Posts from Monika in thread „Ego, Ich und Selbst“

    Quote from Ellviral

    Ich erfahre gerade das es genau so ist wie Thursday es beschreibt. Mir helfen auch keine Antworten die ich mir mal ausgedacht habe. -()-


    :lol: Hi Helmut, nein, mir auch nicht. Aber inzwischen leide ich nicht mehr darunter - es ist mir schllicht egal, was ich mir mal ausgedacht habe und womöglich noch ein-fällt. :lol:


    Ich wünsche dir eine schöne Woche. :D
    _()_ Monika

    Quote from Doris Rasevic-Benz


    Es deckt sich damit, wie ich angefangen habe zu rauchen und wie ich nach Zigaretten süchtig wurde. Da war erst Neugierde.
    Dann habe ich entdeckt, was das für Effekte hat, und die Erfahrung wiederholt. Solange bis ich süchtig wurde.


    Ich fand das früher in den 60ern chic. Es stärkte mein Selbstbewusstsein, machte mich (vor mir selbst) interessant. Später in den 90ern rauchte ich nur mit Freundinnen zusammen, die auch rauchten, weil das Quatschen zusammen mit Wein oder so sehr anregend war. Wir fühlten uns so wichtig.
    Da mein Mann rauchte, als ich vor 12 Jahren zu ihm zog, fing ich an, abends nach der Arbeit mit ihm gemeinsam zu rauchen, weil es ein Wir-Gefühl unterstützte. Irgendwann ging mir diese Abhängigkeit dermaßen auf den Keks, dass ich vor 7 Jahren von einem Tag auf den anderen damit aufhörte. Ich hatte mir zuvor täglich längere Zeit meine Haltung, wie ich dabei aussah, mein unruhiges Verhalten, mein Suchen nach Gelegenheiten zum Rauchen, den Gestank im Haus, die Wirkung auf meine Gesundheit, mein Bedürfnis, den Geschmack der Zigarette durch Kaugummi oder Süßes zu neutralisieren, angeschaut. Und konnte nur noch über mich selbst den Kopf schütteln. Plötzlich war die Kraft zum Aufhören da. Zumal ich mir klarmachte, dass es ja offensichtlich ein Kopfsache ist, denn tagsüber im Büro war es tabu und bedrängte mich auch nicht.


    Nur ein Ego kann süchtig sein - egal nach was.
    _()_ Monika

    Quote from Sherab Yönten


    Vor allem wenn der Ärger vorbei ist, wundere ich mich manchmal, wer sich da überhaupt geärgert hat :lol:


    Und genau da habe ich vor Jahren angesetzt. Ich habe mich dann gefragt, wenn ich mich heute nicht mehr über dies oder jenes ärgere, was vor längerer Zeit oder auch vielleicht nur vor ein paar Stunden passierte, kann ich das denn dann nicht sofort beenden, sobald Ärger auftaucht? Und so habe ich nach und nach den "Spielraum" des Ärgers - oder was auch immer es war - verringert. Manchmal denke ich heute: "Darüber hätte ich früher mehr oder weniger lange lamentiert und gelitten." Heute schmeiße ich das gleich über Bord. :lol: Natürlich nur, wenn es sich um die üblichen Verdächtigen (Konditionierungen) handelt.
    _()_ Monika

    Quote from Sherab Yönten
    Quote from Monikadie4.

    aus meiner Sicht ist das Ego das Gerüst, das sich ein Mensch aus Sicherheitsgründen von klein auf an aufbaut, um sein angenommenes Selbst zu schützen bzw. um sich überhaupt als Selbst zu formieren und fühlen zu können.


    Hallo Monika, meinst Du damit "Selbstbewusstsein" ?


    Nein, ein gesundes Selbstbewusstsein halte ich für das natürlich empfundene ICH. Das EGO besteht für mich aus Re-Aktionen aufgrund von Furcht oder Begehren. Das m.E. in der Kindheit durch Frustration und/oder Verwöhnung dem natürlichen Ich-Empfinden übergestülpt wird. Im Idealfall entwickelt ein Kind ein gesundes Empfinden von sich selbst, ohne sich darüber gedanklich zu sorgen oder stolz auf sich zu sein. Das halte ich für das ICH, das auch auf dem Pfad - falls es verschüttet wurde - wieder "auftauchen kann". Oder das Jesus meinte: "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kindlein ..."
    Also so einfach wie möglich. Da besteht dann auch keine Trennung und kein gutes oder ungutes Gefühl mehr, weil das Vergleichen wegfällt.


    Und meinem Empfinden nach kann erst dann die Lehre von der Leere richtig verstanden werden, weil sich ja kein Ego mehr bedroht fühlt.
    _()_

    Hallo Sherab,
    aus meiner Sicht ist das Ego das Gerüst, das sich ein Mensch aus Sicherheitsgründen von klein auf an aufbaut, um sein angenommenes Selbst zu schützen bzw. um sich überhaupt als Selbst zu formieren und fühlen zu können.
    Diese Maßnahme ist notwendig, um sich in unserer zivilisierten Welt zurechtzufinden und behaupten zu können.
    Das Ego ist leichter zu erkennen, deshalb kann es auch aufgebaut oder abgebaut werden, je nach Bedarf und Erkenntnis.
    Ob es ein Selbst gibt oder nicht, davon ist lediglich in der Lehre Buddhas die Rede. Für einen Christen wäre diese Frage äußerst merkwürdig, da ja eine Seele fester Bestandteil des Glaubens ist, selbst für Nichtglaubende, die ihre "Seele nur baumeln lassen wollen". :lol:


    1. Als ich noch an ein Selbst glaubte, war dies für mich mein unpersönlicher "Hintergrund", eine Art tieferes Wissen - ohne spezielle Charaktereigenschaften, weder beurteilend noch verurteilend.
    2. Mein ICH habe ich immer als die sichtbare Monika betrachtet mit entsprechenden Charaktereigenschaften.
    3. Mein EGO sehe ich als diejenige, die im Laufe der Zeit aufgrund von Erfolgen scheinbare Verdienste errungen hat, darauf Stolz ist und protzt oder sich im negativen Fall programmgemäß abschottet und zur Wehr setzt, womöglich beißt, obwohl da nur Papptiger auftauchen.
    Deshalb sagte der Buddha ja auch zu Mara "Architekt, bau Dein Haus nicht wieder auf". Damit meinte er ja nicht sein natürlich Wesen (ICH), das noch bis zum 80. Lebensjahr lehrte, sondern das illusionäre Ego, das sich für etwas Besonderes hält.


    Das Ego kann gut beobachtet und losgelassen werden, wenn auch mit Rückfällen. :grinsen:
    Das Ich bleibt weiterhin bis an mein Lebensende notwendig, es sei denn, es geht durch Demenz verloren.
    Das Selbst war zunächst ein gutes Hilfsmittel, eine Art Anker, wenn ich in die Stille ging.


    So jedenfalls sehe ich das.
    _()_ Monika