Beiträge von void im Thema „Karma und Katastrophen, wie z. B. Hiroshima ?“

    Boo:

    ich habe mich mal gefragt, wie es zusammen passt, dass tausende Menschen bei einer Atombombe ums Leben kommen, verletzt werden usw.


    Das ist eine Frage nach "Welterklärung". Buddhitischen Konzepte zielen nicht auf Welterklärung sondern darauf, einen vom Leid zu befreien.


    Die Idee "Karma" zielt darauf hin, dass was einem so passiert, nicht als was Fremdes zu sehen, was über einen hereinbricht, sondern es als mit einem selber als verbunden anzunehmen. Und damit Freiden zu finden. So könnte ein Japaner, der sich über die Atombombenopfer grämt, vielleicht überlegen, dass die Logik des "Siegs um jeden Preis" die zu den Verheerugen geführt hat, nichts Fremdes ist, sondern etwas, was auch im japanischen Militarismus und auch in ihn selbst wirksam ist. Und so das Grauen annehmen.


    Während die Idee des Karmas ist, wenn man sie auf sich selber anwendet, also helfen kann, die eigene Involviertheit anzuerkennen, ist die gleiche Idee, wenn man sie auf andere anwendet ( zur Welterklärung) zweifelhaft. Anstatt die Verbindung zu sehen, die das zu einem selbst hat, wird sie auf den anderen geschoben. So als hätte das mit mir nichts zu tun, als käme ich in der Geschichte nicht vor.


    Deswegen bin ich gegenüber allen Versuchen, Karma zur Welterklärung zu nutzen, zutiefst skeptisch. Es gibt alle möglichen Grauen in der Welt. Da einen "höhren Sinn" erkennen wollen, der Buddhas Wahrheit vom Leiden relativier, ist nicht unbedingt buddhitisch. Auch wenn man dazu buddhitische Konzepte verwendet.