kofiX:Mir fehlt die Erklärung zum Warum die Daseinswelten und das Nirvana existieren und warum sie getrennt sind.
Na klar könnte man sagen "Is halt mal so", aber damit kann ich mich nicht zufrieden geben.
Der zentrale Punkt ist, ja wie wir "zufrieden" werden können - Frieden finden. Wir haben ja zu allererst eine innere Rastlosigkeit und Unzufriedenheit die sich dann erst sekundär als intelektuelle Rastlogikeit äußert und zu allen möglichen Fragen führt. Aber ist die Rastlosigkeit überhaupt auf der Ebene des Verstandes zu lösen? Kann man sich wirklich vorstellen, dass jemand einem eine intellektuelle Antwort gibt und man daraufhin zufrieden ist? Oder klappt das nicht, und die innere Unruhe äußert sich gleich wieder, so dass wir die neue Antwort wieder hinterfragen? Weil das Problem überhaupt nicht auf einer sachlich/intelektuellen Ebene liegt.
Buddha sieht sich als einen Arzt, der die zentrale Frage nach der "Befreiung vom Leid" zu beantworten suchte und Grübelei über kosmische Fragen kritisch gegenüber stand:
Mālunkyaputta:Alles anzeigenNicht alle, die dem Buddha-Orden als Bhikkhus beitraten, waren so ernst und eifrig, wie sie hätten sein sollen. Ein solcher, etwas lässiger Bhikkhu scheint, wenigstens in seiner Jugend, Mālunkyaputta gewesen zu sein. Statt rechte Einsicht im Sinne der Buddha-Lehre zu pflegen, spekulierte er gern über unlösbare Fragen.
Wie Fausts Schüler Wagner meinte er "Zwar weiß ich viel, doch möcht' ich alles wissen", und belästigte Buddha mit Fragen, wie: ob die Welt einen Anfang in der Zeit gehabt habe, ob sie räumlich unendlich oder endlich sei, ob Leib und Seele - im Indischen heißt es: Leben und Leib - ein und dasselbe oder zwei verschiedene Dinge seien, ob der vollkommen Erlöste, der Heilige, nach dem Tode lebe oder nicht.
Buddha wies diese Fragen ab mit der Begründung, daß die Beschäftigung mit solchen Grübeleien nicht förderlich sei für ein reines Leben und für das Streben nach dem Nirvana. Wenn man sich auf diese Fragen einließe, könnte man darüber endlos diskutieren, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Buddha erklärte ihm das durch ein Gleichnis: Ein Mann wird von einem vergifteten Pfeil getroffen, seine Freunde und Verwandten rufen einen heilkundigen Arzt herbei, aber der Verwundete will sich den Pfeil nicht herausziehen lassen, solange er nicht weiß, wer den Pfeil abgeschossen hat, zu welcher Kaste der Schütze gehört, wie er heißt, woher er stammt, wie groß er ist, welche Hautfarbe er hat, wo er wohnt, von welcher Art der Bogen, die Sehne, der Schaft und die Federn des Pfeils sind, und noch vieles andere. Dieser Mann würde sterben, bevor ihm alle Fragen beantwortet wären.