Beiträge von fotost im Thema „Der Karmapa kommt - und gibt "Ermächtigungen".“


    Das ist nicht hilfreich. Wenn Du Begriffe austauscht, ändert sich das Problem nicht.


    B segnet A, C segnet B, D hat irgendwann mal C gesegnet... identisches Problem. Wie hat es angefangen? Wenn ich Buddha Texte lese, geht es dabei um Segen erwerben durch Lernen, gute Taten, Meditation, nicht um das Verteilen von irgendwas...


    Du hast Recht - nicht mein Weltbild, das ist doch wohl eher katholisch als buddhistisch.


    PS.: Kann man diese Form tibetischen Segens irgendwie unabhängig nachweisen? Ist es doppelt so gut, wenn man von 2 Kamapas gesegnet wird?



    void:


    Vielleicht kann man an Wasser denken. Wir bestehn aus Wasser können, aber gleichzeitig Durst haben, Wasser kann in Meeren und in Flüssen vorkommen. Und jemand kann uns, wenn wir durstig sind, Wasser geben. Das natürlich irgendwo herkommt, aus einem Wasserkreislauf von Regen und Wolken. Ich glaub, für die tibetischen Buddhisten ist Segen so etwas wie grundlegendes und allegegenwärtiges wie Wasser.


    Ganz ehrlich, das klingt für mich kein bißchen buddhistisch, sondern eher wie 1970 New Age Buchklappentext.

    Tibetischer Buddhismus ist nicht meine Wegstrecke, deshalb eine ganz einfache Frage von außen..


    Gibt es nicht bei jedem System von Ermächtigung das Problem der Regression? Ich meine, A wird von B ermächtigt, B wurde von C ermächtigt, C von D, D irgendwann von E..... usw.


    Wie hat das Ganze angefangen? Wir (ich meine ich und hoffe, daß es auch für euch gilt) führen die Lehre auf Buddha zurück. Hat Buddha klar und eindeutig einige Personen "ermächtigt" irgendwelche Inhalte weiterzugeben, die nicht jedem zugänglich sind?


    Alles, was ich bisher dazu gelernt habe spricht dagegen. Absolut alles!


    Zitat

    Aufgewiesen hab' ich, Anando, die Satzung, und habe kein Innen und kein Außen gemacht: nicht gibt es, Anando, beim Vollendeten ein Aufsparen in der hohlen Faust (ein vedischer Meister pflegt erst vor dem Ende dem Hauptjünger das Beste zu sagen, eine Regel, die noch gegenwärtig von brahmanischen Gurus als strenges Geheimnis eingehalten wird).


    Wer da etwa, Anando, also dächte: "Ich habe die Jüngerschaft zu lenken", oder: "Auf mich angewiesen ist die Jüngerschaft", der hätte ja wohl, Anando, in betreff der Jüngerschaft noch etwas anzuordnen. Der Vollendete hat, Anando, keine solchen Gedanken, wie: "Ich habe die Jüngerschaft zu lenken", oder: "Auf mich angewiesen ist die Jüngerschaft"; was sollte, Anando, der Vollendete in betreff der Jüngerschaft irgend noch anzuordnen haben? Ich bin doch, Anando, jetzt alt geworden, ein Greis, hochbetagt, bin meinen Weg gegangen, am Ziel angelangt, stehe im achtzigsten Jahre. Gleichwie etwa, Anando, ein abgeratterter Karren mit Ach und Krach weitergebracht wird, ebenso auch wird, Anando, mit Ach und Krach, so zu sagen, der Leib des Vollendeten weitergebracht. -


    Zu einer Zeit, Anando, wo der Vollendete keinerlei Vorstellungen Raum gegeben und einzelne Empfindungen aufgelöst hat, und also im Bereich einer geistigen Vertiefung ohne Vorstellen verweilt: Wohlsein, Anando, mag zu einer solchen Zeit der Leib des Vollendeten erwirken.


    Mahāparinibbāna Sutta, Teil 2 http://www.palikanon.com/digha/d16_2.htm#16.2.5


    Zitat

    «Darum aber, Anando,


    wahrt euch selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht,
    die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht.


    Mahāparinibbāna Sutta, Teil 2 http://www.palikanon.com/digha/d16_2.htm#16.2.5