Zitathier irren einige an Meditation interessierte die nur sitzen oder Achtsamkeit („reines Bewusstsein“) nachgehen
Richtig, und nibbuti irrt gleich mit. Weil er "pars pro toto", den Teil für das Ganze setzt, also sein Theravada-Verständnis für den ganzen Buddhismus. Im Zen ist das Üben der anderen Glieder des achtfachen Pfades nicht unabdingbar fürs Erwachen. Hierzu irrt auch mukti:
ZitatDie sind ja auch nötig um überhaupt eine rechte Meditation praktizieren zu können.
Nein, sind sie nicht. Auch ein Stummer kann erwachen, selbst wenn er keine Gebärdensprache spricht. Es ist also z.B. nicht nötig, sich in rechter Rede zu üben, man könnte auch gar nichts sagen (was nicht das Gleiche ist). Etc. pp.
Bei Dôgen ist, wie Aiko schon sagte, mit dem Zazen das Wesentliche getan. Aber Dôgen ist nur einer von vielen im Zen.
Womit dann auch Dôgen und gewissermaßen Aiko irrt. Weil sie dem Frager recht gibt, der Meditation und auf den Atem achten ja eindeutig nicht als deckungsleich mit "alles ist Zazen" versteht. Es ist überhaupt nicht nötig zu verstehen, dass alles "Zazen" ist, sondern zu erkennen - um hier Ellviral aufzugreifen - dass "alles" "wertlos" ist - und zwar in dem Sinne, dass wir es nicht zu einem wert-haften Zwecke tun müssen (tatsächlich wird Zazen aber gemacht, wie hier zu lesen, z.B. "um Ruhe zu haben"). Es ist also idealerweise der Alltag, im dem die Versenkung, d.h. das im Augenblick aufgehen, geübt wird. Auf den Atem konzentrieren mag helfen, ist aber auch nicht unbedingt nötig, denn gerade die Atmung funktioniert ja in der Regel auch ohne jede Konzentration.
ZitatAls ich die ersten Male meditiert habe, hatte ich das Gefühl irgendetwas falsch zu machen. Die Sitzposition war für mich sehr ungewohnt und eine wirklich ruhige Atmosphäre konnte ich aufgrund einer Baustelle vor meinem Fenster nicht finden. Aber nach einiger Zeit schaffte ich es, mich vollkommen auf meinen Atem zu konzentrieren und spürte die ersten Gefühle einer Art Versenkung.
Ja, du hast etwas falsch gemacht. Denn du hast den Widerspruch "Baustelle" (Lärm) - Versenkung geschaffen. Aber die Baustelle ist das, was IST. Sich die Baustelle und den Lärm bewusst zu machen und das, was sie mit einem macht, ist wichtiger, als sich ihr zu entziehen.