Beiträge von Sôhei im Thema „Myôhô“

    Ich denke wie oben schon mal angdeutet, dass wir es mit drei Strängen zu tun haben:


    1) Die Deutung von Kumarajiva, d.h. warum er sich für die Bezeichnung myôhô entschieden hat (anstatt shôhô).


    2) Die Deutung der T´ian-tai und Tendai-Schule und ihrer Gelehrten.


    3) Die Deutung von Nichiren.


    Die drei können ja durchaus voneinander abweichen.

    Benkei:

    Bin zwar kaum in Sanskrit bewandert, aber müsste der "weiße oder wahre Lotos" nicht das "Pundarika" sein, während das "Myôhô" im Saddharma ist, im "Mystischen Gesetz" [Sad-Dharma]?


    Ja das stimmt wohl. Was ich meine: die eigentlich naheliegende Übertragung wäre 正法 (shôhô) gewesen; aber Kumarajiva hat sich für 妙法 entschieden.

    Z.B. Nr. 14 der Ausgabe "Die Schriften Nichiren Daishonins", "Das Daimoku des Lotos-Sutra", da ist was zur Bedeutung der einzelnen Silben drinne.


    Oder Nr. 47: "Das Wesen des mystischen Gesetzes"


    (Oder gehen meine Antwortversuch jetzt in die falsche Richtung?)

    Hallo Benkei,


    ich bin nicht ganz sicher ob ich das dem Lexikon zufolge richtig verstanden habe: myôhôrengekyô ist die Übersetzung, die Kumarajiva für das Saddharmapundarika-Sutra gewählt hat. Was "weißer" oder "wahrer" Lotos bedeuten kann. Demnach wäre die Antwort auf die Frage, was mit myôhô gemeint ist, eigentlich nicht im Sutra selbst zu verorten.


    Also wäre vermutlich der ursprünglichste Anlaufpunkt, versuchen Informationen zu bekommen, was Kumarajiva sich dabei gedacht hat.


    An zweiter Stelle dann Interpretationen aus der Tendai-Schule.


    Und zuletzt für die Nichiren-shû: wie sieht es denn mit den Werken von Nichiren aus, findet sich da nichts?

    Hallo Benkei,


    gute Frage... Also laut dem Princeton Dictionary of Buddhism, Stichwort "Namu myôhô rengekyô":


    "Myôhô refers to the ´sublime dharma´ of the nonduality of enlightenment and ignorance."


    Interessant, das ist jetzt nicht das, womit ich spontan gerechnet hätte... Aber das ist eine gute Frage, um noch ein bisschen mehr Quellen und Literatur zu konsultieren.