Beiträge von Mirco im Thema „Ein Leben im Vergnügen /Genuss statt erleuchtung?“

    Andreas:
    Mirco:

    Wären dann nicht auch die Tugenden kulturabhängig und am Ende der ganze 8Pfad?


    Sicher. In Japan ist es unüblich, jemandem die Hand zu geben. In Europa ist es unüblich, das nicht zu tun.
    "Rechte Rede" ist noch viel komplizierter. Bis man merkt, dass es nicht um Worte geht, sondern wie sie wann wo gesprochen werden.


    Ok, gewisse Aspekte Rechter Rede und Rechten Handelns unterliegen eventuell gewissen Gepflogenheiten.
    So ganz überzeugt bin ich davon aber noch nicht.



    Andreas:
    Doris Rasevic-Benz:

    Ich schätze, Du bist nicht aus dem süddeutschen Raum.


    In Norddeutschland heißt das "No, mien Schieter?" ("Na, mein Scheißerchen, wie geht es Dir?")


    Weder die eine noch die andere Version ist aus meiner Sicht wohlgemeint. Ich komm auch aus'm Norden und habe oft diverse Varianten von 'Scheißerchen' zu hören bekommen. Aber als Kind habe ich mich damit niemals wohl gefühlt. Im Gegenteil. Es war respektlos und herabwürdigend.


    Herzliche Grüße

    mukti:
    Doris Rasevic-Benz:

    Es bezieht sich also auf die Kommunikationsstruktur, nicht auf einzelne Begriffe.


    Ja, der Gebrauch von Begriffen ist halt auch kulturabhängig. Was dem einen normal ist, ist dem anderen anstößig.


    Wären dann nicht auch die Tugenden kulturabhängig und am Ende der ganze 8Pfad?


    Ich bezweifle, dass ich mit ganz(!) gütigem Herzen liebevoll wen anders als "mein kleines Scheißerle" o.ä. bezeichnete.

    Hallo Diamant,

    diamant:

    Und hier ein paar TV-Tipps zum Erhöhen des Vergnügens und zur Annäherung an Erleuchtung (siehe Thread-Thema):
    Kung Fu, Life, Loui, Mr. Robot, Transparent, Fargo, The Wire, The Sopranos, Six Feet Under, Breaking Bad


    alles gesehen. Ist doch bloß stundenlange, vergnügliche Unterhaltung. Ob nun 'anspruchsvoll' oder nicht. Bringt mich den Erwachen kein Stückchen näher. Ende bin ich so unzufrieden wie zuvor, daran änderte das stundenlange Glotzen auch nichts. Mattscheiben-Glotzen ist und bleibt Nullrunde. Was nicht heißt, dass ich sie nicht wiederhole.


    Herzliche Grüße



    Ist zwar an Mönche gerichtet, passt hier trotzdem:

    Hallo void,

    void:

    Wahrschienlich waren dass Schauspieler, die ein Unterhaltungsprogramm draufhatten. Ich glaube es gibt aber auch Kunst in dem Sinne, dass sie einem eher die Augen ueber die eigenen Verstrickunden oeffnet, statt sie zu vertiefen. Gerade grosse Kuenstler koennen das durchaus.


    Das macht mich neugierig. Wer ist / sind solche Kuenstler (namentlich)?

    Hallo Monika,


    Monikadie4.:

    Es geht bei Buddhas Lehre doch nicht darum, soziale Kontakte zu pflegen, ehrenamtlich taetig zu werden, seine Zeit sinnvoll anderen zur Verfuegung zu stellen.


    Es geht darum, dem Leiden ein Ende zu setzen.


    Ist es nicht eine schrittweise Entwicklung?


    Ist Ehrenamt nicht Dana? Grossherzig anderen etwas schenken.


    Soziale Kontakte pflegen kann jemandem, der unter Vereinsamung leided ein wenig Leichtigkeit ins Leben zurueck bringen.
    Und soziale Kontakte im Sinne des Dhamma (Laien-Sangha, einzelne Freundschaften) sind sehr hilfreich auf dem Weg.



    Wie ich's so mitbekommen habe, ging es dem Buddha um Nibbana und was den Weg dahin moeglichst leicht und schnell macht. Und da brauchen verschiedene Menschen mit ihren verschiedenen Entwicklungsstufen gerade Mal verschiedene Werkzeuge.



    Herzliche Gruesse

    Hallo Gucker (ich also auch),


    zum Thema sei noch angemerkt, dass der Buddha den Schauspielern das Erwirken von schlechtem Kamma 'bescheiningt' hat. Und dabei ging es nicht um den Inhalt des Schauspiels. Durch ihren Beruf verfuehren sie die Zuschauer dazu, sich noch mehr mit ihren Gefuehlen zu identifizieren.


    Herzliche Gruesse

    diamant:

    Das ist einfach lustig. Der Humor - auch wenn ich ihn reinlesen kann -


    Jo, ich muß recht regelmässig herzhaft schmunzeln und bisweilen auch lachen über die Schilderungen menschlich-verblendeter Verhaltensweise und den Antworten des Buddha darauf.



    Zitat

    Ich habe zwei Freunde, die keinen Fernseher haben. Sie sind beide deutlich neben der Spur und neigen zu Depressionen und Melancholie. Von ein paar solchen Fällen kann man aber schlecht abstrahieren.


    Unbeschränkter Fernsehzugang wird sie davon wohl nicht heilen. Für mich ist Filme gucken immer eine "Nullrunde" in der persönlichen Weiterentwicklung, ein Stillstand.



    Herzliche Grüße *schmunzel*

    Nils:

    Die wichtigsten Ergebnisse der heutigen Glücksforschung kann man in zehn Punkten zusammenfassen. -->> David Niven


    Vielen Dank für die Quelle. Mit dieser umfassenden Methode ist wohl gut weltliches Glück zu erreichen. Das ist gut, denn ein glücklicher Mensch lernt schnell und leicht.


    Herzlicher Grüße