Beiträge von Creme21 im Thema „Nicht-Anhaftung versus Liebe + Überlebenstrieb“

    diamant:

    Creme 21 (dass es dich noch gibt ...)

    Zitat

    Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?



    Dank auch an void für die Textstelle mit dem Rat, keinen Mucks zu machen, wenn einem Glieder abgetrennt werden. Sie zeigt noch einmal, dass dieser Buddha nicht verstanden hat, was Schmerz ist, und die Schmerzen, von denen er hier redet, gar nicht kannte. Im Grunde hat er hier geblufft. Das nehme ich ihm erneut übel. Ein Scheißrat ist das, weil er auch noch impliziert, gute Buddhisten seien Supermenschen, denen nicht mal die Folter was ausmachte. Wie immer empfehle ich hier, eine klinische Studie durchzuführen, um den Beweis zu erbringen. Ich setze alles darauf, dass keiner, der eine Stimme hat, beim Absägen seiner Glieder schweigen wird. So ein Unfug. Und er beweist einmal mehr, worauf - fehlerhaft - die Wahrheiten vom Leiden beruhen und dass man hier mal endlich realistisch werden sollte.


    Creme 21 (dass es dich noch gibt ...) ... Meinst Du die organge-farbene Dose, oder mich? :D


    Ich denke mittlerweile, dass der Mensch die Anhaftung ans Leben nicht einfach loslassen kann, es sei denn, es geht uns so dreckig, dass wir loslassen/sterben wollen. Aber selbst das ist nicht einfach. Viele Mensch siechen jahrelang dahin, weil das "Körpergefängnis" nicht sterben kann. Wenn der Mensch dabei auch noch dement ist, ist nix mit Meditieren und Erkenntnis gewinnen.


    Ja: Auch Buddha hätte bei einer Amputationsverletzung geschrien. Ich denke, er wollte durch diese "Übertreibung" etwas klar machen.


    Mit der Sägen-Geschichte verhält es sich wie mit den Geschichten der Bibel. Die müssen alle interpretiert werden. Und das wird nunmal von Menschen gemacht. Die einen nehmen es wörtlich, die anderen im übertragenen Sinne ... und alle haben ihre Wahrheit gefunden. Irgendwie sind dann alle Religionsstifter gleich: Sie hinterlassen etwas Geschriebenes, von dem keiner weiß, ob das Geschriebene echt ist. Und falls es echt sein sollte, ob es nicht tausendfach abgeändert wurde. Dazu kommt dann noch, das nur wenig klare Regeln geschrieben stehen. Das meiste sind Gleichnisse, Fabeln, usw.


    Mitterweile denke ich es gibt zwei Arten von Anhaftungen:


    1. "Ich will frei sein von Schmerzen. Ich will lange leben. Ich möchte mein Kind schützen. Ich will Sex haben. Usw." Das sind biologisch bedingte Anhaftungen bzw. Triebe oder Instinkte gegen die ich wenig ausrichten kann. Diese haben einen zwanghaften Charakter, weil sie sich aufdrängen, auch wenn wir das nicht wollen, um das Leben an sich zu erhalten.


    2. Es gibt systemgewollte Anhaftungen (Mensch beeinflusst Mensch). Hier wäre der Kapitalismus ein schönes Beispiel: "Ich will noch reicher werden, ein noch größeres Auto fahren, das nächste Schnäppchen machen, usw." Diese Anhaftungen lassen sich hinterfragen und abstellen. Sie sind nicht biologischer Art.

    Tai:
    Creme21:

    Buddha sagt, wir sollen alle Lebewesen so lieben, wie z. B. unseren Partner oder unsere Eltern.


    Hat mich ein wenig überrascht, das so zu lesen. Könntest du vielleicht einen kurzen Hinweis zum Kontext (oder ein Zitat) einstellen?


    Diesen Satz habe ich aus einem der vielen Vorträge von Dharmacharya Rodrigo Gonzalez Zimmerling (Tenzin Mingyur). Leider weiß ich jetzt nicht genau in welchem genau. Er erwähnt es aber immer wieder. Vorträge von ihm kannst Du hier finden:


    http://www.samadhi-sangha.de/


    oder auf youtube.

    Hallo Forum,


    wie geht Ihr mit folgenden Konflikten um?


    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit dem Tod, weil wir am Leben anhaften. Nun haben alle Lebewesen (vielleicht nicht unbedingt Pflanzen, aber das weiß der Mensch halt nicht, weil Pflanzen nicht schreien oder wegrennen, wenn sie abgeschnitten werden) einen Überlebenstrieb. Dieser steckt in jeder Zelle. Wie soll man diesen Ur-Instrinkt überwinden? Oder soll man das gar nicht?


    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit der Liebe. Buddha sagt, wir sollen alle Lebewesen so lieben, wie z. B. unseren Partner oder unsere Eltern. Selbst wenn wir in der Lage sind, das zu tun, haften wir mittels der Liebe an anderen Lebewesen an. Wir haben Angst sie zu verlieren, wir haben Angst vor der Trauer.


    Wir können unser Denken dahin kultivieren, dass wir uns immer wieder klarmachen, dass die Dinge leer sind von dauerhafter Gestalt. Juut. Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?