yet done sanghakamma separately within the same boundary, so it is not technically a 'schism' yet.


    Ich verstehe den Text so, dass alles undefiniert und in der Schwebe ist. Das hiesse, dass sowohl "Diamant" als auch "Buddhagosa" einer der möglichen Lesarten folgen.