Beiträge von mukti im Thema „Psychopharmaka und Buddhismus“

    Monday:
    mukti:

    Hätte ich psychische Probleme, würde ich keine Onlineberatung aufsuchen.


    Die Onlineberatung dient auch nur der Eingrenzung des Problems und der Empfehlung einer weiteren Offline-Beratung und baut daher erste Hürden ab, wie die Frage der Bezahlung und der Krankenkasse.


    Ah verstehe, so mag das ja Sinn machen.

    Hätte ich psychische Probleme, würde ich keine Onlineberatung aufsuchen. Oder vielleicht nur in höchster Not, so wie man die Telefonseelsorge anrufen mag wenn man grade ein wenig Zuspruch braucht. Aber für eine Behandlung dürfte es schon ein physisches Gegenüber und eine ausführliche Auseinandersetzung benötigen, schriftlich fehlt da einfach zu viel an Ausdrucksmitteln, all die nonverbale Kommunikation.

    Hi Son,


    jedenfalls kann man deinen Ausführungen entnehmen dass du nicht der Typ bist der so schnell aufgibt. Und etwas das im Bereich des Möglichen liegt, lässt sich auch erreichen - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.


    Alles Gute und viel Erfolg

    Son:


    Also indirekt gehe ich den Weg, denn du vorgeschlagen hast, wobei ich nicht in Deutschland lebe und die Strukturen in meinem Land was den Buddhismus anlangt deutlich bescheidener sind und nochmals all meine Versuche zu Leute durchzudringen, die mir vielleicht aus buddhistischer Sicht helfen hätten können sind massiv gescheitert, ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass man mich da wirklich abgewimmelt hat. Mir wurden Rückrufe versprochen, die nie kamen usw. Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich nicht würdig genug wäre mit irgendjemand Wissenden zu sprechen, zumindest empfand ich es so.


    Aber nochmals zurück zu den Lehrern, ich habe sehr viel ausprobiert an sehr ungewöhnlichen Heilmethoden, die in Europa gänzlich unbekannt sind, also es ist sicher nicht so, dass ich nichts versucht habe, LG Son


    Das ist dann nicht so leicht für dich. Hierzulande gibt es im buddhistischen Zentrum eine Liste mit Therapeuten die auch den Buddhismus praktizieren, wie gesagt habe ich da unlängst einen sehr Kompetenten kennengelernt. Die sind wohl leider nicht so häufig. Ich würde allerdings nicht lockerlassen weil es keine Rückrufe gab und du dich abgewimmelt gefühlt hast, sondern in diese Richtung weitersuchen. Eine ordentliche Therapie mit einer Vertrauensperson die auch buddhistisch ausgerichtet ist scheint mir in so einer Situation das Beste zu sein.

    Son:


    Daher hab ich ja auch ein wenig schlechtes Gewissen darüber geschrieben zu haben. Wobei mir klar ist, dass wenn es denn Hilfe gibt, die vermutlich nur durch mich selbst kommen kann, so viel realitätsinn habe ich natürlich. Es gibt keine Pille, die glücklich oder angstfrei macht, vielleicht gibt es sie, aber Preis ist zu hoch, weil die Angst kommt mit doppelter Wucht danach zurück, LG und Danke für deinen wertvollen Beitrag, Son


    PS: Die Zusammenhänge mit dem Buddhismus sehe ich dahingehend, dass der Buddhismus ein wertvoller Weg für jeden ist, vor allem für Menschen die auch Probleme haben, würde Ärzte, Kliniken, Psychotherapeuten mehr die buddhistische Lebensphilosophie in ihre Therapien einfließen lassen bzw. generell die asiatische Lebensweise wäre das sicher hilfreich, passiert nur leider nicht. Wobei dazu zu sagen ist, letztendlich ist jeder Glaube wertvoller als an nichts zu glauben.


    Also ich habe jetzt einmal die Frage gestellt ob es bei euch keine buddhistischen Therapeuten gibt und einmal empfohlen so jemanden zu suchen der auf diesem Weg (ohne Medikamente) helfen kann, du bist nicht darauf eingegangen. So sage ich nochmal, dass es besonders in einer solch schwierigen Situation am Besten wäre, so jemanden zu suchen, einen guten Freund und Lehrer, mit dem man an der Sache arbeiten kann. Es ist nicht gut damit alleine zu sein und auch ein Forum kann da nicht viel helfen, nur regelmäßiger persönlicher Kontakt zu einer ausgebildeten aufrichtigen Person der man sich mit allem anvertrauen kann. Das ist meine feste Überzeugung.
    Hier in Wien habe ich kürzlich jemanden kennengelernt der 17 Jahre lang Mönch war, dann eine psychotherapeutische Ausbildung gemacht hat und seither 10 Jahre lang therapeutisch arbeitet, und zwar auch mit schweren Fällen. Es gibt solche Menschen, und man sollte sich von ihnen helfen lassen.

    Son:


    Es gibt wenige Themen wo ich mich so gut auskenne und ich bin hier den Ärzten überlegen ohne jetzt arrogant sein zu wollen, aber es ist schon schlimm zu wissen, dass wenn ich ein Problem habe, dass es da niemanden gibt wo ich hingehen kann, weil ich sämtliche Behandlungsstrategien kenne, es wird überall gleich vorgegangen und diese Vorgangsweise ist aus meiner Sicht falsch, daher kann ich für mich nur sagen, ich weiß es nicht, was wird. Klar versuche ich den Buddhismus dagegen einzusetzen mit Mediation, mit einer guten Lebenshaltung, mit einem guten Leben, aber ich bin mir nicht sicher ob all meine Strategien eine Chance haben werden, ich weiß es nicht.


    Gibt es bei euch keine buddhistischen Therapeuten? Es ist doch sehr wertvoll, wenn nicht überhaupt notwendig, dass man bei diesen "buddhistischen Strategien" eine Hilfe hat, jemand dem man vertraut und der einen dabei unterstützen kann.

    Son:


    Aber wie ihr sagt, das ist kein Medizinforum - aber der Buddhismus sagt ja auch keine Bewusstseinsverändernden Mittel und so gesehen ist es auch hier ein Thema.


    Ich finde dass es außerdem auch ein Thema ist weil der Buddha Medizin sogar für Mönche ausdrücklich zugelassen hat. Von stimmungsverändernden Substanzen bzw. psychogenen Drogen ist da aber nicht die Rede. Vermutlich hat es damals diese psychischen Probleme nicht oder nur selten gegeben. Ich glaube aber dass in einer solchen Situation nichts besser ist als ein guter Freund und Berater, dem man sich anvertrauen kann und der wirklich weiß wie man den Geist in den Griff kriegen kann.

    Jinen:
    mukti:

    Mit Psychopharmaka wird viel zu fahrlässig umgegangen.


    Teilweise sicher. Aber daran sind ja nicht die Psychopharmaka schuld.
    So gesehen eher ein Thema für ein Medizinerforum.


    Nein, die sind nicht schuld. Ich habe einige Fälle gekannt und auch selber hat mir früher mal ein erster Kurzbesuch bei Psychologen sofort und ohne die geringste Untersuchung eine Psychopharmakaempfehlung eingebracht. Eigentlich eher eine Verordnung auf die man bei Ablehnung recht sauer reagiert hat. Und beim psychosozialen Dienst hocken die Abhängigen täglich auf einer Bank um sich Rezepte abzuholen, ansonsten werden sie alleinegelassen.
    Zugegeben, in manchen Fällen mag es notwendig sein, aber man muss kein Mediziner sein um zu erkennen dass man mit der chemischen Keule sehr vorsichtig umgehen sollte.

    Mit Psychopharmaka wird viel zu fahrlässig umgegangen. In manchen Fällen mag das angebracht sein, aber da wird oft ohne Untersuchung alles möglich von diesem Zeug verschrieben wenn man z.B. wegen einer Verstimmung zum Psychologen geht. Ist ja auch am Einfachsten so - nimm das und schon hast du deine Probleme betäubt (anstatt sie gelöst zu haben).