Beiträge von void im Thema „kinderfreundliche welt“

    Die Vorsilbe "Ur" legt ja immer nahe, dass am Anfang ein Urbild steht, aus dem sich dann das Konkrete in seiner Vielfalt ergeben hat. Also sowas wie den "Uramerikaner", den "Urmenschen", den "Urhasen" usw. Es hat sich aber gezeigt, dass das Denken in "Idealbildern" und "Urformen" eher unserem vereinfachenden Denken entspringt, als der fliessenden Welt. Wir weisen Flüssen einen "Ursprung" zu, weil das einfacher ist, als sie als Produkt tausender Quellen zu sehen.


    Wenn der Buddhismus betont, das alles bedingt entstanden ist, sagt er damit sowas wie "es gibt kein Ur". (Was ja damals für viele ein ziemlcher Skandal war.) Es ist auch kein besonderer Verlust, dass ein Fluss kein Wesen, keine Identität und keinen Ursprung hat sondern etwas ist, was sich im Zusammenfliessen spielerisch ergibt. Es ist nur so unser Denken, das das einfache, geordnete und klare liebt und alles auf was einfaches reduziert.


    Und weil jeder von uns aus einem Mutter hervorgenagen ist, ist sie unsere Herkunft und unser Ursprung. Und von daher ist es nachvollziehbar, das Herkünfte und Ursprünge "mütterlich" gedacht werden. Ich finde es schön, wenn manche Völker ein so inniges Verhältnis zur Welt pflegten, dass sie sie als Mutter ansprechen. Aber macht es wirklich Sinn, solche Metaphern aus dem Kontext zu nehmen und schwammige und nebulös zu sinnieren? So als brächte und das schwammige und nebulöse dem Gefühl mütterlicher Geborgenheit näher.


    Nur weil sowohl das Universum als auch Frauen für Männer machmal sehr undurchschaubar sind macht doch eine Gleichsetzung nicht unbedingt Sinn.