Beiträge von Doris im Thema „Kritik am Diamantweg“

    Zitat

    Der Palikanon ist in vielen Punkten nicht voller Deutungsspielräume.


    Hab ich das gesagt? Du liest auch nur das, was Dir in den Kram passt.
    Ich schrieb, dass jeder das rauslesen wird, was ihm in den Kram passt.


    Zitat

    "Ich bin keine Ole-Schülerin, aber ich war da ..." Eine typische Aussage. "Und nun verteidige ich ihn." Leider können wir hier nicht erkennen, dass sie ernsthaft praktizieren, ich muss das nicht erst wieder aufdröseln, es wären sonst nicht zwei Abmahnungen nötig gewesen usf. Ernsthaft praktizieren im Buddhismus bedeutet, sich in ethischer Hinsicht mehr Mühe zu geben als es manche Hasstiraden gegen andere User hier tun. Wenn sie also ernsthaft praktizieren, beweisen sie uns über ihr Verhalten, dass ihre Praxis nicht viel taugt. Dafür könnte man natürlich auch dankbar sein, denn es ist der schlagendste Beweis.


    Ich verteidige nicht Ole. Nur die eigenartigen Interpretationen von Sätzen, die aus dem Kontext gerissen werden.
    Ich habe Ole nur zwei Mal gesehen. Ich bin nicht wegen ihm in dem Zentrum gelandet. Ich bin nicht dort geblieben, weil ich mit Vielem nicht einverstanden war. Dennoch ist nicht alles schlecht gewesen oder gegen die Lehre, und ich kann das sehr wohl unterscheiden.
    Und nein, ich fand ihn nicht attraktiv. Da ich keinen Sex mit ihm hatte, kann ich darüber keine Aussagen treffen.
    Niemand kann beurteilen, wie die Praxis eines anderen ist. Hasstiraden kommen eher von Deiner Seite.


    Zitat

    Man lasse sich entsprechend anästhesieren, um festzustellen, dass es einen erinnerungsfreien, blanken Geist schon in diesem Leben gibt, also wenn der Körper noch funktioniert.


    Lustig! Ich erinnere bei allen OPs an das, was da vorgegangen ist und was die Leute geredet haben. Und jedesmal, wenn ich wieder eine Narkose bekomme, bin ich schon gespannt darauf, ob diesmal das schwarze Loch kommt ohne irgendwas.


    Zitat

    Ich werde nicht geblendet von dem, was Doris offenbar irgendwie beeindruckt, Fähigkeiten von Yogis.


    Wie kommst Du zu diesem Schluss, dass mich das beeindruckt? Ich könnte das sicher auch, wenn ich mir die Mühe machen würde das zu lernen.
    Aber ich bewundere das, so wie ich alles bewundere, was Leute mit ihrem Körper und ihrem Geist so anstellen können.
    Luzide träumen und aktiv in meine Träume eingreifen tue ich schon seit dem Kindesalter. Auch das ist erlernbar.


    Zitat

    und der Fehler Oles ist, dass er meint, was sich in seinem Geist abspiele, könne man übertragen


    Du verstehst nicht, was mit "Übertragung" gemeint ist. Das ist ein üblicher Begriff im Vajrayana und hat Ole nicht erfunden.
    Ich habe Übertragung erlebt, nicht mit Ole, sondern von einem meiner anderen Lehrer. Aber das ist nicht das, was sich Diamant darunter vorstellt. Es ist kein Eso-Kram, sondern eine zwischenmenschliche Grunderfahrung.


    Deine Antwort beweist meine Behauptung.
    Du liest in "Understatment" schon eine ganze Lebensführung hinein, weil das Dein Urteil über Ole unterstützt.
    Ich habe aber "Understatement" lediglich auf den zitierten Satz bezogen. Und da ist die Bedeutung analog zu "wir gehen jetzt einen Happen essen". Das ist auch Understatement, weil Du sicher nicht nur einen Happen essen wirst, sondern ein paar Happen zumindest, falls das Essen nicht so grottig ist, dass Dir nach dem ersten Bissen schon schlecht wird. Du hast also das gelesen, was Du lesen wolltest.


    Was den Palikanon anbelangt, so ist die Existenz der Debatten um die Texte allein schon der Beweis.
    Du kannst auch mal das Dharmapadda lesen.


    Nehmen wir die von Dir zitierte Definition und beziehen sie auf "Meditation", dann ist das ironischerweise auch so:
    Du stellst Dir unter "Meditation" was Großartiges und Langdauerndes vor, und verbindest das mit einer positiven Wertung. Das könnte man auch als Statussymbol betrachten: "Ich meditiere täglich viele Stunden und deshalb ist meine Praxis toll."
    Der Satz von Ole verzichtet explizit auf dieses "meine Praxis ist toll".

    Zitat

    dann hat sowas nichts mehr mit nachprüfbarer Wissenschaft zu tun.


    Das muss es auch nicht.
    Es ist eine Übungsform mit ganz individuellen Ergebnissen.


    Da steckt keine saloppe Haltung dahinter.
    Ich bin keine Ole-Schülerin, aber ich habe während meiner Zeit dort, nur ernsthaft Praktizierende dort kennengelernt. Die Ernsthaftigkeit zeigt sich nicht in der zeitlichen Dauer einer Meditation.
    Ich lese in dem Satz eher die Aufforderung, wenigstens eine halbe Stunde regelmäßig zu üben, statt sich vom Alltagsgeschehen vereinnahmen zu lassen oder sich von den selbst gestellten, und im Alltag der Normalos nicht verwirklichbare Ansprüche einer Dauermeditierei, abschrecken zu lassen. Es ist einfach Understatement.


    Der ganze Palikanon ist voller Deutungsspielräume. Wäre es anders, wäre dieses Forum redundant.
    Jeder wird sich das unter solchen Sätzen vorstellen, was seinem Karma entspricht, wie er es gewohnheitsmäßig schon immer so macht. Das ist die Basis des Lehre.

    keks:
    diamant:

    "Wer täglich eine halbe Stunde meditiert, kann das Leben mit einem kleinen, feinen Handgepäck verlassen."


    Passt.


    Da steckt ja noch was anders dahinter:
    Der Sterbevorgang wird als sehr wichtig betrachtet. Wer Mediationserfahrung hat, und wenn die noch dazu eine gewisse Stabilität hat, der kann das im Sterbeprozess anwenden. Für die Leute, die an Wiedergeburt glauben: Das Bardo wird wohl angenehmer und die Wiedergeburt eine bessere. Für diejenigen, die nicht daran glauben: Man kann noch weitere Erfahrungen machen und angstfreier das Leben loslassen. Der Sterbeprozess wird als eine Gelegenheit betrachtet, Befreiung zu erlangen. Die sehr geübten Yogis können wohl auch den Sterbeprozess körperlich beeinflussen. Das halte ich, als Säkulare, nicht als Eso-Geschwurbel, sondern als durchaus vorstellbar, weiß ich doch aus eigener Erfahrung, wie sehr meine Befindlichkeiten und meine Gedanken mich körperlich beeinflussen. Kann jeder an sich sehen, so alltäglich ist das.

    Zitat

    Dieser Ole ist wirklich unfassbar dämlich. "Wer täglich eine halbe Stunde meditiert, kann das Leben mit einem kleinen, feinen Handgepäck verlassen." Aber nicht doch, der Dharma lehrt, dass wir mit leeren Händen gehen sollten.


    Der erste Satz ist unterirdisch.
    Mit dem Rest offenbarst Du entweder Dein völliges Unwissen über den Vajrayana oder Deinen perfiden Charakter.


    Die meisten Vajrayanis glauben an eine Wiedergeburt. Daher ist eine gewisse Übung in Mediation nach dem Tode für sie nicht verloren, sondern die darin gemachten Erfahrungen und neuen Gewohnheiten werden in der nächsten Wiedergeburt zum Tragen kommen. Dass das Wirkung auf nachfolgende Generationen entfalten kann, dazu muss man nicht mal an Wiedergeburt glauben.
    Wenn Du nun dies mit dem Zen-Sprech vergleichst, dann zeigst Du eben, dass Du vom Vajrayana und seiner Sprache keine Ahnung hast. In dem Fall würde ich an Deine Stelle elegant schweigen, statt sich so aufzugockeln.
    Wenn Du das absichtlich machst, den Zen-Sprech also benutzt um eine andere Tradition nieder zu machen, die Du sogar doppelt missbrauchst, um einen ihrer Vertreter nieder zu machen, dann ist das perfide. Vor allem, weil viele Zennies keine Ahnung vom Vajrayana haben und Du damit Vorurteile schürst.

    Ich wage einen Vergleich zu "Guru-Yoga" in der westlichen Kultur. Auch im Christentum gibt es vergleichbare Formen. Es gibt die Anbetung der Heiligen, die eine "Mittlerfunktion" einnehmen können, die man sich als Vorbild nehmen könnte. Was vielleicht die meisten hier verstehen ist, wenn jemand sagt, er hätte den Heiligen Franziskus als Vorbild und versucht auf seinen Spuren zu wandeln. Das kann der Betreffende so meinen, dass er die Person verehrt, dass er die Eigenschaften, die mit dieser Person verbunden werden verehrt und sie verinnerlichen möchte.
    Ich sehe in den Visualisierungen einen Weg der Selbstransformierung (auch wenn es nichts zum Transformieren gibt): Ich "drück mir" das visualisierte Bild so lange rein, bis ich erkenne, dass der ja schon in mir drin ist. Das ist also zum einen eine Umprogrammierung/Freilegung, zum anderen das Durchschauen der Illusion. Auch das Visualisierte ist nur ein Geistesprodukt, nur wird das Geistesprodukt heilsam verwendet. Das ist mein vorläufiges Fazit, wie ich es in Worte fassen kann.


    Glücklich, wer ein Vorbild hat!