Beiträge von Verrückter im Thema „Andere kritisieren“


    Ich verstehe nicht ganz, was das mit der Frage zu tun hat. Es geht mir ja nicht darum, jemanden zu finden, sondern einfach nur um's Karma.

    Sôhei:

    Aber ich denke ich weiß was du meinst. Als "stärkerer und stabilerer" kann ich natürlich viele Situationen lange mittragen, ertragen und auch versuchen positiv zu wirken. Aber gerade bei letzterem wäre ich sehr sehr vorsichtig. Das führt nämlich schnell zu einem Selbstbild, wo man ja der Gute ist, weil man redet ja heilsam, ist geduldig etc. Das ist meinem Empfinden nach nur gegenüber ganz wenigen Menschen authentisch über lange Zeit möglich...


    Ja, man darf dabei natürlich nicht vergessen, sich selbst zu lieben, und sollte sich nicht für andere aufopfern.

    fotost:

    Wie kann man auf Dauer jemanden lieben, der grundsätzlich nörgelnd Negatives ausstrahlt?


    "Frankly, there isn't anyone you couldn't learn to love once you've heard their story." Zum Beispiel, indem du solch einer Person neue positive Perspektiven aufzeigst.


    Zitat

    Natürlich kann man Metta für solche Personen entwickeln, aber der regelmäßige Umgang mit solchen Menschen zieht einen herunter. Sie hindern die eigene Entwicklung.

    Nur, wenn man es zulässt.


    [

    Sôhei:

    ]Ja, da ist es oftmals sehr viel schwieriger. Dennoch gibt es auch da - meiner Meinung und Erfahrung nach - einen ziemlich großen Spielraum. Die Frage meist ist nur, ob man auch bereit ist die Konsequenzen zu tragen.


    Diese Problemlösungsstrategie hört sich für mich jedoch nicht besonders "buddhistisch" an. Ich glaube, man kann mit Freundlichkeit sehr viel zum Positiven verändern.


    Zitat

    Umgekehrt könnte ich sagen, zu behaupten man verlässt eine bestimmte Konstellation nicht weil man meint sich in rechter Rede üben zu müssen, ist Feigheit davor auch mal unangenehme Entscheidungen zu treffen.


    Aber gerade das Üben ist doch mit unangenehmen Situationen verbunden. Viel angenehmer ist es doch, die Situation einfach zu meiden.

    Es ist eine Flucht, weil man die Situation meidet, statt sich in rechter Rede zu üben.


    Zitat

    Wenn ich mich z.B. in einer Clique nicht mehr wohlfühle, weil sich die Interessen und Sichtweisen auseinander entwickelt haben, muss ich weder die anderen von meiner Sicht überzeugen, noch muss ich weiter dabeibleiben obwohl es mir nicht mehr gefällt. Selbiges gilt für viele andere Bereiche.


    Ja, in einer unverbindlichen Situation wie einer Clique mag das so sein. Es gibt aber auch viele Situationen, wie z.B. ein Arbeitsverhältnis oder die Familie oder die allgemein-kulturelle Prägung der Gesellschaft an sich, in denen man nicht einfach gehen kann, nur weil einem etwas nicht gefällt. Wenn ich plötzlich andere Interessen entwickle als meine alten Freunde, ist das natürlich was ganz anderes.

    Sôhei:

    Auf Dauer muss ich mir dann eher überlegen, wie ich weniger in der Gesellschaft von jemanden bin, wo ich mich nicht wohlfühle.


    Das hingegen betrachte ich als Flucht vor der Realität.

    Sôhei:

    Die Frage ist doch zunächst mal die, was Kritik bedeutet.


    Sehe ich auch so. Wenn ich kritisiert werde, darf ich sie nicht persönlich nehmen. Wenn ich andere kritisiere, muss ich sowohl auf meine Absicht achten, als auch darauf, dass die Person es nicht persönlich nimmt. Ich muss also auch auf meine Wortwahl achten.

    Hallo liebe Gemeinde,


    oft bin ich in Situationen, in denen ich mich frage, ob es angebracht ist, etwas oder jemanden zu kritisieren oder nicht. Ich würde mich bzgl. dieser Frage über inspirierende Ansichten freuen.