void:Alles anzeigenLosang Lamo:Deshalb nenne ich die (kontinuierlich wiederkehrende) Behauptung, tibetische Praktiken seien Aberglaube, Folklore etc, eine substanz- und haltlose Unterstellung..
wiki:Folk-Lore (engl. folk „Volk“ und lore „Überlieferung“ oder „Wissen“) ist der sichtbare Ausdruck sämtlicher Traditionen einer ethnischen Gemeinschaft (z. B. Materialkultur, Kulte, Riten, Bräuche, Sitten, Musik, Kunst). Sie beruht meistenteils auf mündlicher Überlieferung.
So gesehen sind viele Elemente des Buddhismus (Kulte, Riten, Traditionen) "Folklore". Für mich scheint der Begriff "Folklore" aber in dem Sinne abwertend zu sein, wie die Idee von "leeren Ritualen". Also Rezitationen, die man nur noch - als Sinnose Litanei - nachspricht, weil man das immer so getan hat, und nicht weil sie "lebendig" sind. Oder Tänze, die man nur noch für Touristen aufführt.
Ja, Begriffe verändern im Laufe der Zeit und besonders auch in der Netzkultur ihren spezifischen Geschmack. Da muss der Duden nicht immer auf den neusten Stand sein, sondern ist eher interessant zum Nachschlagen, wie das Wort denn wohl ursprünglich einmal gemeint gewesen sein mag. Solche Archäologie ist manchmal hilfreich.
Hier im BL aber bedeutet "Folklore", soweit ich es mitbekommen habe, sowas wie volkstümlicher Aberglaube fernab des "wahren Buddhismus", über den die schlauen Deutschen ja die dummen einheimischen Asiatien noch belehren könnten.
Kann sein, dass sie das können, muss aber nicht einfach so sein.
Der erste Blick trügt ja oft, und von so manchem ungewaschenen Tibeter, der hingebungsvoll morgens seine Opferschälchen füllt, könnte so mancher arrogante westliche Buchwissen-Buddhist oder auch Möchtegern-online-Besserwisser so einiges lernen. So einiges.