Doris Rasevic-Benz:
Es deckt sich damit, wie ich angefangen habe zu rauchen und wie ich nach Zigaretten süchtig wurde. Da war erst Neugierde.
Dann habe ich entdeckt, was das für Effekte hat, und die Erfahrung wiederholt. Solange bis ich süchtig wurde.
Ich fand das früher in den 60ern chic. Es stärkte mein Selbstbewusstsein, machte mich (vor mir selbst) interessant. Später in den 90ern rauchte ich nur mit Freundinnen zusammen, die auch rauchten, weil das Quatschen zusammen mit Wein oder so sehr anregend war. Wir fühlten uns so wichtig.
Da mein Mann rauchte, als ich vor 12 Jahren zu ihm zog, fing ich an, abends nach der Arbeit mit ihm gemeinsam zu rauchen, weil es ein Wir-Gefühl unterstützte. Irgendwann ging mir diese Abhängigkeit dermaßen auf den Keks, dass ich vor 7 Jahren von einem Tag auf den anderen damit aufhörte. Ich hatte mir zuvor täglich längere Zeit meine Haltung, wie ich dabei aussah, mein unruhiges Verhalten, mein Suchen nach Gelegenheiten zum Rauchen, den Gestank im Haus, die Wirkung auf meine Gesundheit, mein Bedürfnis, den Geschmack der Zigarette durch Kaugummi oder Süßes zu neutralisieren, angeschaut. Und konnte nur noch über mich selbst den Kopf schütteln. Plötzlich war die Kraft zum Aufhören da. Zumal ich mir klarmachte, dass es ja offensichtlich ein Kopfsache ist, denn tagsüber im Büro war es tabu und bedrängte mich auch nicht.
Nur ein Ego kann süchtig sein - egal nach was. Monika