Beiträge von Doris im Thema „Der Karmapa kommt - und gibt "Ermächtigungen".“

    Zitat

    Sicherheitsapparat und Dharma und Mönche die in teuren Hotels wohnen. Ist so etwas nicht schon ne Karrikatur?


    Bei den Karmapas ist es wohl so, dass eine Gefährdung seiner Sicherheit größte diplomatische Verwicklungen zur Folge hätten.
    Das ist nicht anders als die ständigen diplomatischen Schwierigkeiten, die jeder Besuch des Dalai Lamas egal wo auf der Welt verursacht.


    Bei den Drikungs ist es anders, weil diese politisch eher außen vor gelassen werden. Vielleicht weil es eine zu kleine Gruppe ist.


    Die Ermächtigung (so wurde das eben mal vor ewigen Zeiten ins Deutsche übersetzt) muss man aus dem System des Vajrayana heraus verstehen, also hermeneutisch.
    Das mag für Außenstehende komisch wirken, hat aber seinen Sinn.
    Die verschiedenen Meditationsformen sind sehr komplex und bedürfen einer guten Erklärung. Damit sich keine Fehler einschleichen, hat man sich darauf geeinigt, dass dies nur durch Leute geschehen darf, die ihrerseits etwas davon verstehen und die jeweilige Form erfahrungsmäßig durchdrungen haben, und das wiederum wird durch den Meister bestätigt, der wiederum von seinem Meister bestätigt wurde. Diese Meister geben dann dem Nachfolger den Auftrag Ermächtigungen zu diesen Formen durchzuführen. Deshalb gibt es eben diese Kette. Das ist nichts Ungewöhnliches, es entspricht dem System der Meisterschaft im Handwerk, wie es in allen Kulturen dieser Welt gepflegt wird: Der Meister lehrt den Schüler und dieser erlangt wiederum die Meisterschaft.


    Dazu kommt noch die emotionale und geistige Bindung an den Meister, die vertrauensvoll ist und auch eine gute Motivation, um mit der Übung ernsthaft fortzufahren. Außerdem ist die Bindung Meister eine Quelle, an die man sich vertrauensvoll wenden kann, wenn es Schwierigkeiten gibt, wenn Fragen auftauchen, wenn man das Gefühl hat, das was nicht passt. Ein wirklicher Meister kann damit umgehen.