Beiträge von Doris im Thema „Lehrer notwendig?“

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    Wenn einer 40 Jahre meditiert, dann hat er eine Menge Erfahrungen, nämlich die von 40 Jahren. Das ist belanglos, für dich und deine Erfahrungen, die musst du nämlich selbst machen. Es führt lediglich dazu, dass du verstehst, was damit gemeint ist.
    Lebenserfahrungen haben wir alle, weil wir sie alle machen. Die Lebenserfahrungen meines Lehrers sind von meinen völlig verschieden, weil wir nicht ein gemeinsames Leben führen.
    Du solltest deinen Lehrer mal in anderen Situationen erleben - ungduldig, nicht wohl erzogen, etc. Es gibt da eine bewusste Abschirmung, durch die Praxis selbst - und deshalb sind das nette Zuschreibungen von dir an einen Menschen, den du gelernt hast zu überhöhen und zu verklären. Zumindest solltest du das durchschauen. Aber du begegnest ihm ja zu selten, um das erkennen zu können. Das ist auch nichts bei ihm, sondern bei dir und dem Bedürfnis nach einem Objekt der Verehrung.
    Das Herz muss nicht geöffnet werden - nur bei einem, der bestimmte Vorstellungen hat, wer da durch eine vorgestellte Tür kommen darf - dessen Herz braucht einen Öffner - an diesem Punkt würde ich mich mal ganz aufrichtig fragen, welche Mechanismen da greifen, damit du deine Struktur erkennst und auch erkennst, dass wir alle gleich sind, weil wir alle Herz, Leber und Gehirn haben.


    Immer die gleichen Belehrungen und Ratschläge.
    Für wie doof hältst Du Deine Mitmenschen eigentlich?
    Es ist doch völlig egal, was ich schreibe, Du würdest immer irgendwas dagegen halten und Deine Vorurteile projizieren.
    Deshalb bin ich jetzt raus. Ich überlasse Euch das Feld.

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    die armen Westler sehen halt nichts mehr durch die ganzen "wissenschaftlichen" Nebelkerzen, die sie um sich geworfen haben.... :lol:


    Für mich ist das Rassismus.
    Die Tibeter sind halt ein zurückgebliebenes Volk, dem die Segnung der Aufklärung durch die überlegenen Westler zuteil werden müssen. So ein Tibeter ist ein dummer, dem Aberglauben anhaftender Bergschrat. Die eine Gruppe der Westler will ihnen die Aufklärung bringen, die andere Gruppe will sie vor den tumben Schülern schützen. In beiden Fällen fühlen sich die Westler überlegen.


    Und denkst Du, dass das was Neues ist für die Tibeter?
    Dass sie die armseligen Westler brauchen, die ein bisschen mit Zen parfümiert sind, die ihnen sagen, wie es richtig geht?

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    Dazu würde ich sagen: Klar, sehe ich auch so. Mein großes ABER: der Begriff "Erleuchtung" ist im Grunde inhaltsleer (und auch zu sagen: völliges Triebversiegen, völliges Durchschauen des Bedingten Entstehens etc. verschiebt das Problem nur), und es gibt nicht die Möglichkeit zu überprüfen, ob und inwieweit denn jetzt jemand erleuchtet ist. Darum macht für mich die Verwendung des Begriffs keinen großen Sinn. Ich vermute die Leute meinen mit Erleuchtung meist irgendwie sowas wie "sehr empathisch, einfühlsam, willensstark, klug, vorausschauend, ehrlich, aufrichtig" und noch eine Menge andere Attribute - von denen aber auch nie ganz klar ist, wie sie im jeweiligen tatsächlichen Fall sich dann genau äußern. Aber anstatt einzuräumen, dass es da nichts eindeutiges und endgültiges gibt, ernennen die Menschen aus ihrer Sehnsucht heraus diesen oder jenen (Buddha, Jesus, Mohammed, LamaXY, Osho etc.) zur festen Verkörperung all dieser an sich leeren Begrifflichkeiten und hängen sich daran an.


    Natürlich, es ist nur ein Wort, und es bezeichnet ein Konzept, und wird individuell ausgelegt.
    Aber auf der Ebene des Konzeptionellen bewegen wir uns ständig, daher akzeptiere ich das.


    Meine aktuellen Überlegungen zum Thema ISIS passen für mich zu dieser Diskussion …
    Ich bin multikulturell und multireligiös aufgewachsen, und das war nie ein Thema, welche Religion richtig und welche falsch ist.
    Seit es ISIS gibt, haben einige Muslime meiner Umgebung dem Islam entsagt. Auch mir fällt es zunehmend schwerer zu differenzieren und nicht in das um sich greifende "Islam ist Sch…" einzufallen. Und dann denke ich an meine Lieben, die muslimisch sind und so liebenswert, offen und freundlich. Sie zweifeln ihren Glauben nicht an. Und doch ist das Ergebnis ein völlig anderes als das Ergebnis, das die ISIS-Anhänger abliefern. Warum ist das so?
    Ich denke es liegt daran, dass meine Lieben den Blick auf sich richten, motiviert durch ihren Glauben, während die ISIS-Anhänger den Blick nach außen richten, ebenfalls durch ihren Glauben motiviert. Ob man nun den Blick nach außen richtet, indem man Gott/Erleuchtung/ … beweisen möchte oder indem man das widerlegen möchte, es bleibt der Blick nach außen. Wenn man den Blick nach innen richtet, ist es egal, ob man durch den Glauben an Gott/Erleuchtung oder das Spaghettimonster motiviert wird.
    Diese Funktion kann auch ein Lehrer haben. In der Regel wird der Lehrer Dich dazu motivieren den Blick nach innen zu lenken. Da wirst Du dann auch irgendwann mal sehen, dass Du selbst den Lehrer zum Lehrer gemacht hast und somit den inneren Lehrer entdecken.


    Auch die Beschäftigung mit den eigenen Zweifeln, also warum ich den Blick nach außen richte, halte ich für sehr wichtig. Dabei geht es nicht darum, blinden Glauben zu entwickeln – das wäre wieder ein Blick nach außen –, sondern den Mechanismus zu untersuchen.

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    Es hat lange gedauert, bis sich da diese Bezeichnung ergeben hatte - es bezeichnet auch nicht eine Eigenschaft, sondern einfach den Fakt, dass es Buddha gibt, nicht als Person oder Personales. Es gibt Erwachen. Und das gibt es für jeden oder alles. Und jeder/alles ist Buddha. Es gibt lediglich Unterschiede in der Realisierung. Diese wiederum interessiert einen dann nicht mehr, wenn die Vorstellungen von Erleuchtung und Verwirkichung sich aufgelöst haben -


    Damit gehst Du mit dem Vajrayana völlig überein.


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    Du tust dann einfach was zu tun ist in jeder Situation.

    Auch damit.


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    Wie ihr eure Lehrer bezeichnet ist eure Tradition - das würde mich abschrecken, weil ich so ein Zeug nicht über einen anderen Menschen denke, geschweige sage. Und ich will so was auch nicht hören. So wie eben unter Katholen der Papst als Heiliger Vater bezeichnet wird - das lehne ich ab und widerspricht auch dem Evangelium - ihr sollt euch nicht Vater nennen lassen - .. vielleicht schafft dieser Papst diesen Quatsch auch ab.
    Der zuletzt heilig gesprochene Johannes Paul z.B. hat Menschen geschützt, die haufenweise Kinder mißbraucht haben. Und dann lässt sich noch eine Frau dazu mißbrauchen ein Wunder zu kreieren. Hysterie macht so ziemlich alles. Das kotzt mich an und ist einfach Leute verscheissern. Da wende ich mich angeekelt ab.


    Zumindest aber denkst Du das Gegenteil.
    Warum mengst Du jetzt Deinen Ekel über die katholische Kirche da mit hinein?


    Du scheinst Vorstellungen über die Praktizierenden des Vajrayana zu haben, die wohl eine homogene Masse für Dich zu sein scheinen.


    Was ich über meine Lehrer weiß:
    Sie haben eine Menge Fachwissen. Sie haben eine Menge Erfahrung in Meditation, Lehren … und einige auch an Lebenserfahrungen, die die wenigsten von uns haben. Sie sind allesamt sehr nett und äußerst geduldig, wohlerzogen und ich habe sie nur warmherzig und humorvoll erlebt. Das genügt mir völlig, um die Tür zu meinem Herzen zu öffnen. Wenn jemand das Erleuchtungssiegel dazu benötigt, dann soll er das haben, wenn es ihm hilft. Ich kann das respektieren, wenn jemand sein Herz nur mit einen goldenen Schlüssel öffnen lässt. Wir sind nicht alle gleich.

    Dann versuch ich das mal zu erklären … ich finde es übrigens schwer und weiß nicht, ob mir das gelingt.
    Ich bezweifle nicht deren Erleuchtung. Sollten sie das sein, dann sind sie das auch objektiv, egal ob andere das glauben oder nicht.
    Wie andere das empfinden ist völlig egal, weil es nicht um das Empfinden der Anderen geht. Es ist auch egal, was ich empfinde: Erleuchtung – was immer das ist – ist oder ist nicht. Und wenn sie ist, dann ist sie für alle gültig.
    Wer das alles bezweifelt, soll das ruhig tun. Das ändert nichts daran, ob diese nun erleuchtet sind oder nicht. Ebensowenig ändert der Glaube an deren Erleuchtung was an der Tatsache.


    Auch wenn ich das nicht bezweifle, weil ich es ohnehin weder belegen noch entkräften könnte, kann ich für mich persönlich nur wissen, dass es eine Eigenschaft ist, mit denen ich die Leute ausstatte. Vielleicht entspricht diese Ausstattung der Tatsache, vielleicht nicht.


    Puh, ist das schwierig …


    Vielleicht geht es auch nur um die Ebene, von der aus betrachtet wird.
    Was ich meine ist, dass mir bewusst ist, dass es sich um eine Vorstellung von mir handelt. Ich weiß aber auch, dass es den Kern nicht berührt und will den Kern auch nicht berühren. Mir geht es nur um meine Vorstellung und was ich damit anstelle.


    Was Du schilderst, ich lese das so, ist, dass es um Meinungen gibt, und diese berühren den Kern. Es geht weniger um die Auseinandersetzung mit der Meinung und dem eigenen Geistesprodukt und wie damit umgegangen wird, sondern um die Infragestellung des Kerns.
    Darum gibt es die Religionsstreitereien, weil sich der Streit um die Inhalte dreht, nicht um die Art, wie wir mit diesen Inhalten umgehen. Also nicht die Frage: "Was machst Du mit Deinen Glaubensinhalten?" sondern "Beweise Deine Glaubensinhalte!".


    Ich weiß nicht, ob ich das gut ausgedrückt habe. Das ist ein neuer Gedanke für mich und ich kann den noch nicht ausformulieren …

    Sôhei:
    Doris Rasevic-Benz:

    Daher zählt auch alleine, dass ich sie als "erleuchtete Figuren" betrachte.


    Und mit dieser Formulierung, vermute ich, würde auch niemand ein Problem haben.

    Leider wird aber halt nur allzu oft gesagt: Buddha (oder Jesus, oder Osho, oder wer auch immer) war erleuchtet (oder auch nicht). So ganz grundsätzlich, objektiv und für alle verbindlich. Und das führt zu Problemen. Dabei wären die so leicht zu vermeiden, wenn man einfach bei sich bleibt und von seinem Empfinden spricht, anstatt nicht überprüfbare Aussagen und inhaltsleere Begrifflichkeiten wie Tatsachen zu präsentieren, die für alle Gültigkeit besitzen sollen.


    So habe ich das nicht gemeint.
    Ich kann doch nicht wissen, ob sie wirklich verwirklicht sind oder nicht. Ich kann das auch nicht "empfinden", allein schon, weil ich die Leute nicht kenne. Sie sind es in meiner Vorstellung (was nicht bedeutet, dass sie es nicht sind). Nur darum geht es. Die "Erleuchtung" gehört zu dem Inventar und Werkzeug, mit denen ich sie in meiner Vorstellung ausstatte.
    So funktioniert die menschliche Vorstellung, wir statten aus. Der Vajrayana kennt diese Funktion des Geistes und nutzt sie.
    Wenn Du mir nicht glaubst, dann überlege mal z.B. aus, wie Du Deinen Partner siehst. Du stattest ihn mit Eigenschaften aus, und diese dienen der Beziehung oder zerstören sie.

    Aiko:
    Nils:


    Es ist ein großes Glück einen erleuchteten Meister zu haben.


    Genau das ist das größte Unglück.
    Wer stellt denn fest, wer erleuchtet sei? Die Tradition? Oder der Schüler?
    Jeder, der sich dafür hält, ist einfach nur ein Lügner. Finger weg.


    Und was ist mit Buddha Gautama?


    Mir ist schon klar, was Du meinst.
    Hoch angesehene Lehrer, und das wird von den Gelehrten als solches beurteilt, sagen nie, dass sie erleuchtet seien – was immer das sein mag. Bei uns wird "hochverwirklicht" verwendet. Und das kommt nicht von den Lehren selbst. Sie selbst betrachten ihre Praxis als ungenügend und sagen das auch so.


    Mir ist früher bisweilen der 16. Karmapa oder eine Gottheit im Traum erschienen. Das markierte immer wichtig Punkte in meinem Leben. Ich glaube nicht daran, dass der Karmapa oder die Gottheit sich die Mühe gemacht haben, mich nächtens zu besuchen. Auch wenn das in der tibetischen Vorstellungswelt so gesehen werden mag. Für mich sind das Produkte meines Geistes. Man kann das als Archetypen sehen, oder was auch immer. Vielleicht haben die Tibeter auch recht? Woher soll ich das wissen?
    Was ich weiß ist, dass mir über diese Bilder wichtige Dinge klar wurden. Das allein zählt. Daher zählt auch alleine, dass ich sie als "erleuchtete Figuren" betrachte. Als solches sind sie Mittler, die aus einer verborgenen Ecke meines Geistes etwas in mein Bewusstsein tragen. Womit bewiesen ist, dass der 16. Karmapa über seinen Tod hinaus in alle Welt wirken kann. Worte, gesprochen vor Jahren, wirken weiter.

    Aiko:
    Doris Rasevic-Benz:

    Ich muss meinen Lehrer nicht oft treffen oder mit ihm in einer Gemeinschaft leben, auch wenn andere das tun.
    Machst Du das absichtlich? Du weißt genau, was ich mit "Problemen" meine. Vielleicht kommst Du mit "Fragen" besser zurecht? Aber selbst wenn es "Probleme" wären, wie Du sie verstehst, könnte ein Hinweis aus der "buddhistischen Ecke" sehr hilfreich sein. Auch das habe ich schon erlebt. Da war der Hinweis meines Lehrers sogar äußerst hilfreich.


    Ich mach' das nicht absichtlich. Ich will nur wissen, wie genau deine Praxis aussieht. Ich treffe meine Lehrer sehr häufig und wir reden nicht über Probleme, sondern über Einsicht und Erfahrung. Käme ich mit Problemen, würde ich keine Antwort kriegen. Er verweigert sich jeglicher Ratschläge, weil das nicht zur Praxis gehört und wir unsere Zeit nicht verplempern.
    Ich kenne allerdings auch solche, die hier eine Art Ersatz-Ratgeber oder Therapeut suchen. Die sind da falsch und merken es irgendwann auch.


    Ok.
    Einsicht, Erfahrung, Probleme … das ist für mich ein Ding.
    Ich frage normalerweise nicht nach Lösungen für "private Probleme", jedenfalls nicht so detailliert, wie ich es mit einem Ratgeber/Therapeuten/Freund machen würde. Aber anhand "privater Probleme" lassen sich "spirituelle Probleme" gut aufzeigen und ev. klären. Das ist untrennbar für mich. Deshalb kann ich das gut ab, wenn diese Dinge von anderen zur Sprache kommen. Ich selbst kann meine Dinge gut alleine klären, und mit Mann, Familie und Freunden.


    Meine Lehrer sehe ich oft ein paar Jahre lang nicht. Aber das spielt für mich keine Rolle. Ich habe so viel Input von ihnen erhalten, dass ich noch hundert Jahre daran kauen könnte, wenn ich ernsthaft praktiziere. Sie haben mir alle Antworten auf alle Fragen schon längst gegeben.

    Und darüber schütten die Lamas ihr Herz bei Dir aus?


    Ich habe noch nie erlebt, dass ein Lehrer schlecht oder abfällig über die Schüler spricht, egal was da für Fragen kommen. Die Antworten – soweit das in der Öffentlichkeit stattfindet und nicht ein privates Gespräch ist – sind immer bedenkenswert und auch für den Rest der Zuhörerschaft interessant. Oft entspricht die Antwort nicht den Vorstellungen des Fragestellers, aber sie ist stets auf den Punkt. Dass jemand den Lama fragt, welche Farbe die neuen Tapeten im Wohnzimmer haben sollen, habe ich noch nie erlebt. Sehr wohl aber, wie er mit dem Konflikt umgehen soll, der deswegen zwischen seiner Freundin und ihm entstanden ist. Das ist doch eine sehr interessante Frage, und für die meisten von uns ist der Umgang mit Konflikten durchaus ein wichtiges Übungsfeld. Dharma ist Alltag.

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    Aber was mir auffällt, ist, dass Vajra Laien tatsächlich mit ihren "weltlichen Nöten" an Lehrer herantreten. Das wär mir peinlich. Dafür sind die nicht da.


    Gibt es was anderes als "weltliche Nöte"? Gibt es "überweltliche Nöte"?
    Für was sind den Lehrer Deiner Meinung nach da?
    Peinlichkeit ist Deine Emotion und entspringt Deiner Wertung. Und nur Deiner.
    Ein guter Lehrer wertet nicht. Ein guter Schüler würde über sein Gefühl von Peinlichkeit reflektieren.

    Ich muss meinen Lehrer nicht oft treffen oder mit ihm in einer Gemeinschaft leben, auch wenn andere das tun.
    Machst Du das absichtlich? Du weißt genau, was ich mit "Problemen" meine. Vielleicht kommst Du mit "Fragen" besser zurecht? Aber selbst wenn es "Probleme" wären, wie Du sie verstehst, könnte ein Hinweis aus der "buddhistischen Ecke" sehr hilfreich sein. Auch das habe ich schon erlebt. Da war der Hinweis meines Lehrers sogar äußerst hilfreich.


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    Wie alle diese Dinge sind es erst mal Worte. Für das Verstehen gibt es keine Garantie.

    Für das Verstehen brauchst du Erfahrung. Du kannst nur das verstehen, dass du erfahren hast. Da es keine zwei Gleichen Erfahrungen gibt, gibt es immer einen Unterschied in der Verständigung.


    Das musst Du mir nicht erzählen, aber Danke für das Erinnern.


    Die Beziehung zu einem Lehrer entwickelt sich. Die kann sehr eng werden, und da kennt man sich schon recht gut. Vor allem, wenn die Leute zusammen in einem Kloster oder einer ähnlichen Gemeinschaft leben.
    Was ihm an mir auffällt? Nun, wenn ich zu ihm gehe und habe dies oder jenes Problem, dann erhalte ich einen Hinweis, wo ich vielleicht noch einmal genauer forschen könnte. Wie ein guter Freund, der mich auf was hinweist. Manchmal kann schon die Fragestellung die Antwort enthalten. Ist Dir das denn noch nie passiert?


    Wie alle diese Dinge sind es erst mal Worte. Für das Verstehen gibt es keine Garantie.

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    Er muss sich immer selbst um Wahrheit, Weisheit, Mitgefühl bemühen. Das kann keiner ihm abnehmen.


    Nichts anderes wird im Vajrayana vermittelt.


    Der Lehrer im engsten Sinne, nämlich der Guru, ist nur derjenige, der Dich begleitet und auf ein paar Dinge aufmerksam macht, die Dir nicht auffallen, weil er das schon durchgemacht hat.
    Und es geht immer um den inneren Guru. Der äußere ist nur die Manifestation des inneren Gurus. In jeder Meditation – soweit mir bekannt – wird die Gottheit, die Person auf die meditiert wird in der Verschmelzungsphase integriert, auch Buddha. Das wird also auch visualisiert. Es geht immer nur um eine Spiegelung.

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    Wer sich auf das System Vajrayana einlässt, ist bereits fasziniert von diesem magischen Krempel - und sucht das auch. Im Zen hingegen, wird das nicht vertreten.


    Das stimmt nicht.