Aiko:Aber ich wünsche mir auch, dass darüber in der DBU und in ihrer Zeitschrift intensiver debattiert wird.
Die Angelegenheit ist in der DBU intensiv - und übrigens wenig kontrovers - debattiert worden und 2013 gab es eine offizielle abschließende Stellungnahme in Form einer Presseerklärung dazu. Ich wüsste nicht, was der weiter hinzuzufügen wäre.
ZitatAlles anzeigenDer Dachverband der Buddhisten in Deutschland distanziert sich von Frankfurter 'Abt'.
Die Deutsche Buddhistische Union, Repräsentant von 60 buddhistischen Gemeinschaften und einigen tausend Einzelmitgliedern, distanziert sich von Mai Huy Gian Trang, besser bekannt unter dem Ordensnamen Thich Thien Son. Der Abt der Frankfurter Pagode Phat Hue wird insbesondere wegen sexueller Beziehungen zu jungen Männern, die sich als Schüler seiner spirituellen Leitung anvertraut hatten, kritisiert.
Thich Thien Son ist Vorsitzender der Deutsch-Vietnamesischen Buddhistischen Gemeinde e.V., die seit 2002 in der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main das Gemeindezentrum und Kloster 'Pagode Phat Hue' ('Weisheit Buddhas') unterhält, als dessen Abt Thich Thien Son fungiert. Im Jahr 2009 wurde außerdem eine ehemalige Klinik bei Siedelsbrunn im Odenwald gekauft, die nun als Seminarzentrum betrieben wird. Das vielfältige Angebot sowohl in Frankfurt wie auch im Odenwald – u.a. sog. 'Zen-Kurse', die von Thich Thien Son durchgeführt werden - richtet sich ausdrücklich auch an Menschen westlicher Herkunft.
Die Deutsche Buddhistische Union bemühte sich im Interesse der Integration buddhistischer Migranten jahrelang um eine enge Zusammenarbeit mit der Deutsch-Vietnamesischen Buddhistischen Gemeinde. So veranstaltete sie im Jahr 2004 ihren jährlichen Kongress in der Pagode Phat Hue und organisierte gemeinsam mit dem Tibethaus Frankfurt und der Pagode die Veranstaltung mit dem Dalai Lama in der Commerzbank Arena Frankfurt im Juli 2009.
Im April 2007 hatte die Deutsch-Vietnamesische Buddhistische Gemeinde Antrag auf Mitgliedschaft in der DBU gestellt und war vorläufig als Mitglied im Wartestatus aufgenommen worden. Der dreijährige Wartestatus dient der gründlichen Überprüfung des Antragstellers, bevor über eine endgültige Aufnahme als reguläres Mitglied entschieden wird. Im Juni 2009 wurde Thich Thien Son erstmals sexueller Übergriffe durch einen ehemaligen Schüler und Mönch beschuldigt. Die schwer wiegenden Vorwürfe konnten bis zum Ablauf des Wartestatus nicht abschließend geklärt werden. Sie erschienen jedoch hinreichend glaubwürdig, um den Wartestatus im April 2010 auslaufen zu lassen, ohne über eine Aufnahme abzustimmen. Weitere Beschuldigungen tauchten kurz darauf, im Juni 2010, auf.
Mittlerweile liegen fünf eidesstattliche Versicherungen vor, die zweifelsfrei belegen, dass Thich Thien Son wiederholt gegen seine Mönchsgelübde verstoßen hat. Zwar sind die ihm zur Last gelegten sexuellen Übergriffe nach Einschätzung der DBU nicht strafrechtlich relevant, da die Betroffenen bereits volljährig waren und die zwischen ihnen und Thich Thien Son bestehende Schüler-Lehrer-Beziehung kein Beratungs- oder Betreuungsverhältnis im strafrechtlichen Sinn ist, doch sie widersprechen in eklatanter Weise dem Vinaya (der buddhistischen Mönchsregel) und den ethischen Anforderungen, denen ein buddhistischer Lehrer zu genügen hat. Insbesondere wurde das Vertrauen der jungen Männer, die sich seiner Führung anvertraut hatten, nach Auffassung der DBU grob missbraucht.