fotost:Tibetischer Buddhismus ist nicht meine Wegstrecke, deshalb eine ganz einfache Frage von außen..
Gibt es nicht bei jedem System von Ermächtigung das Problem der Regression? Ich meine, A wird von B ermächtigt, B wurde von C ermächtigt, C von D, D irgendwann von E..... usw.
Wie hat das Ganze angefangen?
Ich glaube es geht nicht nur um "Ermächtigung" im Sinne eines Führerscheins, sondern um um das Weitergeben von Segen. Der tibtische Buddhismus hat ja ein sehr "energetisches Weltbild", bei dem die Buddhas die Quelle eines Heilsamen sind und aller Segen und und alle Meister die Segen geben, deren Emanationen. Ein Weltbild das mit deinem überhaupt nicht zusammen passt.
Vielleicht kann man an Wasser denken. Wir bestehn aus Wasser können, aber gleichzeitig Durst haben, Wasser kann in Meeren und in Flüssen vorkommen. Und jemand kann uns, wenn wir durstig sind, Wasser geben. Das natürlich irgendwo herkommt, aus einem Wasserkreislauf von Regen und Wolken. Ich glaub, für die tibetischen Buddhisten ist Segen so etwas wie grundlegendes und allegegenwärtiges wie Wasser.
fotost:T
Wir (ich meine ich und hoffe, daß es auch für euch gilt) führen die Lehre auf Buddha zurück. Hat Buddha klar und eindeutig einige Personen "ermächtigt" irgendwelche Inhalte weiterzugeben, die nicht jedem zugänglich sind?
Alles, was ich bisher dazu gelernt habe spricht dagegen. Absolut alles!
ZitatAufgewiesen hab' ich, Anando, die Satzung, und habe kein Innen und kein Außen gemacht: nicht gibt es, Anando, beim Vollendeten ein Aufsparen in der hohlen Faust (ein vedischer Meister pflegt erst vor dem Ende dem Hauptjünger das Beste zu sagen, eine Regel, die noch gegenwärtig von brahmanischen Gurus als strenges Geheimnis eingehalten wird).
Diese Frage betrifft ja die Grundvorraussetzungen des tibetischen Buddhismus. Es handelt sich also um eine Grundsatzdiskussion, bei der es wenig Sinn machen düfte, das in diesem Forumsteil zu diskutieren.